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Der Mann im Park: Roman (German Edition)

Der Mann im Park: Roman (German Edition)

Titel: Der Mann im Park: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pontus Ljunghill
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war.«
    Stierna holte die Anzeige heraus, er hatte sie in der Innentasche.
    »Einen halben Liter Zweisternecognac«, las er vor, »eine blaue Schachtel mit einem grauen Anzug im Gepäckraum. Eine braune Ledertasche mit einer Pistole mit Munition.«
    Einen Moment lang schwieg Stierna, dann fuhr er mit seinen Fragen fort: »Und Sie sind sicher, dass das alles war? Dass Sie sonst nichts im Wagen hatten? Etwas, was der Dieb dringend brauchte?«
    »Ich denke nicht.«
    »Die Pistole. Wer wusste davon?«
    »Die meisten, die mich kennen.«
    »Sind das viele?«
    »Ja.«
    Stierna nickte.
    »Ich möchte, dass Sie sich bei mir melden, wenn Ihnen noch etwas einfällt, was im Wagen gelegen haben könnte.«
    Stierna räusperte sich. Es kratzte im Hals, vielleicht war eine Erkältung im Anmarsch. Was in dieser Jahreszeit und bei diesem Wetter nicht verwunderlich wäre.
    »Und Sie kennen niemanden, der hinter Ihnen her sein könnte? An dem Mann ist Ihnen nichts Bekanntes aufgefallen?«
    »Nein.«
    Stierna klappte seinen Notizblock zu.
    »Können Sie sonst noch etwas über den Mann sagen, was Ihnen vielleicht unwichtig erscheint?«
    Sandquist überlegte, dann antwortete er: »Da war irgendwas an seinem Laufstil … irgendwas mit den Knien. Er hat sie ungewöhnlich hochgezogen. Das sah merkwürdig aus, ungewohnt.«

38
    Ein weißes, abgenutztes Taschentuch. Ein kleiner Zettel mit Wörtern darauf.
    Stierna las: Milch. Eier. Brot. Kartoffeln. Zigaretten.
    Die Handschrift war sorgfältig, die Buchstaben standen etwas schräg.
    Eine Einkaufsliste, dachte Stierna. Mit dem, was im Haushalt fehlt. Und um nicht zu vergessen, Zigaretten mitzubringen.
    Er stand mit Högstedt vor der technischen Abteilung. Der schwarze Mantel lag auf einem Holztisch.
    »Das ist also alles, was ihr in dem Mantel gefunden habt, den Sandquist abgeliefert hat?«
    »Ja«, bestätigte Högstedt.
    »Und was haben die Untersuchungen des Taschentuchs und des Zettels gebracht?«
    »Das Taschentuch hat gar nichts gebracht. Auf dem Zettel habe ich ein paar Fingerabdrücke gefunden. Und ich habe drei Abdrücke sichern können, die lassen sich identifizieren.«
    »Ja, und?«
    »Sie sind nicht in unserem Register. Keiner der Abdrücke ist bei uns zu finden.«
    »Sind es die gleichen wie auf der Werft?«
    »Ich weiß es nicht. Aber dort gibt es so viele alte Abdrücke. Und unglaublich viele Fragmente, mit denen man nichts anfangen kann. Ich habe sie noch nicht verglichen.«
    »Dann tu das«, sagte Stierna.
    Einen Moment lang schwiegen beide.
    »Und die anderen Abdrücke auf dem Zettel?«, fragte Stierna weiter.
    »Die sind nur in Bruchstücken erhalten. Und gehen ineinander über. Ich konnte sie nicht identifizieren.«
    »Da steht ›Zigaretten‹ auf dem Zettel. Der Mann mit dem Mantel will sicher sein, dass er nicht vergisst, Zigaretten zu kaufen. Der Mann, den Rikard Dahlin in der Nacht oder am frühen Morgen, bevor wir Ingrid gefunden haben, vor der Werft gesehen hat, rauchte.«
    »Viele Leute rauchen. Und es muss ja nicht der Besitzer des Mantels gewesen sein, der den Zettel geschrieben hat.«
    »Aber er könnte es gewesen sein.«
    Stierna tastete nach seinem Zigarettenpäckchen, das in der Hosentasche lag, holte es aber nicht heraus.
    »Und der Mantel?«
    »Der ist von der Marke Glover«, sagte Högstedt. »Eine recht gute Marke, aus England. Den kann man in ziemlich vielen Geschäften in Stockholm kaufen. Im ›Nordiska Kompaniet‹, bei Paul U. Bergström. Bei einigen kleineren Herrenausstattern. Er muss ja nicht in Stockholm gekauft worden sein, der wird in ganz Schweden verkauft.«
    »Also ist der Mantel nichts Außergewöhnliches?«
    »Nein. Und gerade dieses Modell wird schon seit drei, vier Jahren verkauft. Es ist ziemlich teuer, aber beliebt.«
    »Was hat die Untersuchung sonst ergeben?«
    »Wir haben am Kragen drei Haare gefunden. Die haben wir ins Karolinska-Institut geschickt. Aber die Analyse hat nicht viel gebracht. Sie stammen höchstwahrscheinlich von einem Mann. Braunes Kopfhaar, ziemlich kurz geschnitten. Die Haarwurzeln sind vertrocknet, sie sind also wohl aus ganz natürlichem Grund ausgefallen. Das Haar ist nicht beschädigt und nicht gefärbt. Es gab keine Spuren von irgendwelchen Haarparasiten.«
    »Der Mann, der den Mantel getragen hat, hat also dunkelbraunes Haar. Wenn die Haare von ihm stammen. Für einen Mann haben sie normale Länge. Und was ist mit dem Zettel und dem Taschentuch?«
    »Das Taschentuch ist alt, weiß, hat kein Muster«, erklärte

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