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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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herum, dann schrie das Opfer vor Schmerzen auf.
    »Ich gelobe … unsterbliche … Treue«, stammelte der jüngste Unglückselige. Es war ein gedrungener Mann, der mit gesenktem Kopf auf dem Boden kniete. Blut sickerte aus seiner Nase.
    Das Feuer schien in Amilton und um ihn herum zu lodern. Seine »treuen« Diener, die Adligen, die kapituliert hatten, standen hinter ihm im Thronsaal. Der seltsame Stein, der um seinen Hals hing, flackerte und schien zuweilen wie ein lebendes Wesen zu pulsieren.
    Stevic und Sevano hatten eine Nische mit einer Bank unter einem der hohen Fenster gefunden, die der Länge nach den Thronsaal säumten. Sie war aus Stein gehauen und kalt und unbequem, doch es war immer noch besser, als zwischen den
schwitzenden, zitternden Adligen zu stehen. Amilton hatte ihn und Sevano als unbedeutend fortgeschickt, als er feststellte, dass sie einfache Kaufleute waren. Doch es war ihnen nicht erlaubt worden zu gehen.
    Die alte Devon Wainwright stand bei den Adligen. Stevic erinnerte sich noch aus früheren Zeiten an sie, als er Königin Isen besucht hatte, um bei ihr um die Anerkennung seines Clans zu ersuchen. Schon damals war Devon als Beraterin tätig gewesen und ihm so unbeugsam wie eine Waffe erschienen, doch ihr Urteil war stets gerecht und wohl abgewogen gewesen. Sie war seitdem sichtlich gealtert, doch ihr Verstand hatte nichts von seiner Schärfe verloren. Sie unterhielt sich leise mit einer überaus schönen, statuenhaften Frau mit goldenem Haar, das lang und lose bis zu ihrem Gürtel hinabwallte. Sie trug Schwarz wie eine trauernde Witwe, ein starker, düsterer Gegensatz zu ihren Zügen. Bald würde Amilton auch ihre Loyalität infrage stellen. Stevic hoffte, dass die beiden sich ohne viel Aufhebens seiner Macht beugen würden.
    Sein Sitzplatz war von Schatten verhüllt und teilweise durch eine dicke Säule verdeckt. Wenn er sich von seinem früheren Besuch her richtig erinnerte, hatten in diesen Nischen Waffen Wache gestanden. Er nahm an, dass sie absichtlich im Dunkeln lagen. Er fragte sich, was aus König Zacharias’ Waffen geworden war. Er fragte sich, was aus dem König selbst geworden war.
    Wahrscheinlich sind der König und alle seine Waffen tot.
    Flüchtige Gedanken daran, wie Amiltons Herrschaft sich auf den Handel und die Beziehungen zu anderen Ländern auswirken mochte, stoben ihm durch den Sinn. Doch in erster Linie fragte er sich, was wohl aus Karigan geworden war, um die er sich große Sorgen machte. Dabei war er so dicht
dran gewesen! Reiter Connli hatte ihm eine seltsame Geschichte darüber erzählt, wie Karigan nach Sacor gekommen war, um dem König eine Botschaft zu überbringen. Stevic war nicht ganz klar, was Karigan mit der Botschaft eines Grünen Reiters zu tun haben sollte. Connli hatte sich bei den Einzelheiten zurückgehalten, weil auch er nur vom Hörensagen von dieser Geschichte wusste, doch er schien der Ansicht zu sein, dass Karigan viele beängstigende Abenteuer überstanden hatte.
    »Sevano«, sagte Stevic, »glaubst du diese Geschichten, die der Reiter uns über Karigan aufgetischt hat?«
    Der alte Mann grunzte. »Ich glaube, dass er sie für wahr gehalten hat. Weshalb auch nicht?«
    Stevic zuckte mit den Achseln. »Meine eigene Tochter … eine Schülerin … die es mit Räubern auf der Straße aufnimmt? «
    »Eine begabte Schülerin. Wir haben ihr viel beigebracht.«
    Stevic rieb sich nachdenklich das Kinn. Connli hatte sie zur Burg geführt, und sie hatten Hauptmann Mebstone aufsuchen wollen, doch es war kein einziger Grüner Reiter aufzufinden gewesen. Als sie über den Burghof gegangen waren, hatte ein Trupp Kavalleristen sie fast niedergetrampelt. Eine Weile hatten sie in den Unterkünften der Reiter gewartet, doch niemand hatte sich blicken lassen.
    Daraufhin hatten sie beschlossen, mit dem König selbst zu sprechen, doch als sie die Unterkünfte der Reiter verlassen hatten, waren Soldaten in Silber und Schwarz in hellem Aufruhr hin und her gerannt. Pfeile waren über die Burgmauer geschwirrt, und alle hatten durcheinandergebrüllt. Als unmittelbar vor ihnen ein Soldat von einem Pfeil durchbohrt worden war, hatten sie sich wieder in die Reiterunterkünfte
zurückgezogen, um den Ausgang der Kämpfe abzuwarten. Nicht lange danach hatten Soldaten in mirwellischem Scharlachrot sie gefunden. Stevic wurde irrtümlich für einen Adligen mit Wache gehalten und in den Thronsaal gebracht, damit Prinz Amilton sich mit ihnen befassen konnte, und seitdem waren sie

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