Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der magische Pflug

Der magische Pflug

Titel: Der magische Pflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
dazwischen eine leichte Kette, sah Alvin Arthur Stuart in die Augen. »Hab keine Angst«, sagte er.
    Arthur Stuart sagte nichts.
    »Ich werde dich nicht vergessen«, sagte Alvin.
    »Klar«, meinte der Schwarzhaarige. »Aber nur für den Fall, daß du auf dumme Gedanken kommst, dich an ihn zu erinnern, solange er noch unterwegs zu seinem rechtmäßigen Besitzer ist, will ich dir ganz offen etwas sagen – mein Kollege und ich schlafen nie gleichzeitig. Und Sucher wissen immer, wenn jemand kommt. Man kann sich nicht an uns heranschleichen. Du am allerwenigsten, Schmiedejunge. Dich würde ich schon auf zehn Meilen Entfernung sehen.«
    Alvin sah ihn nur an. Schließlich schnitt der Sucher eine Grimasse und wandte sich ab. Man setzte Arthur Stuart auf das Pferd vor den weißhaarigen Sucher. Doch Alvin überlegte sich, daß sie, sobald sie den Hio überquert hatten, Arthur wieder zu Fuß gehen lassen würden. Vielleicht nicht unbedingt aus Gemeinheit – aber es würde keinen guten Eindruck machen, wenn Sucher dabei gesehen wurden, wie sie einen entlaufenen Sklaven allzu nachsichtig behandelten. Schließlich mußten sie ja für die anderen Sklaven ein Exempel statuieren, nicht wahr? Sollten die doch sehen, wie ein siebenjähriger Junge zu Fuß gehen mußte, mit blutenden Füßen, den Kopf gesenkt! Dann würden sie es sich zweimal überlegen, ob sie mit ihren Kindern weglaufen sollten. Dann würden sie schon wissen, daß die Sucher keine Gnade kannten.
    Pauley und Dr. Physicker ritten mit ihnen davon. Sie begleiteten die Sucher zum Hio River und sahen zu, wie sie den Fluß überquerten, um sicherzugehen, daß sie Arthur Stuart nicht wehtaten, solange er noch auf freiem Gebiet war. Es war das einzige, was sie noch tun konnten.
    Makepeace hatte nicht viel zu sagen, aber das, was er sagte, war sehr schlicht: »Ein wirklicher Mann würde seinem eigenen Freund niemals Handschellen anlegen«, sagte er. »Ich gehe ins Haus und unterschreibe deine Gesellenpapiere. Ich will dich weder in meiner Schmiede noch in meinem Haus noch eine einzige Nacht unterbringen müssen.« Dann ließ er Alvin allein in der Schmiede.
    Er war kaum fünf Minuten gegangen, als Horace Guester in die Schmiede kam.
    »Gehen wir«, sagte er.
    »Nein«, widersprach Alvin. »Noch nicht. Die könnten uns sonst kommen sehen. Dann erzählen sie dem Sheriff, daß sie verfolgt werden.«
    »Wir haben keine andere Wahl. Wir dürfen ihre Spur nicht verlieren.«
    »Ihr wißt ein wenig davon, was ich bin und was ich kann«, sagte Alvin. »Ich habe sie selbst jetzt noch unter Bewachung. Die werden keine Meile vom Ufer des Hio entfernt sein, bevor sie einschlafen.«
    »Das kannst du?«
    »Ich weiß, was in Leuten vorgeht, wenn sie schläfrig sind. Das kann ich sofort in ihnen auslösen, sobald sie sich in Appalachee befinden.«
    »Wenn du schon dabei bist, warum bringst du sie dann nicht gleich um?«
    »Das kann ich nicht.«
    »Es sind keine wirklichen Menschen! Es wäre nicht einmal Mord, die umzubringen!«
    »Es sind Menschen«, widersprach Alvin. »Und wenn ich sie umbringe, dann ist das ein Verstoß gegen den Vertrag über Entlaufene Sklaven.«
    »Bist du jetzt schon Rechtsanwalt?«
    »Miss Larner hat es mir erklärt. Ich meine, sie hat es Arthur Stuart erklärt, als ich dabei war. Er wollte es wissen. Das war letzten Herbst. Er sagte: ›Warum bringt mein Pa nicht einfach die Sucher um, wenn sie kommen, um mich zu holen?‹ Und Miss Larner hat ihm erklärt, daß dann nur noch mehr Sucher kommen, nur daß sie Euch diesmal hängen und Arthur Stuart trotzdem abholen würden.« : Horace war rot angelaufen. Einen Augenblick verstand Alvin nicht, warum, bis Horace Guester es erklärte: »Er soll mich nicht seinen Pa nennen. Ich wollte ihn nie im Haus haben.« Er schluckte. »Aber er hat recht. Ich würde diese Sucher umbringen, wenn ich glaubte, daß es etwas nützte,«
    »Kein Töten«, sagte Alvin. »Ich glaube, ich kann dafür sorgen, daß die Arthur nie wiederfinden werden.«
    »Ich weiß. Ich werde mit ihm nach Kanada reiten. Bis zum See, dann segeln wir auf die andere Seite.«
    »Nein, Sir«, widersprach Alvin wieder. »Ich glaube, ich kann dafür sorgen, daß sie ihn nirgendwo jemals wiederfinden können. Wir müssen ihn nur solange verstecken, bis sie fort sind.«
    »Wo denn?«
    »Im Bachhaus, wenn Miss Larner es erlaubt.«
    »Warum dort?«
    »Ich habe es rundherum verzaubert. Ich dachte, ich würde es für die Lehrerin tun. Aber ich schätze, in Wirklichkeit habe

Weitere Kostenlose Bücher