Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)
Leichtathletikteam.
Laurel kämpfte sich mit dem Ellbogen durch die Menschenmasse, um festzustellen, ob Portia noch lebte. Sie kniete sich über sie, rief ihren Namen und fühlte den Puls. Dann erstarrte sie.
Portia war tot – so leblos wie Constance am Abend des Frühlingsfestes. Und direkt über ihrem Herzen schimmerte schwach ein Symbol auf ihrer Bluse. Das Symbol, mit dem die Jäger Hexen markierten.
Diesmal brauchte Cassie nicht zu fragen, ob die anderen es auch sehen konnten. Ihre angsterfüllten Gesichter verrieten es.
» Wir müssen hier weg«, keuchte Melanie, deren Gesicht gespenstisch bleich war.
» Sofort«, befahl Diana. » Alle zu mir nach Hause.«
In Dianas Wohnzimmer versuchte der Zirkel, sich wieder zu fangen. Aber der Schock über Portias Tod saß tief. Und der Schock darüber, wie knapp sie selbst entkommen waren.
Adam drehte eine Runde nach der anderen über den kleinen Teppich und kaute nervös an den Fingernägeln. » Wisst ihr, was das bedeutet?«, fragte er. » Die Jäger haben Portia getötet, weil sie dachten, sie sei die Quelle der Magie. Also wissen sie noch nicht, wer die Hexen sind.«
» Sie wissen noch nicht, dass wir es sind«, echote Faye, die sich auf Dianas Sofa lümmelte. » Und das nach dieser ganzen Zeit. Ich hab’s euch doch gleich gesagt.« In ihrer Stimme lag ein Hauch von Triumph.
Laurel schüttelte angesichts Fayes Gefühllosigkeit angewidert den Kopf. » Ein ziemlich hoher Preis, um das zu beweisen, findest du nicht auch? Portia ist tot .«
» Ah ja, noch mehr Outsiderblut an unseren Händen«, spottete Faye.
Suzan biss in einen Schokoriegel, den sie aus ihrer Handtasche gefischt hatte. » Da hatte ich gerade angefangen, Portia nicht mehr zu hassen«, murmelte sie mit vollem Mund, » und dann schaffen wir es, dass sie umgebracht wird.«
» Es ist nicht unsere Schuld«, warf Deborah ein. » Wir konnten schließlich nicht ahnen, dass das passieren würde.«
» Aber wir wussten um das Risiko, einen so mächtigen Zauber zu wirken, und wir sind es bereitwillig eingegangen«, widersprach Melanie. » Portia wäre noch am Leben, wenn wir es nicht getan hätten.«
Bis dahin hatte Cassie geschwiegen. Natürlich fühlte sie sich verantwortlich für das, was Portia zugestoßen war, aber sie hatten jetzt einfach keine Zeit, um lange darüber nachzudenken.
» Ich bin genauso erschüttert wie ihr«, ergriff Cassie das Wort und hoffte, dass sie die Angst, den Zorn und vielleicht sogar die Schuldgefühle des Zirkels in positive Energie umwandeln und für die bevorstehende Aufgabe nutzen konnte. » Das beweist, wie stark die Jäger sind und dass sie uns näher kommen. Aber Scarlett wird immer noch in einem Strandhaus auf Cape Cod als Geisel festgehalten und gefoltert. Wir müssen jetzt schnell handeln, bevor sie das gleiche Schicksal erleidet wie Portia.«
Diana schüttelte den Kopf. » Tut mir leid, Cassie, aber wir können das einfach nicht riskieren. Wir werden einen anderen Weg finden müssen.«
Bevor Cassie etwas erwidern konnte, pflichtete Melanie Diana bei. » Wir dürfen uns nicht mit diesen Jägern anlegen. Wir haben gerade gesehen, wozu sie fähig sind.«
Faye beobachtete sie alle grinsend. Cassie fragte sich, was es war, das sie so amüsierte. Der Tod eines Menschen, die Uneinigkeit des Zirkels oder die Tatsache, dass sich alle gegen sie, Cassie, wandten?
Jetzt richtete sich Faye auf dem Sofa auf. » Dir muss doch wohl klar gewesen sein, dass wir uns nicht den Jägern ausliefern würden?« Sie sah Cassie aus schmalen, schlangenhaften Augen an. » Jedenfalls nicht diese Truppe von Feiglingen.«
Nick erhob sich von seinem Stuhl. » Sollten wir nicht lieber darüber abstimmen?«
» Nein«, lachte Faye. » So was nennt man Vetorecht. Stimmt’s, Diana?«
Diana schaute auf ihre Hände. » Man nennt es eine Entscheidung auf Führungsebene.«
» Wir können uns nicht in Cape Cod mit den Jägern anlegen«, schaltete Adam sich ein. » Aber wie wäre es, wenn wir versuchen, sie hierher nach New Salem zu locken?«
» Dafür haben wir keine Zeit mehr!« Cassie verlor die Geduld.
Da schoss Chris von seinem Stuhl hoch und trat neben Nick. » Wir sollten abstimmen. Wie wir das immer tun.«
» Ich bin auch dafür.« Doug schloss sich seinem Bruder an und unterstützte Nicks Vorschlag. » Seit wann seid ihr denn so feige? Ich sage, wir gehen und retten Scarlett!« Dann wandte er sich direkt an Cassie. » Ich weiß, wie es ist, eine Schwester zu verlieren. Das soll dir
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