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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Osten Candars überwachen«, antwortete Cerryl. Den versteckten Sarkasmus des Fragers ignorierte er. »Soweit ich es sagen kann, hat die Blockade erfolgreich die Waren der Schwarzen aus Lydiar und Spidlar und in letzter Zeit auch aus Hydlen herausgehalten. Der Rat und ich werden nach Wegen suchen, die Kosten dieser Einsätze zu verringern.«
    »Erzmagier«, fragte Fydel unvermittelt, »beinahe zwanzig Magier wurden von den Beauftragten verschiedener Herrscher ermordet. Was werdet Ihr tun, um diese Untaten zu rächen?«
    »Wir haben die ungehorsamen Kaufleute und ihren Rat in Spidlar vollständig ausgelöscht. Wir haben die größeren einheimischen Händler durch Händler aus Fairhaven ersetzt, die der Gilde treu ergeben sind. Wir nehmen dort zum ersten Mal seit Jahren wieder Gebühren ein: Der Reihe nach werden wir uns auch den Untaten anderer Länder widmen.« Cerryl lächelte.
    »Geehrter Cerryl«, fragte Huroan, der stellvertretende Kommandant der Stadtwache, »es heißt, Ihr hättet in Spidlar eine Stadtwache eingerichtet. Trifft das zu?«
    »Das trifft zu. Die Stadtwache hat sich in Fairhaven bewährt, und es scheint mir, sie kann sich auch in Spidlaria bewähren. Fairhaven hat Candar viel zu bieten, und wir sollten dafür sorgen, dass wir für diese Angebote angemessen entlohnt werden.«
    Der Magier der Stadtwache lächelte leicht und setzte sich wieder.
    Dann erhob sich der schmale Broka mit eckigen Bewegungen. »Eure Worte vermitteln die Notwendigkeit zu handeln und zugleich auch die Empfehlung … eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Womit können wir nun rechnen, Erzmagier?«
    Cerryl hätte beinahe nach Luft geschnappt, als ihm die Unverschämtheit bewusst wurde. »Wie wäre es mit Vorsicht, wenn sie geraten scheint, und entschiedenem Handeln, wenn wir es für notwendig erachten?« Er lächelte ironisch. »Ich bin sicher, dass Ihr – und die Obermagier – es mich wissen lassen werdet, wenn Ihr – oder sie – der einen oder der anderen Möglichkeit den Vorzug geben wollt.« Bevor noch weitere Fragen gestellt werden konnten, verneigte er sich noch einmal. »Ich danke Euch allen für Euer Interesse und Eure Unterstützung. Falls Ihr Ratschläge oder Empfehlungen habt, dann lasst es bitte die Obermagier wissen, damit wir uns so schnell wie möglich darum kümmern können.« Er stieg von der Plattform herunter und nickte Kinowin zu.
    »Der Erzmagier ist gewählt, und da es keine weiteren Angelegenheiten unter Beteiligung der gesamten Gilde zu regeln gibt, ist die Versammlung hiermit geschlossen.«
    Cerryl gab nacheinander Redark und Kinowin die Hand. »Ich danke Euch beiden.«
    Kinowins Augen funkelten. »Das kommende Jahr wird sicher sehr abwechslungsreich.«
    Cerryl fürchtete, dass der Obermagier damit völlig Recht hatte.

 
XCI
     
    C erryl saß mit dem Rücken zum Fenster, Leyladin rechts neben ihm und Anya auf der anderen Seite des Tischs. Die Läden waren geschlossen, um den Regen und die feuchtkalte Luft abzuwehren.
    Cerryl rieb sich die Stirn, zwang sich aber gleich darauf, die Hand unten zu lassen und sich nicht ständig den dröhnenden Schädel zu massieren.
    »Was plant Ihr in Bezug auf Recluce, Cerryl?« Der schwere Duft von Sandelholz und Trilia wehte von der rothaarigen Frau herüber. »Jetzt, da Ihr der Erzmagier seid?«
    »Ich werde nach Möglichkeit die entsprechenden Vorbereitungen treffen«, erwiderte Cerryl. »Zunächst einmal müssen wir mehr Goldstücke eintreiben.«
    »Dann erhöht die Gebühren.« Anya tat das Problem mit einer unwilligen Handbewegung ab.
    »Vielleicht sollte ich mich deutlicher ausdrücken, Anya. Ich will nicht, dass Fairhaven noch mehr leidet. Fairhaven wird jetzt schon damit belastet, dass wir die Straßen und einige Häfen unterhalten müssen. Das kostet Goldstücke. Es mangelt uns nicht etwa an Goldstücken, weil die Gebühren zu niedrig sind, sondern weil Certis, Spidlar und Gallos nicht alles bezahlt haben, was sie bezahlen müssten. Spidlar zählt jetzt und die Einnahmen steigen mit jeder Jahreszeit. Wenn wir einen Angriff auf Recluce planen – oder eine Seeschlacht, um ihre Schiffe zu zerstören –, dann brauchen wir noch erheblich mehr Goldstücke. Ich kann nicht mehr Goldstücke hereinholen, indem ich Gebühren festlege, die von den Herrschern am Ende doch, nicht bezahlt werden. Ich kann nicht noch einen Krieg führen, der noch mehr kostet, um neue Goldstücke einzutreiben, die dann wieder nicht reichen werden.«
    »Was wollt Ihr also tun, o

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