Der Mann von Anti
Arbeit beschäftigen – Zeittheorie und Zeitreisen,
aber davon verstehst du noch nichts.«
»Dann…«, ihre Stimme wurde leiser, »müssen wir uns…
trennen?«
Er legte ihr die Hand auf die Schulter. »Das liegt bei dir.« Sie drehte sich hastig um, und ihr Gesicht, in dem bereits
Tränenspuren zu sehen waren, wurde hell.
»Ja? Du würdest…«
Ehe der Satz noch beendet war, schmiegte sie sich an ihn. Eine riesige Last war von ihrer Seele gefallen. Während sie ihr
Gesicht an seiner Brust verbarg, strich er ihr über das Haar. Scherua hoffte nur, daß niemand hereinkommen würde, während er sie küßte und küßte…
Erik Simon
Marsmenschen gibt’s natürlich nicht…
(Aus den Erinnerungen eines durchaus soliden Wissenschaftlers.
Mit einem Zeitungsausschnitt und etlichen Fußnoten.)
Northon (III.) Im Verlauf des II. Internationalen Astronomischen Symposiums, das speziell der Erforschung des Solarsystems gewidmet ist, hielt gestern der Astronom und Astrobiologe Dr. S. F. Areson einen Vortrag zum Problem der Lebensmöglichkeiten auf den Planeten unseres Sonnensystems. Das seit Beginn dieser Woche in Northon stattfindende Symposium, über das wir schon in unserer Mittwoch-Ausgabe berichteten, fand mit dem Beitrag dieses bekannten Wissenschaftlers einen seiner Höhepunkte.
In Weiterführung seiner in zahlreichen Publikationen dargelegten Theorien zeigte Dr. Areson überzeugend die Unmöglichkeit hochentwickelten extraterrestrischen Lebens innerhalb unseres Sonnensystems. Damit dürfte die in letzter Zeit wieder aufgekommene »Hypothese von den Extraterristen« (siehe unseren Artikel »Wieder fliegende Untertassen?« in Nummer 4/11 des Vorjahres) endgültig widerlegt sein, zumal in der anschließenden Diskussion keine wissenschaftlich begründeten Gegenmeinungen auftraten. – Einen ausführlichen Bericht können Sie in unserer nächsten Ausgabe lesen.
(Illinois Review, 29. 2. 1985, S. 2) Obwohl es nun schon so lange her ist, erinnere ich mich noch an jede Einzelheit. Kein Wunder, war dieser Vortrag doch das Ergebnis und die Vollendung umfangreicher Vorbereitungen und Spezialstudien. Ein Mißlingen hätte die Arbeit von Jahrzehnten in Frage gestellt.
Diese Gefahr war um so größer, als kurz zuvor die »Außerirdischen« wieder mal ins Gespräch gekommen waren. Und das nur, weil sich eine Gruppe von Wissenschaftlern fand, die – in völlig unwissenschaftlicher Weise – aus dem zufälligen Zusammentreffen einiger ungeklärter Vorfälle den unhaltbaren Schluß zogen, ein Raumschiff (!) von außerirdischen Wesen (!) könne die Erde besucht haben! Der leuchtende Punkt, der in der Nacht zum 14. August über dem Nordatlantik gesichtet worden war, soll dieses Raumschiff gewesen sein. Und das mit der einzigen Begründung, daß er ja später nicht mehr aufzufinden war – »das Raumschiff ist wieder abgeflogen«! Die Radiowellen, die ein paar Stationen empfangen haben, wurden als »Signale dieses Raumschiffs« ausgelegt, und der »Flugkörper«, den tags zuvor einige völlig unkompetente Leute über verschiedenen Siedlungen des Staates Nevada gesehen haben wollen, war natürlich eine »Landungsrakete«. Ja, es gab sogar Fachleute, die diese Hirngespinste für möglich hielten. Und erst die Zeitungen! »Wieder UFOs über den Vereinigten Staaten«, »Droht uns eine Invasion vom Jupiter?«, »Botschaft vom Andromedanebel«, »Marsianer verkünden das Nahen des Jüngsten Gerichts!«, »Handel mit Mars – Ende der Stagflation?« – um nur einige Schlagzeilen verschiedener amerikanischer Journale zu zitieren. Doch nicht nur in den USA, überall kam plötzlich ein starkes Interesse an den Problemen des Lebens im All auf, als habe es nur eines Anstoßes bedurft. ∗
∗ Dabei hat sicher auch der Umstand eine Rolle gespielt, daß gerade damals die Entsendung der ersten bemannten interplanetaren Expedition durch die UNESCO erwogen wurde; die Zweckmäßigkeit dieses Unternehmens war
Die soliden, nüchternen Wissenschaftler hatten viel Mühe, die Phantasten unter den Fachleuten und die Laien davon zu überzeugen, daß das alles Hirngespinste waren. Sie widerlegten jeden einzelnen Punkt dieser »Hypothese«:
Erstens war die »Landungsrakete« ein gewöhnlicher großer Meteorit, zweitens waren die Angaben der Leute, die den Körper gesehen haben wollten, keinesfalls exakt und fundiert, und es kann sich also auch um eine optische Täuschung gehandelt haben, zumal in ganz Nevada keine Überreste des Körpers zu finden waren,
Weitere Kostenlose Bücher