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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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machte Pedro undeutlich den geparkten Lieferwagen aus. »Was wollen Sie hier um diese Zeit?«
    »Bitte. Es geht um Juana. Es ist wichtig. Kommen Sie!«
    Pedro verdrängte seine Zweifel und wollte Jeff Walker reinlassen. Der rannte jedoch zu dem Lieferwagen. »Los, kommen Sie!« rief er noch einmal.
    Pedro hatte Mühe, ihn einzuholen. »Was wollen Sie mir zeigen? Wessen Wagen ist das?«
    Jeff Walker riß die Tür des Laderaums auf und knipste eine Taschenlampe an. Zwei Männer – nackt, die Hände hinter dem Rücken mit den Hemdsärmeln, die Füße mit den Hosenbeinen gefesselt und der Mund mit Unterwäsche verstopft – lagen auf dem Boden des Fahrzeugs, mit ihren Gürteln aneinandergebunden.
    »Ich weiß, unter den gegebenen Umständen ist es nicht leicht festzustellen«, sagte Jeff Walker. »Sind das die beiden Kerle, die bei Ihnen waren und sich nach Juana erkundigt haben?«
    Pedro nahm die Lampe, trat näher und beleuchtete ein Gesicht nach dem anderen. »Ja. Wie haben Sie …?«
    »Das sind die Lauscher.«
    Pedro ließ den Lichtstrahl über den Innenraum gleiten, wo auf Regalen die elektronische Ausrüstung untergebracht war. Das ganze Haus muß ja … Pedro bekam schwache Knie.
    Jeff Walker zog Frank Tucker den Knebel aus dem Mund. »Wer hat noch mit euch gearbeitet?«
    Dem Mann fiel das Sprechen schwer, denn durch das saugfähige Gewebe war ihm der Mund ausgetrocknet.
    Pedro zuckte zusammen, als Jeff Walker Tucker die Pistole an die Hoden hielt. »Wer war der dritte?«
    »Er hat stundenweise für uns gearbeitet. Bloß einen Tag. Er ist zurück …« Er merkte, daß er zuviel verriet, und schwieg.
    »Wohin?« fragte Jeff Walker. Als er keine Antwort erhielt, seufzte er. »Ich glaube, Sie nehmen mich nicht ernst.« Er stopfte ihm das Unterzeug wieder in den Mund und riß ihm mit einer Zange aus einem offenen Werkzeugkasten ein Büschel Schamhaare aus.
    Tucker schrie stumm auf, Tränen quollen ihm aus den Augen.
    Pedro war entsetzt. Gleichzeitig hatte er solche Angst um Juana, daß er am liebsten den Kopf des Gefangenen gepackt und gegen den Boden geschlagen hätte, um ihn zum Reden zu zwingen.
    Jeff Walker wandte sich Duncan Bradley zu, nahm ihm das Unterzeug aus dem Mund und redete scheinbar sehr vernünftig mit ihm. »Ich bin sicher, daß Sie nicht dasselbe über sich ergehen lassen wollen. Wenn ich alle Haare ausgezupft habe, brenne ich die Stoppeln mit Streichhölzern ab. Danach sieht das da unten aus wie die Gurgel eines durchgebratenen Truthahns. Und diese Gurgel werde ich dann …« Er tat, als schneide er etwas ab.
    Tucker warf sich noch voller Schmerzen hin und her.
    »Wohin ist Ihr stundenweise beschäftigter Komplize zurückgekehrt?« fragte Jeff Walker. »Sie sprechen nicht mit texanischem Akzent. Wo kommen Sie her?«
    Walker näherte sich mit der Zange Bradleys Unterleib.
    »Philadelphia«, stieß dieser hervor.
    »Sie überwachen das Haus, um Juana Mendez zu finden. Warum?«
    Keine Antwort.
    »Pedro, holen Sie Streichhölzer.«
    Pedro schickte sich zum Gehen an. Buchanan war von seiner wütenden Entschlossenheit überrascht.
    »Warten Sie«, preßte Bradley hervor. »Ich weiß es nicht. Das ist die Wahrheit. Wir hatten den Auftrag, nach ihr zu fahnden und herauszukriegen, wo sie steckt.«
    »Und wenn sie gefunden war – was dann?« drängte Jeff Walker.
    Der Befragte gab keine Antwort.
    »Sie enttäuschen mich. Sie brauchen eine Warnung.« Jeff Walker beugte sich über den Komplizen und benutzte wieder die Zange.
    Pedro begann Walkers Taktik zu begreifen: Die zugefügten Schmerzen waren weniger physisch als psychisch.
    Tucker schlug wild um sich, das tränenüberströmte Gesicht verzerrt. Da sie zusammengekoppelt waren, wurde der eine durchgeschüttelt, wenn der andere sich aufbäumte.
    »Noch mal oder reicht das?« fragte Walker. Bradley riß vor Panik die Augen weit auf. »Was sollte mit Juana geschehen, sobald ihr sie gefunden hattet?«
    »Fragen Sie das die Leute, die uns angeheuert haben.«
    »Wer sind die?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie wissen nicht, warum Ihre Auftraggeber Juana in ihre Gewalt bringen wollen. Sie wissen auch nicht, wer sie sind. Sie wissen als Detektive eine ganze Menge nicht. Und ich kriege schlechte Laune. Also zum letzten Mal: Wer hat Sie angeheuert?«
    »Ein Mittelsmann. Kenne seinen Namen nicht.«
    »Wie ist der Mittelsmann zu erreichen?«
    »Telefonisch.«
»Welche Nummer?«
    »Sie ist gespeichert …« Bradley deutete mit dem Kinn auf das Mobiltelefon, das auf dem

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