Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der magische Pflug

Der magische Pflug

Titel: Der magische Pflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
Vom Netzwerk:
vom Schuldirektorium von Hatrack River auffordern, einzutreten und auszusuchen, wer davon Schwarz, wer Weiß und wer Rot war. Und sie würden es nicht können. Und dann würde Gott sagen: »Warum, zum Teufel, habt Ihr dann gesagt, daß dieser und dieser und dieser hier nicht mit dem und dem und dem dort auf dieselbe Schule gehen darf?« Was würden sie dann antworten? Und dann würde Gott sagen: »Ihr Menschen seid unter der Haut alle nur dasselbe rohe Fleisch. Aber ich will Euch etwas sagen: Mir gefällt Euer Geschmack nicht. Ich werde Euer Beefsteak den Hunden zum Fraß vorwerfen.«
    Nun, das war eine so komische Idee, daß Alvin sie unbedingt Arthur Stuart erzählen mußte, und Arthur Stuart lachte genauso laut darüber wie Alvin. Erst nachdem das Gelächter verklungen war, fiel Alvin ein, daß möglicherweise niemand Arthur Stuart davon erzählt hatte, wie seine Mutter versucht hatte, ihn einzuschulen, und wie das Schuldirektorium nein gesagt hatte. »Weißt du, worum es dabei geht?«
    Arthur Stuart verstand die Frage nicht; vielleicht verstand er sie aber auch sogar noch besser als Alvin selbst. Jedenfalls antwortete er: »Ma hofft, daß die Lehrerin mir hier in diesem Bachhaus lesen und schreiben beibringen wird.«
    »Richtig«, sagte Alvin. Es hatte also keinen Sinn, die Sache mit der Schule zu erklären. Entweder wußte Arthur Stuart bereits, wie manche weißen Leute Schwarzen gegenüber empfanden, oder er erfuhr es noch früh genug, ohne daß Alvin es ihm jetzt sagen mußte.
    »Wir sind alle dasselbe rohe Fleisch«, sagte Arthur Stuart. Er benutzte eine merkwürdige Stimme, die Alvin noch nie gehört hatte.
    »Wessen Stimme war das denn?« wollte er wissen.
    »Die von Gott natürlich«, antwortete Arthur Stuart.
    »Gute Imitation«, sagte Alvin. Er meinte es als Scherz. »Und ob«, versetzte Arthur Stuart. Er nicht.
    Tatsächlich vergingen einige Tage, bis jemand zum Bachhaus kam. Am Montag der Folgewoche betrat Horace die Schmiede. Er kam früh am Morgen, zu einer Zeit, da Makepeace am wahrscheinlichsten anwesend sein würde, um Alvin scheinbar etwas zu lehren, was Alvin ohnehin bereits konnte.
    »Mein Meisterstück war ein Schiffsanker«, sagte Make-peace gerade. »Aber das war natürlich in Newport, bevor ich in den Westen gegangen bin. Diese Schiffe dort, die Walfänger, das waren keine kleinen, winzigen Häuser und Wagen. Die brauchten richtiges Eisenwerk. Ein Junge wie du, der kommt hier draußen schon zurecht, wo die Leute nichts Besseres kennen, aber dort würdest du es nie schaffen, da muß ein Schmied nämlich ein richtiger Mann sein.«
    Alvin war solches Gerede gewöhnt. Er ließ es einfach von sich abperlen. Dennoch war er dankbar, als Horace eintrat und Makepeaces Aufschneiderei ein Ende setzte.
    Nach dem üblichen Guten Morgen und Wie geht es kam Horace gleich zur Sache.
    »Ich bin nur mal vorbeigekommen, um zu fragen, wann Ihr Gelegenheit haben werdet, mit dem Bachhaus anzufangen.«
    Makepeace hob eine Augenbraue und musterte Alvin. Erst da fiel Alvin ein, daß er Makepeace gegenüber den Auftrag noch gar nicht erwähnt hatte.
    »Ist schon erledigt, Sir«, sagte Alvin zu Makepeace –ganz natürlich, als hätte Makepeaces unausgesprochene Frage gelautet: »Bist du schon fertig?« und nicht: »Von was für einem Bachhaus redet der Mann da?«
    »Fertig?« fragte Horace.
    Alvin drehte sich zu ihm um. »Ich dachte, Ihr hättet es schon bemerkt. Ich dachte, Ihr hättet es eilig, da habe ich es gleich in meiner Freizeit erledigt.«
    »Na, dann gehen wir es uns doch einmal anschauen«, meinte Horace. »Ich habe gar nicht daran gedacht, auf dem Weg hierher mal dort vorbeizusehen.«
    »Ja, das würde ich auch nur zu gern mal sehen«, meinte der Schmied.
    »Ich bleibe hier und arbeite weiter«, warf Alvin ein.
    »Nein«, widersprach Makepeace. »Du kommst mit und zeigst uns die Arbeit, die du in deiner Freizeit erledigt hast.« Alvin bemerkte kaum, wie Makepeace das Wort betonte, so nervös war er angesichts der bevorstehenden Besichtigung seiner Arbeit am Bachhaus. Er war gerade noch geistesgegenwärtig genug, um die von ihm angefertigten Schlüssel in seine Tasche gleiten zu lassen.
    Sie schritten den Hügel empor, der zum Bachhaus führte. Horace war ein Mann, der einen Blick für gute Arbeit hatte, und er scheute sich auch nicht, so etwas auch auszusprechen. Er befingerte die neuen Angeln und bewunderte das Schloß, bevor er den Schlüssel hineinsteckte.
    Stolz sah Alvin, wie es sich glatt und

Weitere Kostenlose Bücher