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Der Marathon-Killer: Thriller

Titel: Der Marathon-Killer: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Stock , Andreas Helweg
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klingeln, bis sein Gehirn das Rufsignal mit dem Mann auf dem Bildschirm in Verbindung brachte.
    »Prentice. Was für eine Freude«, sagte er schließlich und vermied es, irgendwen im Raum anzusehen, obwohl alle Anwesenden jedem Wort aufmerksam lauschten. Prentice hatte ihn schon einmal gedemütigt, vor einigen Jahren in Prag, und er wusste, jetzt würde er es wieder tun.
    Prentice schaute sich im Einkaufszentrum um, als würde er nach Spiro suchen.
    »Ich kann Ihnen einen Deal anbieten«, sagte Prentice, und obwohl er wusste, dass er gefilmt wurde, ließ er sich davon nichts anmerken. Er hatte alle Überwachungskameras gesehen und war versucht, wie ein Nachrichtensprecher in die zu blicken, die ihm am nächsten war, doch er
wollte nicht den Eindruck erwecken, er habe die Kontrolle über die Situation. Noch nicht.
    »Und ich habe gedacht, wir wären auf der gleichen Seite«, erwiderte Spiro.
    »Es ist ein guter Deal.« Prentice zögerte und blickte sich erneut im Café um.
    Spiro deckte sein Telefon ab und fragte knapp: »Alle Einheiten einsatzbereit?«
    »Sie können mit Marchant reden, aber ich will dabei sein«, sagte Prentice.
    »Er stellt erwiesenermaßen eine Bedrohung für Amerika dar«, entgegnete Spiro.
    »Wer tut das heutzutage nicht?«
    »Es war vereinbart, dass wir mit ihm reden können.«
    »Ich weiß. Und das können Sie auch. Nur ohne den Wassersport. Ihr neuer Präsident hat Folter verboten, schon vergessen?«
    »Wo ist er?«
    »Ich bin in einem Café im Erdgeschoss von Złote Tarasy.« Prentice wusste, er brauchte es Spiro nicht zu sagen, aber sein alter Rivale sollte sich ein bisschen als Herr der Lage fühlen. »Wenn Marchant sieht, dass wir allein sind - und versuchen Sie nicht, ihn reinzulegen, er ist gut -, schaut er vorbei und trinkt einen Latte mit uns.«
     
    Marchant und Monika reichten ihre Pässe über den Tresen der Airline. Das Glück der Iren, dachte er, als die Check-in-Dame seinen grünen Pass nahm, um ihn genauer zu betrachten. Er nahm an, Monikas polnischer Pass war bereits kontrolliert. Wie weit würde sie mit ihrem Spiel gehen? Bis zum Flugzeug?

    Er war nicht sicher, ob sie allein agierte oder Verstärkung hatte. Bislang war ihm niemand aufgefallen, der möglicherweise zur AW gehörte, doch sie beide taxierten nun verstohlen den Mann, der einen Gepäckwagen an ihnen vorbeischob, während sie eingecheckt wurden. Weder sie noch er reagierten, als er einen Moment länger in ihre Richtung schaute, als es für einen Fremden üblich gewesen wäre, oder als er nach seinem Handy griff, kurz telefonierte und Marchant noch einmal ansah, ehe er sich rasch in Richtung Hauptausgang entfernte.
     
    Carter betrachtete eingehend das Bild von Marchant und Monika auf seinem Bildschirm. Die zwei standen am Check-in-Schalter und warteten auf die Rückgabe ihrer Pässe. Irgendetwas daran beunruhigte ihn: Die helle Haut am Haaransatz des Mannes ließ darauf schließen, dass er sich den Kopf erst kürzlich rasiert hatte; außerdem die Kombination von einem irischen und einem polnischen Pass.
    »Sir, ich denke, Sie sollten sich das hier kurz anschauen«, sagte er und wandte sich Spiro zu.
    »Sind die Einheiten vom Flughafen unterwegs zum Einkaufszentrum?«, fragte Spiro und ging nicht auf seine Bitte ein.
    »Sie sind auf dem Weg, Sir, aber ich denke, Sie sollten …«
    »Alle Stockwerke, jeder Eingang. Marchant soll in einem unserer Wagen sitzen, ehe er den Kaffee von Prentice auch nur gerochen hat«, befahl Spiro.
    Während Spiro seinen Mantel nahm und den Raum verließ, zögerte Carter und sah noch einmal auf die Live-übertragung
vom Flughafen. Marchant und Monika gingen in Richtung Passkontrolle aus dem Bild. Dann klingelte sein Telefon.
     
    Ein Agent lässt seine Tarnung niemals fallen, jedenfalls nicht, bevor die Mission beendet ist, aber Marchant hoffte, Monika würde eine Ausnahme machen. Ihr Flug war aufgerufen worden, und sie standen in der Schlange am Gate. Noch war er nicht in Indien, aber die gefährliche Abflughalle hatten sie hinter sich, und die Amerikaner konnten ihm jetzt nur noch wenig anhaben. Und weil sie sich ganz hinten angestellt hatte, wusste er, dass sie nicht mit ihm nach Indien fliegen würde. Dies waren ihre letzten gemeinsamen Minuten.
    »Ich denke, wir können …«
    »Pst«, sagte sie, legte einen Finger auf die Lippen und deutete auf die drei Abfertigungsbeamten. Es befanden sich noch etwa zwanzig Personen zwischen ihnen und dem Gate.
    »Danke«, sagte er, nahm ihre Hand

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