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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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Jetzt sah sie nur noch das billige Pappmaschee und die nackten Rohre an der Decke. Zumindest versuchte Sean, sich nicht zu sehr an sie zu pressen.
    Nachher wollten andere sie auffordern, aber Cassie flüchtete zu Nick, der wieder aufgetaucht war, und versteckte sich hinter ihm. W enigstens dieser Teil des Plans ging auf– die anderen Jungen zogen sich zurück. Es war ein merkwürdiges Gefühl, von allen begehrt zu werden und doch unerreichbar zu sein. Nick fragte sie nicht, warum sie weggelaufen war, und sie ihn nicht, wohin er verschwunden war.
    Sie tanzten ein paarmal. Nick machte keinen V ersuch, sie zu küssen.
    Dann war es Zeit zu gehen. Nachdem sie sich von ihren erstaunten, leicht empörten Partnern verabschiedet hatten, versammelten sich die Mitglieder des Zirkels am A usgang. A uch die rotblonde Liebesgöttin A phrodite kam nicht zu spät. Selbst die beiden identischen Zaxes warteten mit funkelnden blaugrünen A ugen bereits vor der Tür. Sie traten hinaus in die Dunkelheit. Der Mond war untergegangen, aber die Sterne schienen vor Feuer zu sprühen.
    An der Spitze der Halbinsel war es kalt. Einige setzten sich auf die Überreste des Fundaments der abgebrannten Ruine, während Faye und Deborah in der Mitte ein Feuer anzündeten. A ndere holten Proviant aus den A utos. Cassie hatte erwartet, dass jeder ernst sein würde, aber der Zirkel war in Partystimmung. Die frische Nachtluft wirkte berauschend. W itze wurden gemacht und Lachen erklang, um die Gefahr zu verdrängen, die sie in ungefähr einer Stunde selbst heraufbeschwören würden. Selbst Cassie war fröhlich und dachte nicht an die Zukunft.
    Es gab jede Menge zu essen. Getrocknete Kürbiskerne– ohne Salz, betonte Laurel–, Kürbisbrot und Ingwerkuchen, den Diana gebacken hatte, Schachteln voller Schokoplätzchen von A dam, eine Schüssel mit bunten Gummibärchen, gespendet von Suzan, Beutel mit Nüssen von den Hendersons und natürlich Cola und nach Zimt duftenden Herbsttee. Dazu noch alle möglichen Sorten von Äpfeln. »Ä pfel stehen für Liebe und Tod«, erklärte Diana. »B esonders an Halloween. W usstest du, dass sie der Göttin Hera heilig waren?«
    »U nd wusstest du auch, dass ihre Kerne Zyankali enthalten?«, fügte Faye seltsam lächelnd hinzu. Schon seit Cassie und A dam hinter dem Kreppvorhang auf der Party hervorgekommen waren, lächelte sie Cassie so rätselhaft an. Jetzt lehnte sie sich nach vorn, um sich ein Stück Ingwerkuchen zu nehmen, und flüsterte Cassie dabei ins Ohr: »W as ist passiert, nachdem er dir gefolgt ist? Hast du deine Chance wieder mal verpasst?«
    »E s ist nicht nett, sich an Jungs ranzumachen, die schon vergeben sind«, flüsterte Cassie entnervt zurück, als würde sie es einer Fünfjährigen erklären.
    Faye kicherte. »N ett? W illst du das als Grabinschrift? ›H ier liegt Cassie. Sie war nett‹?«
    Cassie wandte den Kopf ab.
    »I ch kenne einen A pfelzauberspruch«, sagte Laurel gerade zur Gruppe. »M an schält einen A pfel in einer langen Spirale, wirft die Schale dann über die Schulter, und wenn sie nicht zerreißt, formt sie den A nfangsbuchstaben deiner wahren Liebe.«
    Sie versuchten es ohne Erfolg. Die Schalen brachen andauernd ab. Suzan schnitt sich mit Deborahs Messer, und als es Diana gelang, eine vollständige Spirale über ihre Schulter zu werfen, formte sie nur einen Kreis.
    »N un, das ist zumindest ein heiliges Symbol für die Göttin.« Laurel betrachtete die Schale mit gerunzelter Stirn. »O der für den Naturgott.«
    Cassie hatte ihre A pfelschalen absichtlich auseinanderfallen lassen; diese ganzen W eissagungen verursachten in ihr ein unbehagliches Gefühl. Und das nicht nur, weil Melanie fröhlich erklärte: »F ür solche Spielchen an Halloween wurden die Hexen früher hingerichtet.«
    »I ch weiß noch was«, rief Laurel aufgeregt. »M an wirft eine Nuss ins Feuer, sagt die Namen von einem Pärchen und wartet, was passiert. W ie zum Beispiel: Suzan und David Downey«, fügte sie schelmisch hinzu. »W enn die Nuss aufplatzt, sind sie füreinander bestimmt. W enn nicht, dann war’s wohl nichts.«
    »W enn er mich liebt, dann knallt es ganz laut; hasst er mich aber, verbrennt er zu Staub«, zitierte Suzan dramatisch, als Laurel die Nuss ins Feuer warf. Die kleine runde Nuss zischte nur ein wenig.
    »L aurel und Doug.« Chris kicherte und warf noch eine hinein.
    »C hris und Sally W altman«, konterte Doug mit der nächsten Nuss.
    »C assie und Nick!« Deborah warf lachend eine Nuss in

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