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Der Mann mit dem goldenen Colt

Titel: Der Mann mit dem goldenen Colt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Ich habe die ganze Route dafür ausgekundschaftet.«
    Er hob den Daumen seiner linken Hand und strich gedankenvoll über das Ende seines Stahlhakens.
    »Jaaa. Wir müssen schnell handeln und brauchen einen Haufen Glück; ich muß wie der Teufel rauf nach Frome und mir von deinem Freund Hugill ein paar Dinge holen. Glaubst du, daß er es mir auf deinen Wunsch geben wird? Dann okay. Komm in mein Büro und schreib mir ein paar Zeilen für ihn. Es ist nur eine halbe Stunde Fahrt, und während dieser Zeit kann Nick am Empfangstisch bleiben. Komm.«
    Er öffnete eine Seitentür und trat in sein Büro. Er ließ Bond eintreten und schloß hinter ihm ab.
    Nach Leiters Diktat schrieb Bond die Botschaft für den Chef der WlSCO-Zuckerrohrplantagen, dann ging er hinaus und auf sein Zimmer.
    9 Uhr 50 stand er von seinem Bett auf, rieb sich mit beiden Händen das magere Gesicht und begab sich zum Konferenzraum.
    12
    Die Anordnung war die gleiche. Bonds Reiseliteratur lag auf dem Empfangstisch, wo er sie gelassen hatte. Er ging in den Konferenzraum, der nur oberflächlich in Ordnung gebracht worden war.
    Scaramanga hatte wahrscheinlich gesagt, das Personal dürfe ihn nicht betreten.
    Die Stühle standen ungefähr an ihrem Platz, aber die Aschenbecher waren nicht geleert worden. Auf dem Teppich waren keine Flecken, und man sah auch keine Waschspuren. Wahrscheinlich war es ein einziger Schuß ins Herz gewesen. Mit Scaramangas weichnasigen Kugeln war die innere Verletzung fürchterlich, aber die Teile der Kugel blieben im Körper stecken, und es gab äußerlich kein Blut. Bond ging um den Tisch herum und stellte ostentativ die Stühle ordentlicher zurecht. Erfand denjenigen heraus, auf dem Ruby Rotkopf gesessen haben mußte - jenseits des Tisches, Scaramanga gegenüber. Er hatte ein gesprungenes Bein. Er untersuchte pflichtgemäß die Fenster und sah hinter die Vorhänge, wie es seine Arbeit war.
    Scaramanga kam herein, hinter ihm Mr. Hendriks. Er sagte rauh: »Okay, Mr. Hazard. Verschließen Sie beide Türen so wie gestern. Niemand hat hereinzukommen. In Ordnung?«
    »Jawohl.« Als Bond an Mr. Hendriks vorbeikam, sagte er fröhlich: »Guten Morgen, Mr. Hendriks. Haben Sie sich bei der Party gestern gut unterhalten?«
    Mr. Hendriks machte seine übliche kurze Verbeugung. Er sagte nichts. Seine Augen waren Granitkugeln. Bond ging hinaus, schloß die Tür ab und bezog seine Stellung mit ein paar Broschüren unter dem Arm und dem Champagnerglas.
    Mr. Hendriks begann sofort zu sprechen.
    »Mr. S., ich habe von großen Schwierigkeiten zu berichten. Meine Zentrale in Havanna hat heute morgen mit mir gesprochen. Sie haben Nachricht direkt aus Moskau. Dieser Mann« - er mußte eine Geste zur Tür gemacht haben - »ist der britische Geheimagent, dieser Bond. Es gibt keinen Zweifel. Ich habe seine genaue Beschreibung. Als er heute morgen schwimmen ging, habe ich durchs Fernglas seinen Körper betrachtet. Man kann deutlich die Verwundungen an ihm sehen. Die Narbe an der rechten Seite sseines Gesichts läßt keinen Zweifel. Und ssein Schießen gestern abend. Der Narr ist noch stolz auf sseine Schießkunst! Ich möchte ein Mitglied meiner Organisation sehen, das sich sso idiotisch benimmt! Ich würde es sofort erschießen lassen.«
    Dann kam eine Pause. Der Ton des Mannes änderte sich, wurde leicht drohend. Jetzt war sein Ziel Scaramanga.
    »Aber, Mr. S., wie konnte das keschehen? Wie konnten Sie sso etwas zulassen? Meine Zentrale ist entsetzt über den Fehler. Ohne die Aufmerksamkeit meiner Vorgesetzten hätte der Mann sehr viel Schaden anrichten können. Erklären Sie das biette, Mr. S. Ich muß einen vollständigen Bericht abliefern. Wie haben Sie diesen Mann kennengelernt? Wie kommt es, daß Sie ihn sogar mitten in die Gruppe hereingebracht haben? Einzelheiten biette, Mister. Kenauester Bericht. Meine Vorgesetzten werden scharfe Kritik wegen der mangelnden Wachsamkeit gegen den Feind üben.«
    Bond hörte das Reiben des Zündholzes an der Schachtel. Er konnte sich vorstellen, wie sich Scaramanga zurücklehnte und seiner Rauchgewohnheit
    nachging.
    Als die Stimme kam, war sie entschieden, uneingeschüchtert.
    »Mr. Hendriks, ich sehe ein, daß sich Ihre Organisation hierüber Sorgen macht, und ich beglückwünsche Sie zu Ihren Informationsquellen. Aber sagen Sie Ihrer Zentrale folgendes: Ich habe diesen Mann rein zufällig kennengelernt, zumindest dachte ich das damals, und es hat keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, wie es

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