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Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Titel: Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sloan Wilson
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Grundschule notwendig ist.«
    Eustace, der in der ersten Reihe gesessen hatte, stieg aufs Podium. Er war ein fülliger Mann, aber seine Stimme war überraschend leise. »Meine Damen und Herren, es ist ganz einfach«, sagte er. »Obwohl das gegenwärtige Schulgebäude stark überbelegt ist, ist das Wohlergehen unserer Kinder nur eine Frage, die heute Abend diskutiert wird. Ein weiteres Grundthema ist, ob die Stadt weiter wachsen darf. Wenn Sie Häuser bauen wollen, müssen Sie auch Schulen bauen. Wesentlich dabei ist, und das möchte ich herausstellen, wenn Sie gegen diese Schule stimmen, dann stimmen Sie auch gegen jede weitere Entwicklung dieser Gemeinde, und …«
    In der ersten Reihe erhob sich ein hochgewachsener, grauhaariger Mann. »Ich bin bereit, auf dieser Grundlage darüber zu streiten«, sagte er.
    Bernstein schlug mit seinem Hammer zu. »Dr. Eustace hat das Wort«, sagte er scharf.
    Betsy warf Tom einen Blick zu. »Wer ist das?«, fragte sie.
    »Der heißt Parkington«, erwiderte Tom. »Ein alter Freund von Großmutter – sie hatten ständig Streit.«
    »Eustace braucht nicht mehr zu sagen«, beharrte Parkington. »Er hat das Grundthema benannt.«
    »Dr. Eustace hat das Wort, bis ich als Diskussionsleiter jemand anderem das Wort erteile, und Ihnen habe ich es nicht erteilt, Mr Parkington«, sagte Bernstein fest und schlug mit seinem Hammer. »Dr. Eustace, bitte fahren Sie fort.«
    Parkington setzte sich. Eustace fuhr fort und nannte zahlreiche Fakten und Zahlen zum Bedarf einer neuen Schule. Er redete zu lange, und seine Stimme wurde monoton. Sobald er geendet hatte, erhob sich Parkington wieder.
    »Gut, Mr Parkington, Sie haben jetzt das Wort«, sagte Bernstein.
    »Gehen wir doch noch einmal zurück zu dem, was Dr. Eustace gerade eben gesagt hat«, begann Parkington mit tiefer Stimme. »Wenn Sie bei dieser Schule mit nein stimmen, stimmen Sie auch gegen eine weitere Entwicklung dieser Gemeinde – und, wenn ich das sagen darf, gegen einen weiteren Niedergang. Und heute Abend möchte ich jedem hier sagen, dass er genau das tun sollte.«
    »Das ist aber schlecht für unser Bauprojekt«, flüsterte Tom Betsy zu. »Parkington ist bekloppt, aber er ist hier ziemlich mächtig.«
    »Das hier war immer eine gute Stadt, eine schöne Stadt«, fuhr Parkington leidenschaftlich fort. »Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Ich habe nie verstehen können, warum Leute hierherziehen, weil es ihnen gefällt, und es dann verändern. Diese neue Schule wird die Steuern hochtreiben. Das wird die Besitzer der großen Anwesen vergraulen. Wenn die großen Anwesen zerstückelt werden, kommen die Siedlungsprojekte. Siedlungsprojekte bringen eher mehr Kinder als mehr Geld. Der durchschnittliche kleine Hausbesitzer bezahlt der Stadt ungefähr ein Drittel dessen, was es kostet, seine Kinder unterrichten zu lassen. Wer kommt für die Differenz auf?«
    Vom Publikum erhob sich Gemurmel, und mehrere Leute versuchten, gleichzeitig zu sprechen. Bernstein ließ seinen Hammer auf den Tisch niedersausen. »Noch hat Mr Parkington das Wort«, sagte er. »Möchten Sie weiterreden, Mr Parkington?«
    »Ja«, sagte Parkington. »Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es, wenn diese Schule gebaut wird, kein halbes Jahr dauert, bis eine neue gebraucht wird. Ich habe das Gerücht gehört, dass das alte Rath’sche Anwesen in eine Siedlung umgewandelt werden soll. Und dazu möchte ich gern gleich Mr Rath befragen. Ich weiß, er ist heute Abend hier, denn ich habe ihn hereinkommen sehen. Er sitzt da in einer der hinteren Reihen. Na, wie ist es, Tom? Warten Sie nicht genau darauf, dass diese Schule durchgeht, damit Sie die Genehmigung vom Bauamt erhalten, Ihr Land zu zerstückeln?«
    »Mr Rath, möchten Sie dazu etwas sagen?«, fragte Bernstein. Sein Bauch tat ihm nun sehr weh.
    Tom erhob sich langsam. Im ganzen Publikum raschelte es, als Leute sich nach ihm umdrehten. Er warf einen Blick auf Betsy und sah, dass sie nervös war. Mechanisch lächelte er ihr zu. Der Saal war überraschend still, und alle Gesichter waren ihm zugewandt. Er hatte einen trockenen Mund. »Ich bin jetzt nicht darauf vorbereitet, einen Vortrag zu halten …«, begann er lahm.
    Irgendwo in der Menge wurde gekichert, rasch wurde Gelächter daraus. Bernstein schlug mit seinem Hammer. »Mr Rath, kommen Sie doch bitte nach vorn«, sagte er.
    Verlegen schlängelte sich Tom zum Mittelgang durch. Der Weg nach vorn schien endlos. Dann war er auf dem Podium und wandte sich dem Publikum

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