Der magische Zirkel - Der Verrat
schrie, wenn alle anderen es taten, machte sich wegen Diana Sorgen. Ihre Krankheit konnte doch nichts mit der schwarzen Energie zu tun haben, oder?
»L os, A pplaus für die Königin des Schulballs.« Laurel stieß sie an. »S ally sieht fast hübsch aus, findest du nicht?«
»N a, ja.« Cassie klatschte automatisch. »W ieso ist nicht eine von uns Ballkönigin, Laurel? Statt einer Outsiderin?«
»D iana hat abgelehnt«, erwiderte Laurel knapp. »D eborah und die anderen finden das Ganze zu spießig. So wie Jeffrey Sally ansieht, würde ich sagen, dass Faye diesmal einen Fehler gemacht hat. Sie hat ihm befohlen, mit ihr zum Ball zu gehen. A ber er hatte bereits Sally gefragt und er ist ein Kämpfer. W ird interessant zu sehen, wer ihn bekommt.«
»D u kannst mir ja alles darüber erzählen«, sagte Cassie. »I ch habe den letzten Streit zwischen Faye und Sally hautnah mitbekommen. A uf diesen kann ich verzichten.«
Aber es sollte anders kommen.
Cassie harkte gerade den Kräutergarten, als das Telefon läutete. Sie musste durch die Küche in den neuen Teil des Hauses, um dranzugehen.
»H allo, Cassie?« Die Stimme klang so verschnupft, dass sie fast unkenntlich war. »I ch bin’s, Diana.«
Angst stieg in Cassie auf. Die schwarze Energie… »Oh, Diana. Bist du okay?«
Diana lachte gedämpft. »K eine Panik. Ich liege nicht im Sterben. Hab nur eine schlimme Erkältung.«
»D u hörst dich schrecklich an.«
»I ch weiß. Ich fühle mich echt elend und kann auf keinen Fall heute A bend zum Schulball gehen. Deshalb muss ich dich um einen Gefallen bitten.«
Cassie erstarrte, von plötzlicher V orahnung erfüllt. Ihr Mund öffnete und schloss sich stumm. A ber Diana redete bereits weiter.
»J effrey hat Faye angerufen, um ihr zu sagen, dass er mit Sally geht. Faye kocht vor W ut. A ls sie hörte, dass ich krank bin, rief sie an und hat gesagt, sie würde gern mit A dam gehen. Sie weiß, dass ich keinesfalls möchte, dass er den Ball wegen mir versäumt. Und das stimmt auch. Ich habe ihr also geantwortet, dass das nicht gehe, weil ich dich schon gebeten hätte, A dam zu begleiten.«
»W arum?« , stieß Cassie hervor und dachte sofort: Blöde Frage…
»W eil Faye auf Raubzug ist«, erklärte Diana geduldig und schniefte. »S ie mag A dam, und in der Stimmung, in der sie heute A bend ist, wird sie alles versuchen. Und eines könnte ich nicht aushalten, Cassie. Nämlich dass A dam ihr in die Finger fällt. Das wäre unerträglich für mich.«
Cassie sah sich nach etwas um, auf das sie sich setzen konnte.
»A ber, Diana. Ich habe nicht mal ein Kleid. Ich bin von oben bis unten voller Erde…«
»G eh zu Suzan. A lle anderen Mädchen sind dort. Sie werden sich um dich kümmern.«
»A ber…« Cassie schloss die A ugen. »D iana, du verstehst nicht. Ich kann einfach nicht…«
»O h, Cassie. Ich weiß, es ist viel verlangt. Doch an wen soll ich mich sonst wenden? Und wenn Faye sich an A dam ranmacht…«
Es war das erste Mal, dass Cassie Diana so verzweifelt erlebt hatte. Sie schien den Tränen nahe. Cassie fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »O kay, okay, ich mach’s. A ber…«
»D anke, Cassie. Jetzt lauf schnell zu Suzan. Ich hab mit ihr, Laurel und Melanie bereits gesprochen. Sie werden dich ausstaffieren. Jetzt rufe ich noch A dam an und sage ihm Bescheid.«
Und das, dachte Cassie, war ein Gespräch, auf das ich auch gerne verzichtet hätte.
Vielleicht kann A dam uns irgendwie aus dieser Klemme helfen, überlegte sie, während sie Suzans Einfahrt hochfuhr. A ber sie bezweifelte es. W enn Diana sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte niemand sie umstimmen.
Suzans Haus besaß griechische Säulen. Cassies Mutter hatte zwar behauptet, es wären ganz schlechte Kopien, aber Cassie fand sie insgeheim sehr beeindruckend. Die Inneneinrichtung war ebenfalls imposant und Suzans Schlafzimmer eine Klasse für sich.
Es war ganz in den Farben des Meeres eingerichtet: Sand, Muschel, Perl und Immergrün. Das Kopfteil von Suzans Bett glich einer riesigen Kammmuschel. A ber was Cassie am meisten auffiel, waren die Spiegel– sie hatte noch nie so viele Spiegel an einem Ort gesehen.
»C assie!« Laurel stürmte hinter Cassie herein und diese drehte sich überrascht um. »I ch hab’s!«, verkündete sie den anderen Mädchen triumphierend und hielt einen Kleiderbügel mit einem langen Plastiküberzug hoch. Darunter erspähte Cassie einen hellen, glänzenden Stoff.
»D as ist das Kleid, das
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