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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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dam war ihr schutzlos ausgeliefert, denn er war ehrlich und vertraute ihr. Nie im Leben würde er es für möglich halten, dass sie dabei war, einen tückischen Plan auszuhecken, um ihn zu verführen.
    Wenn sie jetzt zu weinen begann… er sie in seine A rme nahm… sie sich entspannte und ihren Körper weich und sinnlich an ihn schmiegte… sie dann den Kopf an seine Schulter legte, damit er ihr Haar riechen konnte… wenn sie seufzte und ihren Kopf zurückfallen ließ… würde er widerstehen können, sie zu küssen?
    Cassie bezweifelte es.
    Es gab dunklere Ecken als diese hier. Orte im Schulgebäude, an denen sie niemand stören würde! Den Raum, in dem die Gymnastikmatten lagen, zum Beispiel… W enn A dam sie küsste und sie seinen Kuss erwiderte, würde sie dann noch etwas auf der W elt davon abhalten können, dorthin zu gehen?
    Cassie bezweifelte es.
    Und Diana, das dumme Unschuldslamm Diana, würde völlig ahnungslos sein. A dam brauchte ihr nur zu erzählen, dass er mit Cassie einen kleinen Spaziergang gemacht hatte– sie würde ihm glauben.
    Nein, es gab nichts, was Cassie und A dam aufhalten konnte. A uch nicht der Schwur. Sie lehnte sich näher an ihn heran, ließ ihren Kopf sacht auf seine Schulter fallen und fühlte, wie ganz von selbst die ersten Tränen kamen. Sie hörte, wie er scharf den A tem einsog und seine Finger ihre Hand fester packten.
    »C assie… oh, Cassie«, stöhnte er.
    Wilder Triumph stieg in ihr auf. Er konnte ihr nicht widerstehen. Es würde geschehen… Rose, Eichenlaub und Lorbeerkranz, entfacht in ihm das Feuer – schenkt ihn mir ganz …
    Was machte sie eigentlich da? Sie versuchte, A dam mit Magie zu verführen, mit W orten, die aus einem W issensquell tief in ihrem Inneren zu kommen schienen.
    Das war falsch. W egen Diana.
    Diana, die Cassies Freundin gewesen war, als sonst niemand mit ihr sprechen wollte. Die sie gegen Faye und die ganze Schule verteidigt hatte. Selbst wenn Cassie es jetzt nicht ertragen konnte, in Dianas Nähe zu sein, leuchtete die Erinnerung an sie in ihrem Gedächtnis wie ein heller Stern. W enn sie das betrog, betrog sie alles, was noch gut in ihr war.
    Verdorben oder nicht, Cassie konnte es nicht tun.
    Sie befreite ihre Hand aus A dams starken Fingern.
    »I ch bin okay.« Ihre Stimme war leise und kraftlos.
    Er versuchte, sie zu umarmen und ihren Hals zu küssen. Das Problem mit der Magie war, dass man nicht immer rückgängig machen konnte, was man einmal angefangen hatte. »A dam, bitte«, flehte sie und stieß ihn zurück. V erzweifelt fügte sie hinzu: »D iana wartet.«
    Dianas Name half. A dam blieb noch einen Moment stehen, dann begleitete er sie zu den anderen. Herne führte eine widerspenstige Nymphe in den Zirkel zurück. Zur Sicherheit stellte Cassie sich zu Laurel. Nick war nirgendwo zu sehen. Nun, sie konnte ihm keinen V orwurf machen.
    Diana sprach mit Sally W altman, die zum Fest gekommen war und hart und unerbittlich wie immer aussah, obwohl sie doch Jeffrey gerade verloren hatte. A lso blieben A dam, Cassie, Sean, Deborah sowie Laurel und Melanie mit ihren Partnern übrig. Eine lustige Hexenversammlung. Neben ihnen stand eine Gruppe Schüler.
    Ein langsamer Tanz begann. Die Gruppe löste sich auf und alle gingen zur Tanzfläche. Nein, nicht alle.
    Ein Mädchen blieb als Mauerblümchen zurück. Es war noch jung und Cassie kannte es flüchtig aus dem Französischkurs.
    Ein schüchternes Mädchen, nicht schön, aber auch nicht hässlich. Im Moment tat es so, als machte es ihm nichts aus, »ü brig geblieben« zu sein.
    Cassie spürte Mitleid. A rmes Ding. Früher war sie genauso gewesen.
    »M öchtest du tanzen?« Das war A dams warme, freundliche Stimme– aber er sprach nicht zu Cassie, sondern zu dem einsamen Mädchen. Das Mädchen nickte strahlend und folgte ihm glücklich auf die Tanzfläche, die Schuppen seines Meerjungfrauenkostüms glitzerten und funkelten. Cassie fühlte einen Stich, als sie den beiden nachsah.
    Aber keine Eifersucht. Nein, Liebe und Stolz.
    »S ir Lancelot in Person. Der perfekte Ritter«, sagte Melanie.
    Cassie dachte einen Moment darüber nach. Dann wandte sie sich an Sean. »H e, du dürres Skelett, sollen wir mal deine Knochen ein bisschen durchrütteln?«
    Sean nickte begeistert.
    Nun, dachte Cassie, während sie und Sean sich im Rhythmus der Musik bewegten, eines ist sicher, diese Party verläuft ganz anders als die letzte. In A dams Nähe war die Turnhalle ein verzauberter Ort voller Schönheit gewesen.

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