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Der Mann mit dem roten Zylinder

Der Mann mit dem roten Zylinder

Titel: Der Mann mit dem roten Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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verdattert, daß er gar nicht wahrnimmt, wie der Fremde den Stecker des Radios wieder in die Dose steckt.
    „Ich bitte Sie also nochmals, mein Eindringen zu entschuldigen. Gute Nacht, Herr Birgström.“
    Birgström starrt auf die Tür, hinter der im gleichen Augenblick der Mann verschwunden ist. Als er die Haustür ins Schloß fallen hört, springt er wie elektrisiert auf und läuft zum Fenster.
    Doch es ist umsonst.
    Der Mann mit dem roten Zylinder scheint den Weg um das Haus herum gewählt zu haben. Nichts ist mehr von ihm zu sehen.

Freikarten

    Zwei Tage später.
    Auf Olansons Schreibtisch klingelt das Telefon.
    „Sind Sie es, Olanson?“ dröhnt es ihm entgegen, als er den Hörer ans Ohr hält.
    „Ja, ich bin’s, Mister Rankfield“, entgegnet Olanson mißmutig.
    „Ich glaube, Sie haben Ihren Auftrag zu zeitig zurückgegeben, Mister Olanson“, ruft Rankfield, und man hört, welche Freude ihm dieser Anruf bereitet.
    „Ich wüßte nicht, warum“, entgegnet der Detektiv und kann sich eines unguten Gefühls nicht erwehren.
    „Dann lesen Sie mal die heutige Ausgabe der SVENSKA DAGBLADET!“
    Ein Klicken verrät, daß der Amerikaner seinen Hörer schon wieder aufgehängt hat.
    „Fredrikü“ brüllt nun Olanson seinerseits.
    „Ja, Chef“, meldet sich Fredrik und streckt seinen Kopf durch die Tür.
    „Hast du die heutige Zeitung schon gelesen?“ will Olanson wissen.
    „Nein. Steht was Besonderes darin?“
    „Wollen sehen, bring sie herein!“
    „Sofort!“ Eilfertig verschwindet Fredrik und erscheint Sekunden später mit der Zeitung.
    Olanson nimmt sie ihm aus der Hand. Rasch überfliegen seine Augen die erste Seite.
    Nichts.
    Auf der dritten Seite springt es ihm entgegen. Und auch Fredrik Hake vergißt für Augenblicke das Luftholen.
    „Der Mann mit dem roten Zylinder im Zirkus Hamford & Stone“ steht gleich obenauf fettgedruckt.
    Gemeinsam lesen der Detektiv und sein Gehilfe den Text.
    Sie haben sich von der Überraschung noch nicht erholt, als es an der Eingangstür klingelt. Fredrik eilt hinaus.
    Als er wieder zu Olanson tritt, hält er ihm stumm einen Briefumschlag hin.
    „Er lag vor der Tür, Chef!“ sagt er leise.
    Erik Olanson reißt den Briefumschlag auf. Doch statt eines Briefes fallen ihm vier bunte Karten entgegen. Gedankenverloren betrachtet er die Gabe.
    Vier Eintrittskarten zur Eröffnungsvorstellung des Zirkus Hamford & Stone heute abend zwanzig Uhr.
    „Das sind sogar Logenkarten“, staunt Fredrik.
    Olanson nimmt eine der Karten und hält sie Fredrik hin.
    „Hier!“
    Fredrik strahlt über das ganze Gesicht. Doch plötzlich kommen ihm Bedenken. „Aber die sind doch für Sie, Chef. Ihre Familie sind doch gerade vier.“
    Olanson schüttelt den Kopf. „Meine Frau ist für zwei Tage zu ihrer Mutter gefahren. Was glaubst du wohl, wer uns die Karten geschickt hat?“
    Fredrik schüttelt den Kopf. „Keine Ahnung! Vielleicht der Zylindermann?“
    „Ich glaube nicht. Es wird wohl jemand anderes gewesen sein.“
    Fredrik hört die geheimnisvolle Andeutung in Olansons Stimme, doch er fragt nicht, wen sein Chef im Verdacht habe. Etwas anderes interessiert ihn viel mehr: „Glauben Sie wirklich, daß wir den Mann mit dem roten Zylinder sehen werden?“
    „Ich bin überzeugt davon“, antwortet ihm Olanson. „Die ganze geheimnisvolle Affäre wird heute abend ihre Aufklärung finden. Es gab viel Dumme. Dazu gehören leider auch wir.“
    Fredrik wackelt nur mit den Ohren. Das soll einer verstehen. Ob das schon wieder eine Anspielung auf seine Badenummer bei Señor Feruzza sein soll? Als Olanson ihn nicht weiter beachtet, schlendert er gekränkt in sein Zimmer zurück.

    Jonas und Ola hocken in ihrem Zimmer. Es ist trostlos.
    Jonas hat beschlossen, bis auf weiteres seinen Zwillingsbruder zur übersehen. Ab und zu tastet er seine Sitzfläche ab, wobei er jedesmal schmerzhaft sein Gesicht verzieht.
    Auch Ola bereitet das ordentliche Sitzen einige Beschwerden. Doch das kränkt ihn viel weniger als die Tatsache, daß eben alles danebengelungen ist.
    Er grollt seinem Vater wegen der Prügel nicht. Er weiß, daß er sie sich redlich verdient hat. Na, und daß Jonas mit ihm auf dem Kriegspfad ist, kann er auch verstehen.
    Aber trotzdem — es ist trostlos. Dazu kann er nicht einmal mit der Mutter sprechen. Sie ist zur Großmutter gefahren, um ihr bei der Wäsche zu helfen.
    Die ersten Tage nach dem Reinfall bei Señor Feruzza hatte der Vater sie beide eingeschlossen. Heute ist der erste Tag, an

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