Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann aus dem Dschungel

Der Mann aus dem Dschungel

Titel: Der Mann aus dem Dschungel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
Vom Netzwerk:
Befehle sind das?"
    "Mr. Hunnicutts Befehle. Wir möchten einen weiteren Unfall vermeiden, nicht wahr?"
    "Einen weiteren Unfall? Was soll das heißen?"
    "Wir möchten nicht noch einen Wissenschaftler verlieren, nur weil wir nicht vorsichtig genug waren."
    "Wollen Sie mir erzählen, dass er Dr. McDonough umgebracht hat? Lächerlich! Dr. McDonough ist bei einem Verkehrsunfall gestorben. Ich habe seine Todesanzeige gelesen."
    "Natürlich, Miss", ertönte Alfs Stimme. "Wie Sie meinen.
    Aber denken Sie stets daran, dass Sie es mit Edward J.
    Hunnicutt zu tun haben."
    Erschrocken richtete sie ihren Blick auf Mick. Aber er zuckte nur die Schultern. Sein Gesicht war blass vor Angst.
    Sie nahm ihr Diktiergerät wieder in die Hand und hoffte, dass niemand das Zittern ihrer Hände und in ihrer Stimme bemerken würde. "Das Objekt, John, scheint durch sein schweres Leben viele Wunden davongetragen zu haben. Aber er wirkt in keiner Weise gefährlich. Seine Hände und Füße sind lang, schmal und wohlgeformt. Außerdem hat er eine zackige Narbe am Haaransatz neben der Stirn, die vielleicht auf eine Gehirnerschütterung hinweisen könnte. Er hat…"
    Vorwurfsvoll wandte sie sich an Mick. "Du lieber Gott, was ist mit seiner Kehle passiert?"
    "Das war niemand von uns, Miss", antwortete Mick auf der Stelle. "Er sah schon so aus, als sie ihn zu uns brachten. Ich glaube, sie haben ihm ein Seil um den Nacken gelegt, als sie ihn gefangen haben."
    Entsetzt starrte sie auf die Quetschungen an seinem kräftigen Nacken. "Es sieht aus, als ob sie ihn umbringen wollten."
    "Oh, das würden sie nicht tun, Doc", meinte Mick. "Sie kannten seinen Wert von dem Moment an, wo sie ihn
    gefunden haben. Vielleicht haben sie ihn einen Moment lang aufgehängt, weil sie ihm eine Lektion erteilen wollten, aber sie wollten ihn bestimmt nicht töten. Diese Russen sind schon raue Gesellen, aber sie lieben das Geld. Sie sind eben ein wenig zu weit gegangen."
    "Und dann ist er in Ihre und Alfs Klauen geraten."
    Plötzlich fühlte sie sich erschöpft. Die Hitze und die Feuchtigkeit des tropischen Waldes umfingen sie wie eine nasse Decke. "Ich werde die Bestandsaufnahme morgen beenden", diktierte sie und schaltete das Gerät ab. "Ich möchte, dass Sie in der Zwischenzeit seine Armfixierung lösen."
    "Nie im Leben. Nie im Leben gehe ich da hinein, wenn er frei herumläuft."
    "Sie können ihn nicht die ganze Zeit auf der Liege festschnallen, Mr. Droggan", erwiderte sie scharf.
    "Richtig. Gelegentlich schnalle ich ihn los. Er kommt zu seinen Übungen, glauben Sie mir. Aber wissen Sie, ich schlage Ihnen einen Kompromiss vor. Ich senke seine Dosis minimal. Wenn Sie morgen hier sind, können Sie sehen, wie er sich benimmt. Dann werden Sie sich die Sache zweimal überlegen."
    Das war mehr, als sie erhofft hatte. "Gut. Ich werde mich besser fühlen, wenn ich mich ein wenig ausgeruht habe. Und ich freue mich schon darauf, endlich mit ihm anzufangen."
    "An Ihrer Stelle würde ich mich nicht so sehr freuen", murmelte Mick. "Übrigens, wir haben hier die neusten Filme.
    Hunnicutt kann alles besorgen, was Sie wünschen. Essen, Bücher, Fernsehen. Sie werden wunschlos glücklich sein."
    "Nein. Ich vermisse die Zivilisation. Die Städte."
    "Darin unterscheiden Sie sich bestimmt von Tar… äh, John.
    Er hat noch nie im Leben eine Stadt gesehen. Wahrscheinlich würde es ihm den Rest geben, wenn man ihn dazu zwingt."
    "Umso besser, dass ich nicht vorhabe, ihn in die Stadt zu bringen."
    "Aber Hunnicutt."
    Entgeistert starrte sie ihn an. "Was meinen Sie damit?"
    "Nun, es wäre dumm von ihm, ihn wieder in die Wildnis zu entlassen, oder? Er will mit ihm eine Weltreise machen und ihn überall ausstellen. Soweit ich weiß, will er ihn sogar züchten."
    "Züchten? Er ist ein Mensch, kein Tier!" protestierte sie.
    "Er ist beides. Und Mr. Hunnicutt wird ohne Probleme eine Leihmutter finden. Nichts leichter als das. Denken Sie an sein Geld. Haben Sie seine Laborwerte angesehen? Ich verstehe nicht viel davon, aber Dr. McDonough meinte, dass seine Entdeckungen… was hat er gesagt, Alf?"
    Alfs Stimme meldete sich über den Lautsprecher zurück.
    "Fantastisch, Mick. Seine Entdeckungen waren fantastisch."
    "Und warum um alles in der Welt bin ich dann hier?" wollte Libby wissen. "Ich bin Anthropologin mit medizinischem Grundwissen und Linguistin. Sie brauchen Leute, die in Hämatologie und in Biologie und Neurologie ausgebildet sind."
    "Oh, Sie sind erst die Zweite in einer langen Reihe von

Weitere Kostenlose Bücher