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Der Mann im Schatten - Thriller

Der Mann im Schatten - Thriller

Titel: Der Mann im Schatten - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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DePrizio. »Er versucht einfach irgendwas, damit du seinen Bruder vom Haken lässt. Er zieht das nie durch.« DePrizio hob eine ordentliche Portion Linguine auf seine Gabel und schaufelte sie sich in den Mund.
    Smith schob seinen Teller mit Rigatoni weg, der ihm inzwischen Übelkeit verursachte. »Gottverdammt. So war die Sache nicht geplant. Dieses Arschloch hätte nur den Anweisungen zu folgen brauchen, und alles wäre glattgelaufen. Und jetzt schau dir den Schlamassel an. Schau dir an, zu was er uns zwingt. Das hätte niemals passieren dürfen.« Er starrte DePrizio an, der sich noch mehr Pasta in den Mund stopfte. »Tja, ich bin nur froh, dass es dir nicht den Appetit verschlagen hat.«
    DePrizio zuckte mit den Achseln. »Hey, niemand hat mich vorher gefragt, ob ich das Ganze für eine gute Idee halte.« Er schluckte und wischte sich den Mund. »Die ganze Sache war von Tag eins an nichts als ein beschissenes Durcheinander, richtig?« Diese Bemerkung trug nur wenig zu Smiths Aufheiterung bei. Er zog eine weitere Magenpille hervor und spülte sie mit Wasser hinunter. »Was hatten wir für eine Wahl? Sag es mir, Denny. Was zum Teufel hätten wir stattdessen tun sollen? Es blieb uns doch nichts anderes übrig.«

    »Okay, es blieb uns nichts anderes übrig.« DePrizio schenkte sich Wein nach. »Hab’s schon kapiert. Du willst den Ausgang des Prozesses bestimmen und Carlo aus dem Rampenlicht halten. Also, was können wir unternehmen? Du schiebst dem Anwalt eine Stange Geld rüber. Aber das funktioniert nicht, er tut immer noch, was er will. Dann übst du Druck auf ihn aus. Funktioniert normalerweise immer. Aber dieser Kerl will trotzdem nicht spuren.« Er nahm einen großen Schluck von seinem Merlot, einer guten Flasche von 1994. »Okay, du hast Recht, du hast keine große Wahl. Du musst den Druck erhöhen. Du musst dir seinen Bruder vorknöpfen.«
    Smith hatte DePrizio immer als Leichtgewicht eingeschätzt, als jemand, der vor allem wegen seiner Position wertvoll war, aber ansonsten nicht gerade das hellste Licht. Trotzdem brauchte Smith jetzt einen Menschen, der seine Einschätzung teilte. Er suchte nach Bestätigung.
    Denn auch Smith stand allein auf weiter Flur. Es handelte sich um eine sehr diskrete Operation. Carlo hatte sich an Smith gewandt, weil sie eine langjährige Zusammenarbeit verband, vor allem aber auch, weil er Smith nichts offenbaren musste, was dieser nicht ohnehin schon wusste. Sie hatten sich ein paar Jungs ausgeliehen, um die Drecksarbeit zu erledigen, aber diese Typen hatten keinen Schimmer. Nein, letztendlich hing alles an Smith und Carlo, und Carlo mit seinem kranken Enkel und seiner behinderten Tochter konnte sich nicht um die Details kümmern.
    Also lastete die Angelegenheit allein auf Smiths Schultern, und es lief alles andere als befriedigend.
    »Betrachte es doch mal so«, fügte DePrizio hinzu, während er sich bei Smiths Rigatoni bediente. »Sobald der Prozess vorüber ist, wolltest du es doch ohnehin tun, oder? Du wolltest
den Anwalt und seinen Bruder aus dem Weg räumen. Oder seh ich das falsch?«
    Smith wandte den Blick ab. Über Einzelheiten hatte er mit dem Detective nie gesprochen. DePrizio spielte hier bloß eine beschränkte Rolle. Trotzdem hatte Denny Recht. Nach Sammy Cutlers Prozess würde Carlo unweigerlich fordern, dass reiner Tisch gemacht wurde. Und Jason und Pete Kolarich würden nur eine ständige Bedrohung darstellen.
    Smith freundete sich langsam mit der Entscheidung an. DePrizio hatte es auf den Punkt gebracht. Früher oder später hätten sie Pete Kolarich ohnehin ausschalten müssen, spätestens wenn Cutlers Prozess vorüber war. Sie würden demnach nichts tun, was sie nicht ohnehin geplant hatten. Sie würden es einfach nur terminlich vorziehen.
    Smith beobachtete, wie DePrizio den Rest seiner Rigatoni verputzte. »Mein Gott, Denny. Als hättest du nicht die geringsten Sorgen in dieser Welt.«
    »Hab ich auch nicht.« Der Detective lehnte sich zurück und tätschelte seinen Bauch. »Weil ich meinen Teil erledigt habe. Was kann mir schon passieren? Falls irgendjemand behauptet, ich hätte dem Jungen eine falsche Anklage eingebrockt, dann sag ich nur, beweis es mir. Ich hab den Kerl auf frischer Tat ertappt. Wer will mir nachweisen, dass es nicht so war? Aber bei dir, mein Freund, ist das eine andere Geschichte.«
    »Was zum Teufel soll denn das bedeuten.«
    DePrizio hob das Weinglas an den Mund. »Nichts für ungut, aber du solltest vielleicht mal anfangen,

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