Der Mann mit der Ledertasche.
spoon.«
»Herr Gott noch mal, Joyce! Wie oft soll ich es dir denn noch sagen sagen sagen?«
»Nun, du hast ihn doch stubenrein gemacht. Er muß raus, zum Scheißen!«
»Das schon, aber wenn er fertig ist, sollst du ihn wieder reinlassen. Von selber kommt er nicht rein, dazu ist er zu dumm. Und sorg dafür, daß das Zeug wegkommt, wenn er fertig ist. Du schaffst allmählich ein richtiges Fliegenpara- dies da draußen.«
Und dann, sobald ich wieder einschlief, fing Joyce erneut an, mich zu streicheln. Es war ein mühsamer Weg zu den paar Millionen.
15
Im Halbschlaf saß ich auf einem Stuhl und wartete auf das Essen.
Ich stand auf, um mir ein Glas Wasser zu holen, und als ich in die Küche kam, sah ich, wie Picasso auf Joyce zuging und ihr den Knöchel abschleckte. Ich war barfuß, und sie hörte mich nicht. Sie trug hohe Absätze. Sie blickte auf Picasso hinunter, und ihr Gesicht war voll kleinstädtischem Haß, es glühte richtig vor Zorn. Sie trat ihn kräftig in die Seite, mit einem spitzigen Schuh. Der arme Kerl lief ein- fach im Kreis herum und wimmerte. Pisse tropfte ihm aus der Blase. Ich ging mit meinem leeren Glas hinein, und bevor ich es noch füllen konnte, warf ich es gegen den Kü- chenschrank links vom Spültisch. Glasscherben flogen in alle Richtungen. Joyce hatte gerade noch Zeit, sich das Gesicht zu bedecken. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe. Ich hob den Hund vom Boden auf und ging hinaus. Ich setzte mich mit ihm auf den Stuhl und streichelte den armen Wicht. Er blickte zu mir auf, und seine Zunge kam zum Vorschein und leckte mir das Handgelenk. Sein Schwanz wedelte und schnalzte wie ein Fisch, der auf dem Trockenen liegt und sterben muß.
Ich sah Joyce auf den Knien, wie sie die Glasscherben in eine große Tüte sammelte. Dann fing sie an zu schluchzen. Sie versuchte es zu verbergen. Sie hatte mir den Rücken zugewandt, aber ich konnte die Zuckungen sehen, die sie erschütterten und an ihr zerrten.
Ich stellte Picasso auf den Boden und ging in die Küche.
»Baby, Baby, nicht.«
Ich stellte mich hinter sie und hob sie vom Boden. Sie war schlaff.
»Baby, es tut mir leid... es tut mir leid.«
Ich drückte sie an mich, meine Hand lag flach auf ihrem Bauch. Ich rieb ihr sanft und gleichmäßig den Bauch und versuchte, die Zuckungen zu bremsen.
»Ruhig, Baby, ganz ruhig. Schön ruhig...«
Sie beruhigte sich ein wenig. Ich schob ihr Haar zur Seite und küßte sie hinters Ohr. Da war es schön warm. Sie zog hastig den Kopf weg. Als ich sie das nächste Mal dort küßte, zog sie nicht mehr den Kopf weg. Ich spürte, wie sie ein- atmete; dann stöhnte sie leise. Ich hob sie hoch und trug sie ins andere Zimmer und setzte mich mit ihr im Schoß auf einen Stuhl. Sie blickte mich nicht an. Ich küßte sie auf den Hals und die Ohren. Eine Hand um ihre Schultern und die andere über der Hüfte. Ich bewegte die Hand über ihrer Hüfte auf und ab, in dem Rhythmus, in dem sie atmete, um die böse Elektrizität abklingen zu lassen.
Schließlich blickte sie mich mit einem kaum wahrnehm- baren Lächeln an. Ich bewegte meinen Kopf auf sie zu und biß sie in die Kinnspitze.
»Verrücktes Weib!« sagte ich.
Sie lachte, und dann küßten wir uns, und unsere Köpfe bewegten sich vor und zurück. Sie fing wieder an zu schluch- zen.
Ich wich zurück und sagte: »LASS DAS JETZT!«
Wir küßten uns wieder. Dann nahm ich sie in meine Arme und trug sie ins Schlafzimmer, legte sie aufs Bett, zog mir blitzschnell Hosen, Unterhosen und Schuhe aus, zog ihr das Höschen herunter und über die Schuhe, streifte ihr einen Schuh ab, ließ den anderen an ihrem Fuß, und dann bumste ich sie so gut wie schon seit Monaten nicht mehr. Sämtliche Geranien fielen aus dem Regal. Als ich fertig war, brachte ich sie behutsam zurück, spielte mit ihren langen Haaren, erzählte ihr alles Mögliche. Sie schnurrte. Schließlich stand sie auf und ging ins Bad.
Sie kam nicht zurück. Sie ging in die Küche und fing an zu spülen und zu singen.
Bei Gott, Steve McQueen hätte das nicht besser hinge- kriegt.
Ich mußte mit zwei Picassos zurechtkommen.
16
Nach dem Mittag- oder Abendessen oder was immer es war — mit meiner verrückten 12-Stunden-Nacht wußte ich nie, wo ich dran war — sagte ich: »Schau mal, Baby, es tut mir ja leid, aber du mußt doch sehen, daß mich dieser Job wahnsinnig macht. Warum hören wir nicht einfach auf da- mit. Dann können wir einfach herumliegen und bumsen und Spazierengehen und uns unterhalten. Wir können in den
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