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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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schon sagten, wir hatten dieses gemeinsame Interesse, und ich habe seine Kenntnisse bewundert. Wir haben keine Informationen ausgetauscht, aber ich habe ihn hin und wieder beobachtet.«
    »Können Sie sich an irgendwas erinnern?«
    »Es ist schon ziemlich lange her.«

    »Können Sie sich erinnern?«
    Er nickte langsam. »Diese ganze Zeit ist mir sehr deutlich im Gedächtnis geblieben. Was hätten Sie gern von mir?«
    »Ich möchte, dass Sie mir eine Liste mit seinen Lieblingsseiten machen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich mich an alle erinnere, Jane.«
    »Dann schreiben Sie halt alles auf, was Sie noch wissen. Egal, was.«
    »Warum?«
    »Es ist ein Ansatzpunkt. Ich weiß nicht, wo wir sonst anfangen sollen. Als ich gestern Abend im Bett lag und nicht schlafen konnte, habe ich darüber nachgedacht, wie wir an Aldo rankommen können, bevor er sich an mich ranmacht. Aber ich weiß nichts über ihn. Nicht wirklich.« Sie machte eine hilflose Geste mit der Hand. »Es ist so wenig … Er ist verrückt. Er hält mich für eine Reinkarnation von Cira, und er benutzt Computer.
    Ich habe mir das Konkreteste als Ansatzpunkt herausgesucht.«
    »Und was wollen Sie mit den Informationen anfangen, wenn es mir denn gelingt, sie aus den Tiefen meines Gedächtnisses auszugraben?«
    »Ich sagte ja schon, ich bin mir noch nicht sicher.«
    Er musterte ihr Gesicht. »Sie mögen sich nicht ganz sicher sein, aber Sie haben bestimmt eine Vorstellung davon, worauf Sie hinauswollen. Ich könnte mich stur stellen und Sie zwingen, mir zu sagen, was Sie vorhaben.«
    »Dann wäre ich ziemlich sauer, und dann würde ich Ihnen in Zukunft das Leben verdammt schwer machen, anstatt mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Wahrscheinlich.« Er lächelte. »Ich dachte, ich versuch’s mal mit Bluffen. Es gefällt mir nicht, im Unklaren gelassen zu werden, aber ich werde mich in Geduld üben. Ich weiß ja, dass ich der Erste sein werde, dem Sie es sagen werden, sobald alle Teile zusammenpassen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«

    »Weil Sie wissen, dass ich Ihnen helfen werde. Ich werde mich nicht mit Ihnen herumstreiten. Ich werde Sie nicht davon abzuhalten versuchen, sich in Gefahr zu begeben. Wenn Sie eine Chance haben, ihn zu kriegen, werde ich dafür sorgen, dass Sie die Risiken eingehen.«
    Er schaute ihr in die Augen. »Selbst wenn es bedeutet, dass ich Sie von Eve und Quinn wegbringen muss, raus aus dem Schutzwall, den die beiden um Sie errichtet haben.«
    Sie war enttäuscht, stellte sie verblüfft fest. Warum? Es war genau das, was sie von ihm erwartet hatte, und was sie brauchte.
    »Gut. Wann können Sie mir die Liste geben?«
    »Heute Abend. Reicht das?«
    »Das muss es wohl.« Sie wandte sich ab. »Außerdem habe ich sowieso den ganzen Nachmittag zu tun.«
    Er horchte auf. »Womit?«
    »Ich gehe in die Mall und anschließend ins CiCi’s, um eine Pizza zu essen.«
    »Wie bitte? Und Sie glauben im Ernst, dass Quinn das erlauben wird?«
    »Nicht freiwillig. Aber am Ende wird er schon zustimmen. Er wird sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollen, Aldo aus seinem Versteck zu locken. Ich werde Eve bitten, mich zu begleiten, und Joe wird Singer einen Mann abstellen lassen, der uns folgt.«
    »Ich muss wohl nicht raten, warum Sie beschlossen haben, einen Einkaufsbummel zu machen, obwohl Ihnen alles ins Haus geliefert wird?«
    »Joe wird einsehen, dass eine mit Menschen gefüllte Mall ein sicherer Ort ist. Und in einem Restaurant habe ich Gelegenheit, Aldos kleines Geschenk zur Schau zu stellen.« Sie hob die Hand, sodass der Stein in ihrem Ring glitzerte. »Er muss mich sehen. Ich muss ihn provozieren. Ich muss ihn ärgern und verunsichern. Er hat mindestens zwölf Frauen ermordet und ist nie gefasst worden. Er muss sich sehr selbstsicher fühlen, fast wie ein Gott. Wahrscheinlich denkt er, er braucht nur auf eine günstige Gelegenheit zu warten, um Nummer dreizehn zu erledigen.« Sie lächelte freudlos. »Aber wir müssen dafür sorgen, dass die Dreizehn seine Unglückszahl wird. Wir müssen ihn verunsichern und ihm den Boden unter den Füßen wegziehen, damit er ins Stolpern gerät.«
    »Und Sie halten es für eine gute Idee, ihm mit dem Ring vor der Nase herumzuwedeln?«
    »Es ist immerhin ein Anfang. Wenn es ihn schon nicht verunsichert, werde ich dafür sorgen, dass es ihn zumindest ärgert.«
    »Davon bin ich überzeugt.« Er schwieg einen Moment. »Das würde ich mir gern ansehen. Vielleicht komme ich mit und beobachte das Spiel.«
    Sie schüttelte

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