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Der Marktmacher

Der Marktmacher

Titel: Der Marktmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ridpath
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Investitionen betreffen, vernichten werden.«
    Rasch packte Luís , um noch am gleichen Abend einen Flug nach London zu erreichen. Kurz bevor er aufbrach, klingelte das Telefon. Luís nahm ab.
    Zico.
    Nelson hörte mit. Ich beobachtete die beiden. Ihre Gesichter wurden immer betroffener. Luís wollte protestieren, aber da war das Gespräch auch schon zu Ende.
    »Was hat er gesagt?« fragte ich.
    »Daß es absolut keine Änderungen der Bedingungen gibt. Wenn irgend jemand Dekker Ward übernimmt, egal, ob die Banco Horizonte oder Bloomfield Weiss, wird sie sterben.«
    Meine Hoffnungen lösten sich in Luft auf. »Hat er gesagt, unter welchen Bedingungen er sie freilassen will?«
    Luís schüttelte den Kopf. »Er sagt, sie behalten sie so lange, wie Gefahr besteht, daß Dekker Ward übernommen wird.«
    »Hat er Francisco erwähnt?«
    »Nein. Ich habe ihn nach Francisco gefragt, aber Zico sagte, er habe noch nie von ihm gehört.«
    Schweigend blickten wir uns an. Cordelia biß sich auf die Unterlippe, um nicht zu weinen.
    »Also geht er nicht darauf ein«, sagte ich.
    Luís lächelte mich an. »Es war einen Versuch wert, Nick.«
    Ich zwang mich meinerseits zu einem Lächeln. Aber geklappt hat es nicht, dachte ich.
    Luís seufzte. »Und was nun?« fragte er Nelson.
    Nelson zuckte mit den Achseln. »Auf jeden Fall sollten Sie nach London fliegen. Dadurch gewinnen wir auf jeden Fall noch ein paar Tage mehr.«
    »Sie haben recht.« Dann wanderte sein Blick von Nelson über Cordelia zu mir. »Findet sie um Gottes willen!« sagte er.
    Keiner von uns fühlte sich imstande, ihm zu antworten.
    Luís flog also nach London. Weiteres Warten, weitere Nervenanspannung. Der Dienstag verstrich, und immer noch keine Neuigkeiten von Isabel. Cordelia und Nelson kamen am Mittwoch morgen. Wir wußten, daß Luís mittags mit Lord Kerton zu einem Arbeitsessen verabredet war.
    Das Telefon klingelte. Ich nahm ab. Es war Luís .
    »Wir sind im Rennen«, sagte er. »Ich habe ihm zwanzig Millionen Pfund geboten, vorbehaltlich einer näheren Pr ü fung. Er war interessiert, sagte aber, er wolle Bloomfield Weiss Gelegenheit zu einem höheren Gebot geben. Es kommt als o z u einer Versteigerung. Versiegelte Offerten von uns und Bloomfield Weiss.«
    »Wieviel Zeit bleibt uns?«
    »Eine Woche. Am nächsten Mittwoch geht die Versteigerung über die Bühne.«
    »Nur eine Woche!« rief ich aus. Aus irgendeinem Grund hatte ich mir eingebildet, es würde ein Monat sein. Obwohl es angesichts der Fortschritte, die wir bei der Suche nach Isabel erzielten, eigentlich egal war, ob es sich um einen Monat oder eine Woche handelte.
    Resigniert sagte Luís . »Er sagt, vor Ende des Monats muß das Geschäft unter Dach und Fach sein. Am 13. Juni ist der Stichtag der Regulierungsbehörde. Dann lassen sich die Verluste nicht mehr verheimlichen.«
    »Können Sie die Offerte denn in einer Woche unterbreiten?« fragte ich.
    »Ich glaube schon. Der Markt scheint sich zu stabilisieren, daher ist die KBN ganz zuversichtlich, was das Portefeuille angeht. Wir haben die Transaktion so gestaltet, daß für KBN ein hübscher Profit herausspringt, falls es mit Dekker Ward nach der Übernahme einigermaßen läuft. Und Lord Kerton habe ich einen Sitz im Vorstand angeb o ten.«
    »Ich wette, das hat ihm gefallen.«
    »Ich glaube schon. Wir sind recht gut vorangekommen. Wie sieht es bei euch aus?«
    »Noch gar nichts.«
    »Gar nichts?« Luís war enttäuscht, aber auch eine Spur von Ärger schwang in seiner Stimme mit.
    »Tut mir leid, Luís , wir versuchen alles. Aber niemand scheint etwas zu wissen.«
    » Merda! « murmelte er.
    »Irgend etwas wird sich schon ergeben«, sagte ich.
    »Hoffentlich, Nick. Ich hoffe es wirklich.«
    Und das tat es dann auch. Am nächsten Tag. Cordelia rief an und teilte uns mit, eines der Kinder hätte etwas entdeckt. Es sei bereit, mit uns zu sprechen, aber wir müßten in den Hort kommen.
    Nelson fuhr in die Favela . Der Himmel war wolkenverhangen. Am Morgen hatte es geregnet. Im Schrittempo bewegten wir uns durch die nassen Straßen, mehr ließ der Verkehr nicht zu. Die Tunnel durch die Berge bildeten quasi natürliche Engpässe, die den Verkehr noch zähflüssiger machten.
    Endlich gelangten wir zum Fuß des Hügels, auf dem die Favela und Cordelias Arbeitsstätte lag. Wir schlugen den gleichen Weg ein, den Isabel und ich zwei Monate zuvor genommen hatten. Damals hatten wir geschwitzt, heute war es feucht und klamm. In der Luft lag der Gestank von

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