Der Maedchensammler
herauszurücken.« Kopfschüttelnd betrachtete er den Ring. »Er ist sehr hübsch, nicht? Es ist doch furchtbar, Schönheit dazu zu benutzen, Angst zu erzeugen.«
»Sie erzeugt nur Angst, wenn man es zulässt. Es ist doch nur ein Ring.«
»Und sie wird auf keinen Fall zulassen, dass er ihr Angst macht«, sagte Trevor hinter ihr. »Offenbar konnte Quinn Sie nicht dazu überreden, ihn abzulegen.«
»Nein.« Sie drehte sich zu ihm um. Er wirkte angespannt, unruhig, und erneut spürte sie die Intensität, die er in jedem Moment ausstrahlte. »Mein Ring. Meine Entscheidung.«
»Stimmt.« Er blieb vor ihr stehen. »Aber da ich nicht so moralisch bin wie Quinn, könnte ich in Versuchung geraten, die Umstände so zu beeinflussen, dass es meine Entscheidung wird.«
»Joe ist ehrlich, aber das wäre ihm auch zuzutrauen. Sie beide sind sich also möglicherweise ähnlicher, als Sie denken.«
Er verzog das Gesicht. »Sagen Sie ihm das lieber nicht. Er würde sich nicht geschmeichelt fühlen. Er ist absolut geradlinig, was man von mir keineswegs behaupten kann. Ich bevorzuge unerforschte Wege, und die sind oft voller Tricks und Tücken.«
Sie nickte. »Tricks und Tücken. Deswegen bin ich gekommen, um mit Ihnen zu reden.«
»Ich habe ihr gesagt, sie bräuchte dich nur anzurufen, und du würdest kommen«, bemerkte Bartlett.
»Jederzeit.« Er schaute ihr direkt in die Augen. »Und an jedem Ort.«
Sie fühlte sich … seltsam. Atemlos. Hastig wandte sie sich ab.
»Leicht gesagt. Sie können nicht mehr als zwei Kilometer entfernt gewesen sein.«
Er lächelte. »Aber Sie haben mich trotzdem nicht angerufen.
Weil Sie lieber meinen Freund Bartlett ein bisschen über mich ausfragen wollten?«
»Da bin ich aber gerührt.« Bartlett strahlte. »Es ist das erste Mal, dass du mich als deinen Freund bezeichnest, weißt du das?
Wie ermutigend.«
Trevor schüttelte resigniert den Kopf. »Das meint er tatsächlich ernst. Da kann man nichts machen.« Er nahm ihren Arm. »Kommen Sie, ich halte es in Bartletts Schatten nicht aus.
Bei so viel Herzenswärme und Freundlichkeit komme ich ziemlich schlecht weg.«
»Du tust mir Unrecht«, rief Bartlett hinter ihm her. »Ich habe mein Bestes getan, um dich in gutem Licht darzustellen. Das war gar nicht so einfach.«
»Das bezweifle ich nicht.« Trevor schaute Jane von der Seite an, während sie den Weg entlanggingen. »Haben Sie ihm nicht schallend ins Gesicht gelacht?«
»Nein, ich würde ihn nie kränken.«
»Nie im Leben! Werden Sie sich als Ehefrau Nummer vier bewerben?«
»Ich bin nicht hergekommen, um über Bartlett zu reden.« Sie blieb stehen und blickte ihn an. »Und das wissen Sie genau.
Warum versuchen Sie also, mich davon abzuhalten, zu sagen, was mir auf dem Herzen liegt?«
»Ich hab einfach gute Laune. Seit wir uns kennen gelernt haben, waren Sie immer angespannt, argwöhnisch und feindselig mir gegenüber. Es gefällt mir, Sie mal anders zu erleben.«
»Anders?«
»Irgendwie weicher. Ich halte es mir nicht zugute, diesen Sinneswandel verursacht zu haben, aber ich nutze immer gern jede sich mir bietende Gelegenheit.«
»Ich bin nicht weich. Und ich tue auch nicht so.«
»Die meisten Menschen haben eine weiche Seite. Sie zeigen Ihre gegenüber Eve und Joe und Toby.« Er rümpfte die Nase.
»Und jetzt auch noch gegenüber Bartlett.«
»Das ist was anderes.«
»Meine Rede. Erfrischend.« Er hob eine Hand, als sie etwas entgegnen wollte. »Ist schon gut, ich sehe, Sie werden ungeduldig. Schießen Sie los.«
»Sie sagten, Aldo sei ein Computergenie. Als Sie beide noch Busenfreunde und zusammen in Herkulaneum waren, haben Sie da irgendwas über seine Surfgewohnheiten mitbekommen?«
»Surfen im Internet?«
»Was sonst?«
»Erstens waren wir keine Busenfreunde. Zweitens, warum zum Teufel wollen Sie das wissen?«
»Ich bin mir nicht sicher. Irgendwas lässt mir keine Ruhe, ich weiß nur noch nicht, was es ist. Sie mögen vielleicht keine Busenfreunde gewesen sein, aber Sie waren beide Computerfreaks, das heißt, Sie hatten auf jeden Fall ein gemeinsames Interesse. Und Sie müssen auf irgendeine Weise miteinander zu tun gehabt haben.«
»Worauf wollen Sie hinaus?«
Sie zuckte die Achseln. »Jeder hat seine Lieblingsseiten im Internet, die er mehr oder weniger täglich aufsucht. Ich mache das auch.«
»Ich auch.« Er runzelte die Stirn. »Sie wollen wissen, welche Internetseiten Aldo am liebsten aufsucht?«
»Wissen Sie es denn?«
»Wahrscheinlich. Wie Sie
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