Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
Vom Netzwerk:
antwortete Faye und zuckte lässig mit den Schultern. »A ber uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten, glaube ich.« Sie streichelte das orangefarbene Kätzchen und sein Fell wurde langsam wieder glatt.
    Cassie starrte sie nur an. Ihre A ugen füllten sich mit Tränen. Sie hatte gedacht, sie könnte Faye in Schach halten, doch sie hatte sich geirrt. Und gerade in diesem Moment konnte die schwarze Energie alles mögliche Unheil anrichten, und sie war machtlos, es zu verhindern.
    Du könntest es Diana erzählen, flüsterte eine leise Stimme in ihrem Inneren. A ber Cassie hörte nicht einmal hin. Sie konnte es Diana jetzt nie mehr beichten; diese Chance war vertan. Die Dinge mit Faye waren zu weit gegangen.
    »C assie? Hast du Sorgen?« Laurel hielt inne, ein Messer mit einem weißen Griff in der Hand.
    »I ch? Nein. W ieso?« Cassie hatte das Gefühl, jeden Moment aus der Haut fahren zu müssen.
    »D u bist so kribbelig.« Laurel stieß mit dem Messer vorsichtig in die Erde unter einem kleinen Haselnussstrauch. »S o, das wird dir kein bisschen wehtun… Du hast noch viele W urzeln da unten, um weiterzuwachsen…«, murmelte sie tröstend. »E s ist doch nicht wegen des Schulballs, oder?«, fragte sie und schaute wieder auf.
    »N ein, nein.« Cassie hatte in dieser W oche nicht einen Gedanken an den Schulball verschwendet. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als an die schwarze Energie. Jeden Tag erwartete sie, von einem neuen Unglück zu hören.
    Aber heute war Donnerstag und nichts weiter war bisher passiert. Keine Lawinen, keine Leichen, niemand wurde vermisst. Oh, wenn sie sich doch nur einreden könnte, dass überhaupt nichts geschehen würde. Die Energie, die sie und Faye befreit hatten, war nur schwach gewesen– da war Cassie sich inzwischen ganz sicher. Und vielleicht war sie einfach verpufft. Sie spürte, wie ein wunderbarer Friede sie bei dieser V orstellung überfiel.
    Laurel war zu einem Büschel Thymian gewandert. »E s ist noch nicht zu spät, um deine Meinung zu ändern und doch mitzukommen«, sagte sie. »I ch wünschte, du würdest es tun. Tanzen ist etwas Hexenhaftes– und es ist Natur. W ie eines unserer Gedichte:
    Mann zu Frau und Frau zu Mann,
    Ewig, seit die W elt begann.
    Herz zu Herz und Hand zu Hand,
    Tanzen sie in jedem Land.«
    Mit einem nachdenklichen Blick auf Cassie fügte sie hinzu: »G ab es da nicht einen Jungen im letzten Sommer, für den du dich sehr interessiert hast? W ir könnten ihn mit einem Spruch herholen…«
    »N ein!«, lehnte Cassie heftig ab. »I ch meine, ich will wirklich nicht zu dem Schulball, Laurel. Ich… ich würde mich dort nicht wohlfühlen.«
    »D anke.« Einen Moment lang dachte Cassie, Laurel würde zu ihr sprechen, aber sie redete jetzt mit dem Thymian. »E s tut mir leid, dass ich auch einen Teil von der W urzel gebraucht habe, aber ich habe dir dies mitgebracht, damit sie schnell wieder nachwächst«, fuhr sie fort und steckte einen pinkfarbenen Kristall in die Erde. »D abei fällt mir ein, hast du schon den Stein gefunden, der zu dir passt?«, fragte sie Cassie.
    »N ein.« Cassie dachte an das Durcheinander von Steinen in Fayes Schachtel. Sie hatte sie gerne in der Hand gehalten, aber keiner von ihnen war ihr besonders aufgefallen als ihrer, als der, den sie als Hexe brauchte.
    »M ach dir keine Sorgen, das klappt schon noch«, versicherte Laurel ihr. »E ines Tages wird er einfach da sein und dann wirst du ihn erkennen.« Sie stand mit der Thymianpflanze in der Hand auf. »G ut, gehen wir jetzt nach drinnen, dann zeige ich dir, wie man einen A ufguss macht. Niemand sollte mit Kräutern herumspielen, wenn er nicht weiß, was er tut. Und solltest du es dir wegen des Schulballs doch noch anders überlegen, Thymiansuppe hilft übrigens auch gegen Schüchternheit.«
    Cassie sah sich aufmerksam um, wie sie es jetzt immer tat, und suchte nach der schwarzen Energie. Dann folgte sie Laurel. Am nächsten Tag im Geschichtsunterricht nieste Diana.
    Mrs Lanning hörte auf zu reden und sagte abwesend: »G esundheit.« Cassie bemerkte es zu diesem Zeitpunkt kaum. A ber am Ende des Unterrichts nieste Diana wieder und hörte nicht auf. Cassie sah sie an. Dianas A ugen waren rot und wässrig. Ihre Nase rötete sich ebenfalls und sie schnaubte andauernd in ein Taschentuch.
    An diesem A bend blieb Diana zu Hause im Bett, statt zum ersten Footballspiel des neuen Schuljahrs zu gehen. Cassie, die von Football keine A hnung hatte und nur jubelte und

Weitere Kostenlose Bücher