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Der Maler und die Lady (German Edition)

Der Maler und die Lady (German Edition)

Titel: Der Maler und die Lady (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eingeschlagenen Fensters.
    „Atme tief ein“, befahl er.
    Sie konnte gerade noch nach Luft schnappen und sie wieder aushusten. „Jemand hat uns eingeschlossen, nicht wahr?“
    Sie hatte sehr schnell begriffen. Deshalb machte er ihr auch nichts vor. „Ja.“
    „Wir hätten hier stundenlang um Hilfe rufen können, und keiner würde uns hören. Das Atelier liegt ziemlich isoliert von den anderen Räumen.“ Lara hatte die Augen geschlossen und versuchte, sich zu konzentrieren. Mit weichen Knien lehnte sie an der Wand. „Wir werden warten müssen, bis jemand nach uns sucht.“
    „Wo ist das Hauptventil für diesen Ofen?“
    „Das Hauptventil?“ Sie legte die Hand über die Augen und dachte krampfhaft nach. „Ich drehe immer nur den Hahn auf, wenn es hier oben zu kalt wird … Warte mal. Hinten in der Küche sind Gascontainer.“ Sie wandte sich ab und hielt das Gesicht an das zerbrochene Fenster. Ihr durfte nicht schlecht werden. „Je einer für die beiden Türme und einer für jedes Stockwerk.“
    Anatole warf einen Blick auf den kleinen altmodischen Heizofen. Selbst bei geöffnetem Fenster konnten sie hier nicht länger bleiben. „Wir müssen hier raus.“
    „Wie denn?“ Wenn sie sich nur eine Minute hinlegen könnte … „Die Tür ist verriegelt. Ich glaube kaum, dass wir einen Sprung in das Zinnienbeet da unten überleben würden“, fügte sie hinzu und schaute aus dem Fenster. Aber Anatole hörte ihr nicht zu. Als Lara sich umdrehte, sah sie, wie Anatole über die Zierleiste der Wand tastete. Eine Paneeltür öffnete sich. „Wie hast du das denn herausgefunden?“
    Er packte Lara am Ellbogen und zog sie mit sich. „Los, gehen wir.“
    „Ich kann nicht.“ Mit letzter Kraft stemmte sie sich gegen die Wand. Panische Angst und Übelkeit überkamen sie bei dem Gedanken an das dunkle, feuchte Loch in der Wand. „Ich kann da nicht hineingehen.“
    „Sei nicht lächerlich.“
    Als er Lara mit Gewalt hineinziehen wollte, riss sie sich los und trat zurück. „Nein, geh du. Ich warte, bis du zurückkommst und die Tür von draußen aufschließt.“
    „Hör zu.“ Anatole kämpfte gegen den beißenden Gasgeruch an und packte Lara bei den Schultern. „Ich weiß nicht, wie lange ich brauchen werde, um in diesem finsteren Labyrinth einen Ausgang zu finden.“
    „Ich werde mich in Geduld fassen.“
    „Das überlebst du nicht“, erwiderte er ungeduldig. „Der Ofen ist absolut unberechenbar. Wenn es irgendwo einen Kurzschluss gibt, fliegt das Zimmer in die Luft. Außerdem hast du schon viel zu viel Gas eingeatmet.“
    „Ich geh da nicht hinein!“ Hysterische Angst schüttelte Lara. Sie besaß weder die Kraft noch die Vernunft, um dagegen anzukämpfen. Sie schrie auf und taumelte zurück. „Ich kann da nicht hineingehen, verstehst du das nicht?“
    „Ich hoffe, du wirst das hier später verstehen“, murmelte er und versetzte ihr einen gezielten Kinnhaken. Lautlos sackte sie in seinen Armen zusammen. Anatole zögerte keinen Augenblick mehr. Ohne viel Aufhebens warf er sie über die Schulter und verschwand mit ihr in dem Geheimgang.
    Die geschlossene Paneeltür stoppte die Gaszufuhr. Totale Finsternis umgab Anatole und Lara. Mit einem Arm hielt er Lara fest, mit dem anderen tastete er sich an der Wand entlang. Er musste die Treppe erreichen und an den erstbesten Türmechanismus gelangen. Vorsichtig kontrollierte er jeden Tritt und presste sich schutzsuchend an die Wand. Zu genau konnte er sich ihr Schicksal vorstellen, wenn er aus Eile danebentrat und sie Hals über Kopf die steile Steintreppe hinunterfallen würden.
    Hin und wieder hörte er vorbeihuschende Mäuse. Ungeduldig wischte er sich Spinngewebe aus dem Gesicht. Es war sicher besser, dass Lara bewusstlos war. Es war sehr viel leichter, sie zu tragen, als wenn er sie durch die finsteren Gänge hätte zerren müssen.
    Vorsichtig legte er sich Lara auf die Schulter und begann, mit der einen Hälfte des Körpers an die Wand gepresst, langsam die Treppe hinunterzugehen. Die Stufen waren aus Stein und allein bei Lichtschon tückisch, in totaler Finsternis und ohne Geländer war die Treppe tödlich. Mühsam zwang Anatole sich zur Ruhe und probierte jede Stufe sorgfältig aus, ehe er auf die nächste trat. Als er unten angekommen war, beeilte er sich nicht, tastete nur geduldig über die Wand und suchte nach dem Öffnungsmechanismus.
    Der erste klemmte. Er musste die Nerven behalten. Lara rutschte ihm fast von der Schulter, als er um eine scharfe Ecke

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