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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Suzdyal und einer vollen Kompanie Lanzenreiter in die Stadt und hole den Händler Kestrisal her.« Er winkte sie näher zu sich heran und fügte leise hinzu: »Fessele dem Kaufmann sofort die Hände und achte darauf, dass er sich nichts in den Mund steckt.«
    »Ja, Ser.« Mit grimmigem Lächeln richtete Lyasa sich wieder auf und verließ die Empfangshalle.
    Die Farbe war aus Tyldars Gesicht gewichen, Hystryr starrte Cerryl benommen an und wich den Blicken des Schiffsausrüsters aus.
    Cerryl lächelte. »Ihr habt es nicht verstanden, nicht wahr? Ihr habt bisher nur einen Bruchteil der Macht der Gilde gesehen.« Dann wandte er sich wieder an Hystryr. »Während wir auf den Kaufmann Kestrisal warten, könnt Ihr mir einige weitere Fragen beantworten.«
    Der verhinderte Attentäter richtete sich ein wenig auf. »Ich weiß nichts.«
    »Haben Euch die Offiziere des Vicomte Gold versprochen?
    Habt Ihr für Kestrisal noch andere Dinge …
    Für andere Händler …«
    Cerryl stellte ihm eine lange Reihe von Fragen, und die Reaktionen des Halunken verrieten ihm, dass Rystryr tatsächlich versucht hatte, den Einfluss der Gilde in Spidlar zu untergraben; doch bei den anderen Namen ließ sich der Mordbube überhaupt nichts anmerken.
    Während Cerryl das Verhör fortsetzte, schwankte der Gesichtsausdruck des Schiffsausrüsters zwischen Angst, Entsetzen und Neugierde.
    Cerryl brach die Befragung ab, als die Tür des Saals geöffnet wurde. Ein gefesselter Kaufmann, bei dem es sich um Kestrisal handeln musste, wehrte sich heftig, als die Lanzenreiter ihn ein Dutzend Schritte vor dem Tisch auf die Fliesen setzten.
    Cerryl baute eine kleine Chaos-Flamme auf und ließ sie in Richtung des vierschrötigen Händlers wachsen. »Ich schlage vor, dass Ihr Euch ruhig verhaltet.«
    Kestrisal zuckte zusammen, sein Ziegenbärtchen zitterte.
    »Dieser gedungene Mörder aus Certis hat, wenngleich unfreiwillig, gestanden, dass Ihr ihn angeheuert habt, um den Schiffsausrüster Tyldar anzugreifen. Trifft dies zu?«
    »Natürlich nicht«, gab Kestrisal höhnisch zurück. »So dumm bin ich nicht.«
    »Wie Euer Werkzeug …« Cerryl hatte Mühe, sich an den Namen zu erinnern. »Wie Euer Werkzeug Hystryr lügt Ihr.«
    Kestrisal erwiderte äußerlich unbeeindruckt Cerryls Blick.
    Cerryl sah auf die Liste. »Hatte Querialt etwas damit zu tun?«
    Er bekam keine Antwort und der Kaufmann zeigte keine Reaktion.
    »Yurtal?
    Sieral?«
    Cerryl lächelte. »Notiere den Namen Sieral.« Lyasa nickte, und Cerryl fuhr fort, die Liste durchzugehen.
    Obwohl der Händler verbissen schwieg, konnte Cerryl sehen, wie der Mann innerlich zerbrach.
    Schließlich beendete Cerryl die Befragung und wandte sich wieder an Lyasa. »Versuche, die anderen vier zu finden, und bringe sie her.«
    »Ja, Ser.«
    Als die schwarzhaarige Magierin gegangen war, wandte Cerryl sich noch einmal an Kestrisal. »Wir können die Wartezeit nutzen, um noch einiges herauszufinden.«
    Der Kommissionär schlug die Augen nieder.
    »Haben sich Beauftragte des Vicomte Rystryr aus Certis an Euch gewendet?
    … der Präfekt von Gallos?
    Hat Certis Euch Unterstützung versprochen, wenn Ihr einen neuen Rat der Händler einrichtet, dem Ihr angehören solltet?
    Hat man Euch Goldstücke geboten, wenn Ihr Euch der Gilde widersetzt?«
    Cerryl hielt inne und ließ sich von einem Lanzenreiter Wasser bringen, weil seine Kehle ausgetrocknet war. Er hatte gerade wieder begonnen, als der nächste Kaufmann herbeigeschleppt wurde, ebenfalls mit gefesselten Händen. Cerryl winkte den Lanzenreitern, Kestrisal zur Seite zu schaffen, und begann mit Sierals Befragung. Er wiederholte die Fragen trotz der zunehmenden Kopfschmerzen, und nickte befriedigt, als Sieral ohne es zu wollen bestätigte, was Kestrisal bereits verraten hatte.
    Keiner der beiden folgenden Händler wollte sprechen, aber der Waffen-Magier fand erneut bestätigt, was er schon in Erfahrung gebracht hatte. Schließlich räusperte er sich. Er wurde vom vielen ungewohnten Reden allmählich heiser.
    Cerryl betrachtete die vier gefesselten Händler, dann den gedungenen Mörder und schließlich den Schiffsausrüster. »Hystryr wird vorläufig in Ketten gelegt und nach Certis zurückgeschickt.«
    Der Mann zuckte zusammen, zeigte aber keine weitere Reaktion.
    Als Nächstes wandte Cerryl sich an den verletzten Schiffsausrüster. »Tyldar, Ihr werdet aus den Schatztruhen dieser vier Händler jeweils zehn Goldstücke bekommen. Ihr sollt die Hälfte der Goldstücke dazu

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