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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Höflichkeitsbesuch abzustatten«, erklärte er sanft.
    »Herr Generalkonsul«, sagte Magnan tiefgekränkt. »Ich hätte nie gedacht, daß Sie so unhöflich sein würden, eine vertrauliche Mitteilung zu verraten.«
    Shilth runzelte die Stirn, einen Ausdruck, den er durch das Überkreuzen zweier Augenpaare erreichte. »Nein?« fragte er in überraschtem Tonfall. »Warum nicht?« Sein Kehlsack vibrierte, was gleichbedeutend war mit einem Räuspern. »Übrigens, Pennyfool – was genau erwarteten Sie hier eigentlich zu finden?«
    »Sie stehen mitten in einem Schatzhaus«, antwortete Pennyfool säuerlich, »und da fragen Sie mich noch?«
    »Meine Jungs haben fast die gesamten letzten zehn Stunden mit fruchtlosem Herumkrabbeln in diesen Ruinen verbracht«, zischte Shilth. »Sie haben nichts von auch nur entfernter Nützlichkeit aufgetrieben.«
    »Sie haben Ihren Soldaten gestattet, hier einfach so herumzugraben?« Pennyfool schnappte nach Luft.
    »Aha!« Shilth wackelte vorwurfsvoll einen Fühler. »Trotz Ihrer geschickten Täuschungsmanöver beweist mir Ihre Reaktion, daß tatsächlich unter dieser Wildnis Schätze liegen.« Sein Flüsterton wurde scharf. »Würden Sie uns jetzt freundlicherweise genau mitteilen, wonach wir suchen? Dann könnte ich vielleicht eine Möglichkeit finden, Ihre Hafengebühren etwas zu senken.«
    »Sie … Sie Mörder!« schrie Pennyfool. »Sie haben kein Recht, Fuß auf diesen geheiligten Boden zu setzen!«
    »Ich bin trotzdem hier«, erwiderte Shilth ungerührt. »Und ich sehe auch nichts in diesem Abfallhaufen, das von CDT-Interesse sein könnte.« Er stieß mit einem hornigen Fuß gegen einen Haufen Topfscherben, Flaschendeckel und zerbrochene Schallplatten. »Es muß also etwas anderes hier geben, das auf den glücklichen Finder wartet.«
    »Shilth, Sie Vandale!« jammerte Pennyfool. »Haben Sie denn vor nichts Ehrfurcht?«
    »Versuchen Sie es mal mit Gold«, schlug der Groaci vor.
    »Sie sind von Sinnen, Sie Philister! Ich habe Ihnen doch gesagt, daß wir kein Bargeld mitführen!«
    »Sie weigern sich also, zu reden?« Shilth wandte sich an den Kapitän. »Thish, ich bin der Lügen und Beleidigungen des Weichen müde. Bringen Sie ihn hinaus und richten Sie ihn hin.«
    Pennyfool kreischte, als die Wachen Hand an ihn legten.
    »Hinrichten?« blökte Magnan. »Könnten Sie ihn nicht einfach von der Einladungsliste für Cocktail-Parties streichen, oder so etwas Ähnliches?«
    »Wenn Sie an Gold interessiert sind«, schlug Retief vor, »ich bin sicher, das CDT-Sektor-Hauptquartier wird für Mr. Pennyfools unbeschädigte Rückkehr eine hübsche Summe ausspucken.«
    »Hervorragende Idee«, ließ sich ein Mitglied der Handelssektion vernehmen. »Ich bin überzeugt, das Lösegeld – ich meine, die Hafengebühren – werden sofort bezahlt werden, sobald wir alle wieder gesund im Sektor-Hauptquartier eingetroffen sind.«
    »Wirklich?« fragte Shilth gelangweilt. »Und wenn ich Ihnen gestatte, abzureisen – welche Sicherheit hätte ich dann, daß die Schulden auch tatsächlich bezahlt werden?«
    »Sie haben das Wort eines Diplomaten«, erwiderte Magnan prompt.
    »Ich bewundere Ihren kühlen Kopf, Magnan«, sagte Shilth mit einer kleinen Verbeugung, »in einem solchen Augenblick zu scherzen!«
    »Ich denke, ich könnte mich bereitfinden, allein zu gehen«, erklärte Pennyfool mit nervösem Augenzucken. »Obgleich ich es natürlich vorziehen würde, als Geisel hierzubleiben, dürfte mein Rang zweifellos zur rascheren Sendung des Geldes beitragen.«
    »Einer darf gehen«, flüsterte Shilth kalt. »Dieser da.« Er deutete auf Retief. Thish trat vor und richtete seine Prunkwaffe auf das Opfer.
    »Beobachten Sie ihn scharf, Kapitän«, mahnte Shilth. »Er ist als Unruhestifter bekannt, deshalb ist es vielleicht nur gut, ihn loszuwerden …«
    Als Thish Retief mit der Pistole zum Eingang winkte, nahm ihm Retief mit einer raschen Bewegung die Waffe aus der Hand, trat einen Schritt vor, packte Shilth am Hals, drängte ihn gegen die Wand und preßte die Pistolenmündung gegen das Bauchschild seiner Geisel.
    »Sagen Sie Ihren Jungs, sich still zu verhalten«, sagte er freundlich, während die Soldaten wie gelähmt zusahen und Shilth sich vergeblich wand und mit den Füßen um sich stieß. »Mr. Pennyfool, wenn Sie bereit sind, an Bord zu gehen – ich glaube nicht, daß der Planetarische Direktor Shilth irgendwelche Einwände äußern wird.«
    »Meine Soldaten werden euch abschießen wie brütende Hühner!«

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