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Der magische Stein

Der magische Stein

Titel: Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die ihr wie ein gefräßiges Monster vorkam, das alles verschlingen wollte.
    Sie drehte sich um die eigene Achse, wenn sie von irgendwelchen Böen gepackt wurde. Mal rauschte sie in die Tiefe, ohne aufzuschlagen, dann wurde sie in die Höhe gewuchtet, als wäre sie wie ein Korken aus einer Sektflasche geschossen.
    Sie blieb am Leben, aber sie musste sich den anderen Mächten überlassen, die sie auch weiterhin zu einem lebenden Spielball degradierten. Aus eigener Kraft schaffte sie es nicht, diesen Mächten zu entkommen. Carlotta konnte sich auch keine Gedanken darüber machen, wohin die Reise ging. So etwas hatte sie noch nie erlebt, und sie bemühte sich weiterhin um Stabilität, um ihr Leben zu retten.
    Es klappte nicht. Weder mit den Armen, noch mit den Flügeln. Die andere Seite war einfach zu mächtig, und schließlich gab das Vogelmädchen doch auf. Carlotta überließ sich dem Sturmwind, der sie mit brutaler Wucht durch die Landschaft fegte.
    Plötzlich wurde es ruhiger!
    Zunächst konnte Carlotta kaum glauben, dass sie mit einem Mal in der Luft schwebte. Im Vergleich zu den vorherigen Vorgängen kam sie sich vor wie eine Feder. Sie fühlte sich so leicht und nutzte sofort die Chance, um die Flügel zu bewegen.
    Das schaffte sie jetzt, und ein Strom der Freude durchschoss sie. Es gab keinen Widerstand mehr, nur sorgte die andere Kraft noch dafür, dass sie nach unten sackte, dem Boden näher kam und ihn plötzlich berührte, was ihr allerdings ein gutes Gefühl gab.
    Erst als sie ging, war ihr klar, dass sie mit den Füßen zuerst aufgekommen war.
    Nach ein paar Schritten blieb sie stehen. Sie hörte ihrem eigenen heftigen Atem zu. Die Augen hielt sie weit offen, ohne allerdings viel sehen zu können, denn um sie herum breitete sich ein grünliches und lichtloses Dämmern aus.
    Eine Frage durchdrang ihren Kopf. Wo bin ich?
    Auch wenn sie sich drehte und mit offenen Augen in die Welt schaute, so wusste sie es nicht. Die Umgebung war schon real, so wie auch diejenige real gewesen war, die sie verlassen hatte. Nur sah diese hier völlig anders aus, und es herrschte auch eine andere Luft, nicht zu vergleichen mit der Kühle, die sie verlassen hatte.
    Sie war wärmer und auch etwas feuchter. Man konnte schon leicht an die Tropen erinnert werden.
    Nach einer Weile stellte sie fest, dass sich ihre Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, und sie musste erkennen, dass weder das Licht des Tages sie umgab, noch die Finsternis der Nacht. Es umgab sie eine Dämmerung, in der alles verschwamm wie in einem grünlich-grauen Dunst.
    Carlotta überlegte, ob sie wieder in die Höhe starten und nach einem Ausweg suchen sollte, doch bevor sie dazu kam, erfasste sie ein anderer Gedanke.
    Isa!
    Durch sie hatte alles angefangen. Sie hatte auf dem Stein gelegen, und Carlotta hatte versucht, sie davon wegzuschaffen. Dann war dieser mächtige und unnatürliche Orkan über sie gekommen und hatte sie beide von der Platte geweht.
    War Isa jetzt tot?
    So abwegig war dieser Gedanke nicht, denn im Gegensatz zu Carlotta hatte sie sich aufgrund der verdammten Ketten nicht wehren können. Sie war also noch mehr zu einem Spielball der Gewalten geworden, und es konnte sein, dass sie jetzt mit zerschmetterten Knochen auf dem Boden lag, auch wenn dieser weich und moosig war.
    Carlotta schaute auf ihre Füße. Ja, das war ein Boden wie ein Teppich. Bedeckt mit weichem Moos, aber auch mit einer Schicht aus Blättern.
    Hinzu kam das wärmere Klima, die andere Luft, die auch nach dem roch, was die zahlreichen Pflanzen und Blüten an Düften abgaben. Das alles war dem Vogelmädchen schon sehr fremd, und so stellte es sich erneut die Frage, wo es sich wohl befand.
    War sie wirklich in Aibon, wie Isa behauptet hatte?
    Es war eine Option. Darauf festlegen wollte sich Carlotta nicht. Zudem gab es andere Probleme. Ein Name war bei ihr sofort präsent: Maxine Wells.
    Die war nicht erfreut gewesen über Carlotta’s Ausflug. Sie hatte sogar versucht, sie davon abzuhalten, aber das Vogelmädchen hatte seinen Dickkopf durchgesetzt.
    Sie war geflogen – und jetzt...?
    Es gab nur eine Antwort auf die nicht ausgesprochene Frage. Maxine Wells würde vor Sorgen vergehen und Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihre Ziehtochter zu finden.
    Aber war das möglich?
    Als ihr dieser Gedanke kam, überfiel sie eine große Traurigkeit. Sie glaubte nicht an einen Erfolg, denn Maxine hatte überhaupt keinen Hinweis erhalten, und genau das war das Problem. Sie

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