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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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Ketan die Trümmer untersucht. Aber jetzt waren andere Dinge vordringlich.
    Plötzlich sahen sie, daß sich im Dorf eine Menschenansammlung gebildet hatte. William Douglas stieß einen Schrei aus. »Carmen!«
    Er lief auf die Männer und Frauen zu. Eine Frau löste sich aus der Menge und umarmte ihn. »Bill! Ich dachte schon, ich würde dich nicht wiedersehen. Ich war in jedem Dorf …«
    Ketan verstand das nicht. Er hatte doch gesehen, daß die Gefährtin von William Douglas erst vor zwei Tagen gestorben war.
    Douglas wandte sich ihm zu. »Das ist Ketan. Ich werde dir später von ihm erzählen. Und das ist meine Schwester Carmen.«
    Ketan ergriff zögernd die ausgestreckte Hand. William Douglas verstand das Zögern.
    »Meine Schwester«, wiederholte er. »Das bedeutet, daß uns derselbe Mann und dieselbe Frau das Leben gegeben haben. Wir haben die gleichen Eltern.«
    »Wir haben noch einen Bruder«, sagte William Douglas. »Aber wir wissen nicht, wo er ist. Wahrscheinlich haben ihn die Statiker getötet.«
    Ketan ließ sich die Worte durch den Kopf gehen, bis er sie verstanden hatte.
     
    *
     
    Am nächsten Morgen warteten gesattelte Pferde auf sie.
    Vorsichtig bestieg Ketan eines der Tiere. John Edwards half ihm dabei. Sie nahmen noch drei Pferde mit, denen sie Vorräte aufgeladen hatten.
    Die Sonne stand noch nicht am Himmel, aber am Horizont zeigte sich bereits ein heller Streifen, als sie aufbrachen. In der Luft war eine Frische und Würze, die er von Kronweld her nicht kannte.
    John Edwards sah verzweifelt zu den leichten weißen Wolken hinauf. »Hoffentlich kommen wir nicht in ein Gewitter.«
    »Egal«, sagte William Douglas ungeduldig. »Darauf können wir keine Rücksicht nehmen.«
    Während des ersten halben Tages war Ketan vollauf damit beschäftigt, richtig reiten zu lernen. Seine beiden Gefährten halfen ihm, so gut sie konnten. Bis gegen A bend folgten sie einem gewundenen Pfad, der durch den Wald führte. Ketan sah eine Unzahl von Pflanzen und Tieren.
    Als die Sonne unterging, begannen sie einen steilen Abstieg. Die Bäume wurden weniger und niedriger. Und dann ritten sie auf einen unbewachsenen Hang hinaus, von dem aus sie die Umgebung betrachten konnten. Die Berge wichen zurück und machten der endlosen Wüste Platz.
    Ketan hielt bei dem wundervollen Anblick den Atem an. In der Ferne sah man Hügelketten, die von der untergehenden Sonne in rotes Licht getaucht wurden. Die Wü ste erschien wie ein Auf und Ab von Lichtern und Farben.
    Und dann wußte er, wo er war. Jenseits der Berge und jenseits der rotgelben Wüste ragte steil eine Felsnadel auf.
    Er deutete zu einem Spalt in der Hügelkette. »Sie ist da drüben«, sagte er.
    William Douglas wollte etwas sagen, aber dann schwieg er. John Edwards starrte Ketan an und nickte.
    Sie entzündeten in einer Lichtung am Waldrand ein Feuer, und als sie gegessen hatten und das Feuer am Ausgehen war, legten sie sich zurück und sahen nach oben.
    Ketan sah William Douglas an. »Kennt ihr diese Lichter?«
    »Welche Lichter?«
    »Da oben.«
    »Die Sterne?«
    »Nennt ihr sie so? Ob man so hoch hinaufgehen kann, daß man sie genauer sieht?«
    Douglas sah ihn forschend an. »Gibt es in Kronweld keine Sterne? Habt ihr keine Astronomie?«
    »Wir sehen sie nur manchmal ganz schwach. Aber wir wissen nichts über sie.«
    William Douglas seufzte. »Sie sind Träume. Sie bedeuten andere Leben und andere Welten, wo die Menschen noch sind, wie sie sein sollen.«
    »Gibt es noch andere Welten außer dieser?« fragte Ketan.
    »Die meisten von ihnen sind wie unsere Sonne. Einige sind auch Planeten wie der unsere. Wahrscheinlich gibt es mehr Welten, als wir uns vorstellen können.«
    »Dann könnte auch Kronweld so eine Welt sein?«
    »Ich weiß nicht … «, sagte Douglas langsam.
    Als er eingeschlafen war, starrte Ketan immer noch zu den Sternen hinauf.
     
    *
     
    Ketan hatte nicht lange geschlafen, als William Douglas schon wieder auf den Beinen war und das Feuer neu anfachte.
    »Wir müssen früh aufbrechen, damit wir den größten Teil der Wüste hinter uns bringen, bevor die Sonne aufgeht«, sagte er. »Gegen Mittag ist es dort wie in einem Backofen.«
    Die Sterne standen noch am Himmel, als sie sich langsam den Bergpfad nach unten tasteten. Und als sie den Rand der Wüste erreichten, kam im Osten ein schwacher Schimmer auf.
    Sie waren in einem Meer von Sand. Die Berge vor ihnen schienen nicht näher zu kommen, und wenn sie sich umsahen, erkannten sie auch keine

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