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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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den Söldner wohl so sehr verabscheuen mochte.
    Sie gingen bis Einbruch der Dunkelheit weiter und ließen sich dann am Straßenrand um ein kleines Lagerfeuer nieder. Karigan lehnte sich gegen die grobe Rinde einer Kiefer und schlang den Mantel enger um sich. Sie wollte sich von Garroty fernhalten, so gut es ging. Das raue Gelächter des Söldners hallte die Straße entlang. Er sprach von einträglichen Feldzügen, an denen seine Truppe teilgenommen hatte.

    »Ich sage dir, Thorne, einige dieser Dörfer in Rhovani sind reif zur Plünderung, besonders im Weinland. Und die Mädels dort tragen keine Schwerter.« Er grinste Jendara an. Sie starrte zurück.
    »Sacoridien ist ein bisschen zu friedlich, um profitabel zu sein«, fuhr Garroty fort. »Finde ich jedenfalls. Aber in den Unteren Königreichen ist immer was los. Unbedeutende Adlige, die versuchen, die Landkarte zu verändern. Es war für viele Söldnertruppen ein gutes Jahr.«
    »Schließ dich uns an, mein Freund«, sagte Thorne. »Auch in Sacoridien gibt es welche, die die Verhältnisse ändern wollen.«
    »Mag sein, doch Zacharias ist ein starker Anführer. Um ihn zu stürzen, brauchte man eine geeignete Front, vielleicht sogar mehr. Die Statthalter mögen ihn zwar nicht besonders, doch das gemeine Volk dafür umso mehr, und einen Aufstand des gemeinen Volkes können die Statthalter jetzt am wenigsten gebrauchen. Alles bliebe liegen. Die Ernte würde auf den Feldern verrotten. Die Mühlen der Papiermacher würden stillstehen. Der Reichtum der Statthalter würde schwinden. So einfach ist das.«
    »Was treibt dann deine Truppe – was treibst du hier in Sacoridien«, entgegnete Jendara, »wenn es so unwahrscheinlich ist, dass es zu einem Aufstand kommt?«
    »Aah. Jetzt gehen wir ans Eingemachte. Gerüchte, Schönchen. Gerüchte, die zweifellos euer Dienstherr in Umlauf gesetzt hat und die für Unruhe sorgen sollen. Ich habe sogar von einer Frau gehört, die einen beträchtlichen Teil des gemeinen Volkes davon überzeugte, dass Sacoridien überhaupt keinen König braucht; es waren nicht genug Leute, um einen Aufstand anzuzetteln, aber genug, um Zwietracht zu säen. Und ihre Ideen verbreiten sich.

    Die Greifen sind für den Fall hier, dass es in Sacoridien zu Ausschreitungen kommt. Das wäre einträglicher als alles, was sich jemals in den Unteren Königreichen abgespielt hat. Stell dir vor, die Statthalter tun sich zusammen, um den König zu stürzen. Das nenne ich Profit! Wenn euer Dienstherr so gut ist, wie er behauptet, wird der Frieden, dessen Sacoridien sich so lange erfreute, bald Vergangenheit sein. Für einen Söldner gibt es nichts Besseres als einen Bürgerkrieg. Hauptmann Heiler von den Greifen hat Augen und Ohren an den Höfen der meisten Provinzen. Könnte doch nicht schaden, jetzt eine gewinnträchtige Situation herbeizuführen, oder?«
    Karigan hörte mit großen Augen zu. In Sacoridien ging viel mehr vor sich, als sie jemals zu träumen gewagt hätte. Fanden solche Überlegungen immer statt, oder war der Frieden in Sacoridien wirklich in Gefahr? Es gab ständig Intrigen – das hatten die Berry-Schwestern gesagt. Intrigen waren im wahren Leben ebenso sehr ein Spiel wie auf dem Brett. Doch Gefahren für den König waren sicher nichts Alltägliches. So wenig wie die Gefahr eines Bürgerkriegs.
    »Ihr glaubt also, dass Söldner die Statthalter zu einem Bürgerkrieg ermuntern könnten?«, fragte sie Garroty. Sein Lächeln wirkte grausam im tanzenden Feuerschein. Sie hatte den Eindruck, gleich mit Haut und Haaren von ihm verschlungen zu werden, und bedauerte, seine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt zu haben.
    »Oha, die Grüne kann sprechen.« Er beugte sich zur Seite und spuckte aus. »Natürlich versuchen wir, alles möglichst so zu beeinflussen, dass es unseren Interessen dient. Bürgerkrieg bedeutet Arbeit. Arbeit bedeutet Profit. Die Greifen sind in so was sehr gut … Sie ermuntern die Statthalter lediglich, das Richtige zu tun. Und wenn sie das Richtige tun, werden die
Greifen strategisch so platziert, dass sie mit den höchsten Bietern Verträge aushandeln können. Es ist praktischer, eine gut ausgebildete Söldnertruppe anzuheuern, als ein Volksheer aus gemeinem Pöbel auf die Beine zu stellen.«
    Karigan schüttelte den Kopf. Außenstehende versuchten um des Profits willen einen Bürgerkrieg in Sacoridien zu entfachen. Als Tochter eines Kaufmanns begriff sie das Wesen des Profits – doch um einen solchen Preis? Das ganze Vorhaben war reiner

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