Der Mann ohne Geld - Meine Erfahrungen aus einem Jahr Konsumverweigerung
Weizenvollkornbrot
Aus dem Container
Pflaumenmus
Pflaumen gesammelt und dann zu Mus verarbeitet mit selbst gepresstem Apfelsaft aus eigenen Äpfeln
Margarine
Aus dem Container
Sprossen
Körner und Hülsenfrüchte eingetauscht, dann selbst keimen lassen
Rucola
Gepflanzt und gesammelt
Kopfsalat
Gepflanzt und roh verzehrt
Tomaten
Gepflanzt und roh verzehrt
Öl (vorzugsweise aus Oliven)
Aus dem Container
Rote-Bete-Blätter
Gepflanzt und roh verzehrt
Geraspelte Möhren
Gepflanzt und roh verzehrt
Geraspelte Rote Bete
Gepflanzt und roh verzehrt
Bärlauch
Gesammelt
Senfblätter
Gepflanzt und roh verzehrt
Radieschen
Gepflanzt und roh verzehrt
Mangold
Gepflanzt und roh verzehrt
Brechbohnen
Gepflanzt und roh verzehrt 1
Zuckerschoten
Gepflanzt und roh verzehrt
Zwiebeln
Gepflanzt und roh verzehrt
Violetter Brokkoli
Gepflanzt und gedünstet
Frühlingszwiebeln
Gepflanzt und roh verzehrt
Paprika
Gepflanzt und roh verzehrt
Gurken
Gepflanzt und roh verzehrt
1Anmerkung des Verlags: Beim Verzehr größerer Mengen besteht Vergiftungsgefahr aufgrund des in Bohnen enthaltenen Eiweißstoffs Phasin.
Abendessen
Kartoffeln
Gepflanzt und im Raketenofen gegart
Mais (Kolben)
Gepflanzt und in der Schale gegart
Zucchini
Gepflanzt und gedünstet
Roggenkörner
Eingetauscht und wie Reis gekocht
Tofu
Aus dem Container und gebraten
Lauch
Gepflanzt und gedünstet
Linsen
Aus dem Container
Dicke Bohnen
Gepflanzt und gedünstet
Pflanzenquark
Aus gesammelten Blättern und selbst gemacht
Brokkoli
Gepflanzt und gedünstet
Knoblauch
Gepflanzt und gebraten
Möhren
Gepflanzt und gedünstet
Rote Bete
Gepflanzt und gedünstet
Graupen
Eingetauscht und wie Reis gekocht
Pastinaken
Gepflanzt und gedünstet
Rosmarin
Gesammelt
Petersilie
Gepflanzt und gedünstet
Dessert
Veganer Schokoladenkuchen
Überreste aus einem Café im Ort
Getränke
Cidre
Gepflanzt und selbst gemacht
Holunderchampagner
Zutaten gesammelt und aus dem Container
Holunderlikör
Zutaten gesammelt und aus dem Container
Apfelsaft
Gepflanzt und zu Saft verarbeitet
Pfefferminztee
Gepflanzt
Bier
Zutaten gesammelt und aus dem Container
Weniger als 5 Prozent meiner Ernährung im Sommer bestand aus Abfällen, aber ich hörte nicht auf, die Müllcontainer zu durchforsten. Ich tat das immer öfter, zum Teil, weil ich es spannend fand, und zum Teil, weil ich wollte, dass die guten Lebensmittel im Magen landeten und nicht auf der Müllhalde.
Kostenloses Mittagessen gibt es nicht?
Es gibt sehr wohl ein kostenloses Mittagessen, und Frühstück und Abendessen auch. Das Sammeln in der freien Natur ist die reinste Form, da die Speisen direkt von der Erde stammen. Großbritannien wurde jedoch domestiziert. Seine ursprünglichen Gegenden werden schnell weniger. Wo es früher einmal Wälder, Biodiversität und reichlich Nahrung gab, finden sich heute betonverputzte Supermärkte, Parkplätze und Müllcontainer. Diese Zersiedelung hat das Wesen des »Sammelns« verändert. Anstatt mittags über die Wiesen zu wandern und Früchte zu pflücken, wird der moderne städtische Sammler am Abend tätig und durchsucht die riesigen Abfallcontainer, die die Büsche ersetzt haben.
Das Durchwühlen von Müllcontainern nach Essen klingt schmutzig und illegal. Ich verstehe diese Besorgnis. Doch oftmals müssen Lebensmittel nur aus dem einen Grund entsorgt werden, weil das in einer weit entfernten Fabrik auf die Verpackung gestempelte Datum abgelaufen ist. Es ist gut möglich, dass die Lebensmittel noch in Ordnung sind, doch das Unternehmen muss sich an das Gesetz halten. In einem kleinen Obst- und Gemüseladen kann der Händler die Güte seiner Ware anhand von Geruch, Aussehen und durch Tasten abschätzen, und er entsorgt sein Gemüse erst, wenn man es nicht mehr essen kann. In einem großen Supermarkt können die Verkäufer aufgrund mehrerer Lagen Verpackung kein Urteil nach eigenem Ermessen abgeben. Egal, wie die Ware aussieht und sich in ihrer Plastikverpackung anfühlt – wenn das Datum von gestern draufsteht, landet sie im Müll.
Mir macht das Durchforsten von Müllcontainern viel Spaß, besonders wenn sich einige Freunde dazugesellen. Wir haben am Ende oft so viel Essen, dass die größte Aufgabe darin besteht, es an die Leute zu verteilen, die es brauchen können. Nach Abfällen zu suchen, ist im Sommer noch einfacher, weil es viel wärmer und trockener ist – zwei wichtige Faktoren für eine nächtliche Aktivität. Und obwohl es länger dauert, bis es dunkel wird, hat es den Anschein, als gäbe es viel mehr weggeworfene
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