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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Straßen Elpartas, soweit die Streifen der Stadtwache ihn nicht zu einer Art zweitem Pflaster – oder zu Eis – festgetrampelt hatten.
    Im Haus hatte das Kaminfeuer in der Bibliothek – immerhin zwei dicke Holzklötze auf einem Haufen Kohlen – die klamme Kälte noch nicht vertreiben können, nachdem das Gebäude längere Zeit nicht bewohnt worden war. Der Erzmagier trüg auch drinnen einen rot gesäumten weißen Wollmantel. Jeslek betrachtete den Tisch in der Mitte der Bibliothek, die ihm jetzt, wie schon einmal, als Hauptquartier diente. Er sah zwischen Anya, Cerryl und Leyladin hin und her, bis sein Blick schließlich auf Fydel fiel. »Kurz bevor wir in Fairhaven aufgebrochen sind, erhielt ich Eure Nachricht. Warum habt Ihr Abstand davon genommen, die Bedingungen der Spidlarer zu akzeptieren?«
    Fydel spielte nachdenklich mit seinem dunklen Bart und sah den Erzmagier treuherzig an. »Ich habe ihnen nicht getraut. Nachdem ich mit Cerryl gesprochen hatte, traute ich dem Angebot sogar noch weniger.«
    »Oh?« Der Erzmagier wandte sich an den jüngsten Magier in der Runde. »Cerryl, was habt Ihr gesagt, dass Euer Gefährte, der ältere Magier, so unsicher wurde?« Jesleks Ironie war unverkennbar.
    Cerryl setzte ein Lächeln auf, das ganz gewiss nicht von Herzen kam. »An den genauen Wortlaut kann ich mich nicht erinnern, aber es gab einige Punkte, die mich beunruhigt haben. Zunächst einmal hatten die Spidlarer bis dahin um jede Handbreit Boden gekämpft, aber auf einmal wollten sie uns freien Zugang zu ihrem Land gewähren. Sie haben Bedingungen angeboten, die auch ein erobertes, mit Gewalt niedergeworfenes Land nur widerwillig akzeptiert hätte. Der Vicomte und der Präfekt sind unsere Verbündeten, die uns unterstützen sollten, aber sie kommen ihren Verpflichtungen nur widerwillig nach. Spidlar ist uns feindlich gesonnen und bietet uns mehr als die Verbündeten. Warum sollten wir von Feinden mehr erwarten können als von unseren Freunden? Außerdem stellt der Schmied Dorrin weiterhin Vorrichtungen und Teile irgendeines Geräts her, die derart viel Schwarzes Eisen enthalten, dass die Ordnung beinahe das Glas zerspringen lässt, wenn ich ihn beobachte. Und die Angriffe auf unsere Streifen haben keineswegs aufgehört.«
    »Angesichts dieser Logik und angesichts Eurer hohen Meinung von unseren Freunden würde Fairhaven wohl nichts anderes übrig bleiben, als ganz Candar einzunehmen, und ich wage zu bezweifeln, dass uns dies gelingen würde.« Jeslek kicherte, nicht ganz ohne Bitterkeit. .
    Warum eigentlich nicht? Es könnte sich letzten Endes als einfacher erweisen als all dieses Taktieren und Intrigieren. »Einen solchen Vorschlag wollte ich niemals machen, Erzmagier.«
    »Warum misstraue ich freundlichen Antworten besonders dann, wenn mit ihnen mein Titel genannt wird?«
    Fydel legte eine Hand vor seinen Mund, was wohl zu bedeuten hatte, dass er ein Lächeln verbergen musste. Anya strahlte.
    »Ich weiß es nicht, Ser. Ihr habt nach meinen Überlegungen gefragt.«
    »Was haben Eure Worte denn nun zu bedeuten? Was haben sie wirklich zu bedeuten?«
    »Ich glaube, dass die reicheren Kaufleute in Spidlar große Opfer bringen würden, damit sie weiter Handel treiben können, dass aber ihre Bewaffneten dies nicht unbedingt unterstützen würden.«
    »Und Recluce auch nicht«, erwiderte Jeslek. »Haben wir noch etwas von dort gehört?«
    »Nein«, antwortete Fydel.
    »Auch gut. Cerryl könnte dieses Mal sogar Recht haben.« Jeslek wandte sich an den jüngeren Magier. »Würdet Ihr noch ein Stück Holz ins Feuer legen?«
    Cerryl nickte und stand auf. Er holte einen Klotz aus dem Holzkasten, der fest in den Kamin eingebaut war, und schob ihn ins Feuer. Dann legte er noch einen zweiten nach und kehrte zu seinem Stuhl zurück.
    »Wenn wir Spidlar erobern wollen, brauchen wir noch mehr Magier, die mit Feuerkugeln schießen können«, erklärte Jeslek. »Ich habe darum gebeten, dass ein Dutzend Magier zu uns stoßen, bevor wir mit dem Angriff beginnen.«
    »Und wen habt Ihr angefordert?«, fragte Fydel.
    »Es sind überwiegend junge Magier – Euer früherer Assistent Buar, Myredin, Bealtur, Faltar, Kalesin, Ryadd und einige andere, an deren Namen ich mich nicht erinnere. Eliasar hat ebenfalls ein paar Leute vorgeschlagen.«
    »Warum so viele?«, fragte Fydel stirnrunzelnd.
    »Ich habe die Absicht, in Spidlar ein Exempel zu statuieren, damit wir mit Hydlen, Certis und Gallos keinen Ärger mehr haben.«
    Anyas Lächeln wurde

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