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Der Mann im Park: Roman (German Edition)

Der Mann im Park: Roman (German Edition)

Titel: Der Mann im Park: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pontus Ljunghill
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Strickjacke. Das hatte die Staatliche Materialprüfanstalt bestätigt.
    Außerdem hatten sie zwei der früheren festen Freunde der Mutter vernommen.
    Die ersten kritischen Tage der Ermittlungen waren vorüber. Die meistens am wichtigsten waren.

16
    Die Lampe in dem kalten Versammlungsraum war kaputt und flackerte.
    »Wo ist Högstedt?«, fragte Lindberg.
    »Auf der Werft«, antwortete Stierna. »Strand und er sind noch dort.«
    Ansonsten waren fast alle versammelt. Roland Lindberg wirkte müde, eigentlich wie immer am Vormittag. Axel Jonsson, ordentlich in dunklem Anzug. Sven Hultberg. Irgendwo kamen die beiden immer zusammen, Jonsson und Hultberg, dachte Stierna. Was er nie verstanden hatte, da sie scheinbar so verschieden waren. Gunnar Rehn saß neben Stierna, den dunklen, durchdringenden Blick fest auf die Tischplatte gerichtet. Stierna wusste, dass dieser Blick eines der großen Aktiva des Kollegen war: Er konnte allein mit einem kurzen Blick einen Verdächtigen in der Vernehmung nervös machen, ihn dazu bringen, sich zu verplappern.
    Kommissar Wallbom war auch anwesend. Stierna wunderte sich darüber, niemand hatte ihn gebeten zu kommen. Offiziell war er mit einem Einbruch in eine Wechselstube am Norra Bantorget beschäftigt, und dennoch war er hier. Aber Wallbom kam und ging nun einmal, wie er wollte. So war das, wenn man mit der Tochter von Polizeipräsident Solman verheiratet war. Was Stierna ärgerte.
    »Und was sagt er?«, fragte Lindberg. »Högstedt, meine ich.«
    Stierna stand auf und ging im Raum auf und ab.
    »Es sieht so aus, als wären sie mit einem Auto gekommen, der Mörder und das Mädchen. Mit einem Auto, das an der Brücke über den Beckholmssund geparkt stand. Von dort aus sind sie durch ein Loch im Zaun neben dem Eingangstor auf das Werftgelände gelangt. Das Tor war verriegelt, dort konnten sie nicht rein. Es sei denn, sie hätten einen Schlüssel gehabt.«
    »Wissen wir, dass die beiden es waren, die durch das Loch rein sind?«, fragte Rehn. »Durch den Zaun? Können wir da sicher sein?«
    »Wir können ziemlich sicher sein«, nickte Stierna. »Der Hund, den wir dort hatten, hat deutlich markiert. Und Högstedt hat braune Fasern an dem durchgeschnittenen Zaun gefunden, die von der Strickjacke des Mädchens zu stammen scheinen.«
    »Aber nichts vom Mörder?«, fragte Jonsson.
    »Nein, nichts vom Mörder.«
    »Ist das nicht merkwürdig?«
    »Ja, schon. Vielleicht hatte er Kleidung an, die keine Fasern zurücklässt. Beispielsweise einen Regenmantel. Högstedt sagt, dass es insgesamt nicht viele Spuren von ihm am Tatort gibt. Die meisten Spuren stammen von dem Mädchen. Ihre Fingerabdrücke. Wahrscheinlich ist das Blut auf dem Boden auch nur von ihr. Zwar hat sie Blutgruppe A wie viele andere, aber das Blut war direkt um ihren Körper. Es gibt keine Blutspuren, die darauf hindeuten könnten, dass er sich verletzt haben könnte.«
    »Das ist merkwürdig«, murmelte Rehn.
    Stierna setzte sich wieder an den Tisch, an die eine Stirnseite.
    »Kann sein«, sagte er. »Aber schließlich wusste er, was geschehen sollte. Er wusste, dass er darauf achten musste, keine Spuren zu hinterlassen, schon bevor sie dort angekommen sind.«
    Lindberg schaute vor sich hin. Stierna konnte nicht ausmachen, ob sein Blick nun besorgt oder einfach nur müde war.
    »Das Blut war direkt um ihren Körper«, sagte Lindberg. »Es gibt also keine Kampfspuren? Keine Möbelstücke, die umgeworfen wurden? Keine Blutspritzer, als wenn sie sich verletzt im Raum bewegt hätte?«
    »Nein«, sagte Stierna. »Es gibt keinerlei Anzeichen für einen Streit. Högstedt sagt, dass es offenbar sehr schnell gegangen ist, dass die beiden nicht sehr lange dort oben waren.«
    »Dann müssen sie in der Zwischenzeit irgendwo anders gewesen sein«, sagte Rehn.
    »Das ist gut möglich«, nickte Stierna.
    »Und wo?«
    »Das müssen wir rauskriegen.«
    Hultberg trommelte mit seinem Stift auf den Tisch. Bisher hatte er nur schweigend dabeigesessen.
    »Können wir wirklich davon ausgehen, dass sie irgendwo anders gewesen sind?«, fragte er. »Was sagt Karlström, wann ist sie gestorben?«
    »Zwischen vier, fünf und zehn Stunden, bevor er sie das erste Mal auf der Werft untersucht hat«, antwortete Stierna. »Was bedeutet, irgendwann zwischen halb zehn am Abend des Zweiten und ungefähr drei Uhr am Morgen des Dritten. Aber er geht eher von fünf als von zehn Stunden aus.«
    »Aber er ist sich nicht sicher?«
    »Nein.«
    »Dann müssen sie vorher nicht

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