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Der Mann mit den zwei Gesichtern

Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: Der Mann mit den zwei Gesichtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Runa Winacht , Maria G. Noel
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trotzig.
    Damit war das Unternehmen Gräfin von und zu Neuenfels endgültig gestorben. Sex mit einer Schwangeren – also bitte! Seufzend erhob er sich.
    Hildegards Augen blinzelten verunsichert.
    „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen. Aber ich kann nicht der Erzeuger sein. Schließlich hab ich mich sterilisieren lassen, schon vor Jahren“, klärte er sie auf. „Das kann selbstverständlich jederzeit bewiesen werden. Eine Vaterschaftsklage ist somit sinnlos. Wir beide kommen leider nicht ins Geschäft.“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und verließ mit schnellen Schritten das Restaurant.
    Schade um das Essen und das zweifelsohne besondere Vergnügen einer Nacht mit ihr. Schade um ihren Schmuck.
    Naja, zumindest hatte diese bedauerliche Geschichte auch eine positive Seite. Und die würde er jetzt verkünden. Mit zufriedenem Lächeln fischte er sein Handy aus der Tasche.

Alles aus
     
     
    Wie vom Donner gerührt und nicht in der Lage, auch nur mit dem Finger zu zucken, starrte Franziska dem Mann nach, von dem sie bis vor wenigen Momenten noch gehofft hatte, dass er sie liebe, dass er und sie ... Die Tränen ließen sich mit einem Mal nicht mehr aufhalten. Es war einfach zu viel. Erst das überraschende Wiederfinden, die heftigen Gefühle dabei und nun das!
    Hastig wischte sie sich mit der Hand über die Augen. Gerd war gerade an der Tür angekommen, als diese von außen aufgerissen wurde. Zwei Polizisten standen darin und hielten ihm etwas vors Gesicht.
    „Gilbert Buxeder? Dies ist ein Haftbefehl. Sie sind festgenommen.“
    „Was?“
    Franziska stockte der Atem. Was war hier los? Sie sah sich um, nach diesem Buxeder. Der musste sich dort in Gerds Nähe versteckt halten, sodass es nur so aussah, als ob die Polizei ihn meinte.
    Doch zu ihrer Verblüffung war es tatsächlich Gerd, der lauthals losschrie. „Warum? Warum kommt ihr Schweine und wollt mich festnehmen?“
    Im Lokal war es totenstill geworden. Alle Gäste starrten zur Tür, wo Gerd sich aus dem Griff des Polizisten zu winden versuchte.
    „Betrug und Heiratsschwindelei, um nur ein zwei der Gründe zu nennen“, sagte der Polizist, der plötzlich ein blinkendes Paar Handschellen in der Hand hielt. „Wenn ich bitten darf.“
    „Das habt ihr euch so gedacht!“ Gerds Fäuste flogen durch die Luft.
    Franziska hörte einen klatschenden Aufprall und einen Schrei. Gerd hatte getroffen, der Polizist mit den Handschellen wankte, die Arme über dem Bauch gekreuzt.
    Gerd stieß ihn zur Seite, rammte dem zweiten Mann die Schulter vor die Brust, stieß die Tür auf – und rannte hinaus.
    Im nächsten Moment stürzte der weggestoßene Polizist bereits hinterher. Und ehe Franziska zu einer Regung fähig war, hatte sich der andere soweit erholt, dass er ebenfalls durch die Tür verschwand. Die schwang langsam zu und schloss sich mit einem hörbaren Klacken.
    Und, als wäre das ein Zeichen, drehten sich alle Gäste um – zu Franziska. Sie schwiegen weiterhin, doch ihre Augen waren voller Vorwurf.
    Franziska war plötzlich speiübel. Sie schluckte, um den Würgereiz loszuwerden. Was sollte sie jetzt nur tun? Was? WAS?
    „Sie, Sie gehören doch zu dem Kerl, oder?“ Einer der Ober hatte sich offensichtlich gefangen und kam im Eilschritt an ihren Tisch. „Bitte, wir können ein solches Aufsehen nicht brauchen, verlassen Sie sofort das Lokal.“
    Franziska, die nichts lieber wollte als verschwinden, nickte. In ihrem Kopf rauschte es und ihr Magen drückte nach oben. Sie musste raus hier, schnell.
    „Moment, Sie müssen erst noch zahlen!“
    Das war ein Albtraum! Heiß und kalt lief es Franziska über den Rücken, während sie in ihrer Tasche nach ihrem Geldbeutel kramte, einen Fünfzig-Euro-Schein herausriss und dem Ober reichte. „Reicht das?“ Nicht nur ihre Hand zitterte, auch ihre Stimme war ganz brüchig.
    Als der Ober nickte, gab Franziska Gas. Sie schnappte sich ihren Mantel und rannte unter den Augen eines begierig gaffenden Publikums zur Tür, hinaus, weg. Nur weg!
     
    Draußen kam sie nur noch ein paar Schritte weit, bis zum Papierkorb an der Bushaltestelle, als die Übelkeit über ihr zusammenschwappte und der Brechreiz überwältigend wurde. Aber so heftig sie auch würgte, dass sie von den Fenstern des Lokals aus beobachtet wurde, registrierte sie dennoch. Sie musste weiter, außer Sichtweite.
    Es nutzt nichts, ihr Magen revoltierte und hob sich ein ums andere Mal. Und so blieb sie, zur Erbauung aller, auf dem Präsentierteller, um sich

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