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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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nur zu bereit, sie zu glauben, und schlugen vor, dass man Karigan hier und jetzt am Straßenrand aufknüpfen solle. Thorne protestierte und erklärte, er sei ein guter Bürger und willens, das Gesetz des Königs über ihr Schicksal befinden zu lassen. Sie fragte sich, von welchem König er eigentlich sprach.
    Jendara war seiner Geschichten ebenfalls überdrüssig. »Musst du denn jeden vollquatschen, dem wir begegnen? Ich wusste gar nicht, dass du so ein Schwätzer bist.«
    »Ich bin kein Schwätzer. Ich pflege nur nachbarschaftliche Beziehungen. Außerdem beunruhigt es die Leute, wenn sie ein gefesseltes Mädchen in Begleitung zweier Krieger wie uns sehen. Besonders, wenn sie diesen grünen Mantel trägt.«
    Karigan hatte sich geweigert, ihn abzulegen, egal, wie warm das Wetter war, aus Furcht, dass Thorne ihre Lebensmittelvorräte finden und ihr wegnehmen würde.
    »Also, ich hab deine Geschichten allmählich satt. Wenn du nicht aufpasst, schwafelst du noch zu viel und verrätst uns. Was Ausreden angeht, ist deine Zunge nicht annähernd so flink wie die eines Waschweibs.«
    »Dafür bin ich mit dem Schwert flink.«
    Jendara verzog angewidert das Gesicht und wandte den Blick ab.
     
    Dunkelheit senkte sich über die Straße. Ein Reiter tauchte vor ihnen auf, dessen Tier im Schritt ging, mit ruhigen, geschmeidigen Bewegungen. Thorne kniff die Augen zusammen und schrie dann unvermittelt auf, als er die Gestalt erkannte. Er rannte dem Reiter entgegen, um ihn zu begrüßen. Karigan befiel Mutlosigkeit. Immerez? Der Graue, von dem Jendara und Thorne gemurmelt hatten?

    In Immerez’ Händen würde ihre Aussicht zu fliehen beträchtlich sinken. Doch als der Reiter näher kam, sah sie, dass es gar kein Mirweller war. Er trug kein Scharlachrot, sondern einen Lederwams mit einem Adler darauf, der einen Menschenschädel in den Krallen hielt. Ein Söldner.
    »Garroty!«, schrie Thorne. »Welch ein Zufall!«
    Der andere grinste, und die Wirkung war grotesk. Sein Gesicht war von Dutzenden von Narben entstellt. Graubraunes Haar hing ihm in einem Pferdeschwanz den Rücken hinunter. Seine Arme wiesen dicke Muskelstränge und Adern auf. Adler und Schädel waren wie ein zu groß geratener blauer Fleck auch auf seinen linken Unterarm tätowiert.
    »Die Greifen haben mir zwei Wochen Urlaub bewilligt, und ich bin auf Reisen. Freut mich, dich zu sehen, Thorne.« Seine Stimme war rau und tief. »Wie ich sehe, reist du noch immer in schöner Begleitung.« Sein Blick schweifte erst zu einer schäumenden Jendara, dann blieb er auf Karigan ruhen. »Und wen haben wir hier?«
    »Eine Grüne, die wir bei den Mirwellern abliefern. Gegen Entgelt.«
    »Ach ja. Entgelt.« Er beugte sich über den Widerrist seines Pferds und spie Tabak aus. »Du bist der Stolz eines jeden Söldners, Thorne, immer auf Entgelt aus. Aber als ich dich nach deiner Flucht unter meine Fittiche nahm, warst du darin noch nicht sehr gut, stimmt’s?«
    »Glaub mir, wir haben dazugelernt.«
    Garroty schnaubte verächtlich. »Entgelt bringt nicht viel, es sei denn, es ermöglicht einem, weiter seinem Herrn zu dienen. Das hier riecht mir mehr nach Politik.«
    »Was weißt du schon von Politik?«, fragte Jendara. Ihre Miene ließ vermuten, dass das nicht sehr viel war.

    »Ich weiß, für wen ihr arbeitet, Schönchen.«
    Jendara warf sich in die Brust. »Nenn mich bei meinem Namen.«
    Garroty zuckte mit den Achseln.
    »Wieso lagerst du heute Abend nicht mit uns?«, fragte Thorne eifrig. »Dann könnten wir ein wenig plauschen.«
    »Wieso reitest du nicht weiter?«, schlug Jendara vor, ein unfreundliches Lächeln auf dem Gesicht.
    »Ich nehme deine Einladung an«, sagte der Mann zu Thorne und warf Jendara erneut einen Blick zu. »Nichts könnte mich von deiner hinreißenden Begleiterin fernhalten.«
    Karigan wünschte, er wäre Jendaras Rat gefolgt. Die Feindseligkeit, die die Waffe ihm entgegenbrachte, machte sie nervös. Garrotys lässige Haltung auf dem Schlachtross, sein hässliches Grinsen und seine allzu interessierten Blicke waren nicht gerade dazu geeignet, sie zu beruhigen.
    Thorne und Garroty setzten sich an die Spitze, unterhielten sich über Waffen, Kriege und andere Söldner, die sie gekannt hatten. Garroty blieb arrogant auf seinem Pferd sitzen, während die anderen zu Fuß gingen. Thorne musste den Kopf in den Nacken legen, um zu seinem Freund aufzuschauen. Jendara lief hinter Karigan her und führte schweigend Pferd. Karigan fragte sich, aus welchem Grund Jendara

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