Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann im Schatten - Thriller

Der Mann im Schatten - Thriller

Titel: Der Mann im Schatten - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
sich in seiner Abwesenheit nach neuen Quellen umtaten. Ich hatte darauf gesetzt, dass er bei seinen Geschäften sein Handy benutzen würde, dessen Nummer ich von Pete hatte. Für meinen technisch hochgerüsteten Privatermittler Joel Lightner war es dann ein Leichtes gewesen, die Signale des Handys zu orten, sobald es benutzt wurde, und so seinen Aufenthaltsort zu bestimmen.
    Aber natürlich gab es keine Notwendigkeit, Mr Dixon das
alles auf die Nase zu binden. Besser, ich blieb eine Art Mysterium für ihn. Daher setzte ich noch etwas Druck hinter den Lauf der Waffe und schob ihn in sein Nasenloch. »Eigentlich ist mein Auftrag, dich umzulegen«, sagte ich. »Aber ich zögere noch.«
    »Warum... warum wollen Sie mich denn umbringen?«, jammerte er. »Wieso wollen Sie das tun?« Wegen des Regens konnte er kaum sprechen, er spuckte die Worte förmlich hervor, während ihm die Tropfen in den Mund prasselten. Auch das Atmen war keine leichte Aufgabe. Ein bisschen kam mir das Ganze vor wie eine billige Imitation der berühmten Wasserfolter.
    »Hast du dir eingebildet, er lässt dich am Leben?«, knurrte ich. »Du bist ein Zeuge, Arschloch. Du stellst ein Risiko dar.«
    »Mann, ich weiß doch gar nichts, echt.« Er schüttelte seinen Kopf wild von einer Seite zur anderen, so gut das eben ging, mit meiner Faust in seinen Haaren. »Ich kenne nicht mal den Namen von dem Typen.«
    Ich hatte keine Ahnung, wen er meinte. Ich bluffte schließlich bloß.
    »Erzähl mir alles, was du weißt«, zischte ich. »Und zwar schnell, J.D.«
    »Mann, der Typ hat gesagt... er hat gesagt, ich soll den Jungen mit Mace zusammenbringen.«
    »Ja? Und was springt für dich dabei raus?«
    J.D. zögerte mit der Antwort. Eine sanfte Ermutigung war am Platz, und da J.D.s rechte Wange bereits zerschrammt war, sorgte ich mit dem Griff des Revolvers für Symmetrie. Er stieß einen Laut aus, der vom Regen erstickt wurde. »Und das war noch nett, J.D.«, sagte ich. »Also, was war für dich drin?«
    Er brauchte etwas Zeit, sich zu erholen. Es ist hart, einen
Schlag zu kassieren, wenn man weder Kopf noch Arme bewegen kann, um seine Wucht abzumildern. Schließlich murmelte er: »Sie lassen mich am Leben. Das ist für mich drin.«
    »Bisschen Taschengeld auch?«
    »Vielleicht. Aber Kleingeld, nur Kleingeld«, fügte er rasch hinzu, als ich erneut die Waffe hob. »Sie haben mir Zehntausend gegeben und meinten, sie würden mich in Ruhe lassen. Ich musste nur den Jungen liefern, das war alles.«
    »Welchen Jungen?« Hier bewies ich meine Cleverness, indem ich vorgab, Pete nicht zu kennen. So verschleierte ich hoffentlich meine wahre Identität, für den Fall, dass J.D. sich später über diesen Zwischenfall auslassen sollte.
    »Pete.«
    »Pete wer?«
    Er hustete einen Mundvoll Regenwasser heraus. »Pete Kolarich«, erwiderte er. »Okay?«
    Ich erwog, ihm eine überzubraten, aber es schien mir keine gute Idee, das Gesicht dieses Typen in Brei zu verwandeln. J.D. schien diese Auffassung zu teilen, und anstatt meine Geduld weiter zu strapazieren, fuhr er hektisch fort: »Das ist alles, was ich weiß, Mann. Sie haben mir gesagt, bring ihn mit Mace zusammen. Und renn im richtigen Moment weg.«
    Logisch. Seine Auftraggeber wussten, dass Pete von der Polizei verhaftet würde - das war schließlich der Sinn der ganzen Aktion -, aber sie wollten nicht, dass J.D. im Verhaftungsprotokoll auftauchte.
    »Erzähl mir was über den Cop«, forderte ich ihn auf, erneut bluffend.
    »Der Cop?« Er stöhnte, als seine Augen sich mit Regenwasser füllten. »Welcher Cop? Mann, ich war längst weg, als die Cops anrückten.«

    Mein Instinkt verriet mir, dass er die Wahrheit sagte. Das bedeutete nicht, dass DePrizio sauber war, sondern nur, dass J.D. keine Ahnung hatte, ob der Detective in die Sache verwickelt war.
    »Also gut, wer hat dich beauftragt, J.D.? Beschreib sie!«
    »Vier weiße Typen, mehr weiß ich nicht. Vier große, fiese, weiße Kerle. So wie Sie, Mann. Die sind über mich hergefallen, genau wie Sie.«
    Also nicht Smith. Was aber nicht weiter verwunderlich war. Natürlich würde er jemand schicken, um die Drecksarbeit zu erledigen. Vermutlich die gleichen vier Burschen, die Pete in der Gasse überfallen hatten.
    »Wo steckt Mace jetzt?«, fragte ich. So wie J.D. die Geschichte erzählte, war er Mace vorher womöglich noch nie begegnet. Aber ich sagte es so, als vermutete ich das Gegenteil.
    »Mann, mit diesem Typen wollen Sie echt nichts zu tun haben.«
    »O doch, das

Weitere Kostenlose Bücher