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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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angenehmer Erinnerung behalten?«
    »Ich schätze die Erinnerung sehr und gedenke jedem Augenblick dieses äußerst großzügigen Geschenkes, welches du mir beschert hast, mit großer Freude.«
    »Und mir selbst«, fügte sie hinzu. »Gott, es ist, als wäre es gestern gewesen. Du bist seitdem sogar noch stattlicher geworden. Und du hast noch mehr Muskeln entwickelt.« Sie schüttelte den Kopf und rollte mit den Augen.
    »Zurück zur Pflicht, Clarinda.«
    »Welche Pflicht?«, fragte ich. »Eine Warnung, Edmond aus dem Wege zu gehen? Ich habe ohnehin bereits beschlossen, dies zu tun, also musst du dir darum keine Sorgen machen. Aber warum hasst er mich mehr als die anderen?«
    Sie sah mich lange an und beobachtete mein Gesicht genau, bevor sie mir antwortete. »Er hasst dich, weil ich an jenem Weihnachtsfest hier in diesem Hause an dir Gefallen fand, direkt vor seiner Nase. Aber ich konnte nicht anders. Er war an jenem Tage äußerst garstig zu mir gewesen, und du warst so süß und freundlich und anders. Oh, verdammt, dies muss so klingen, als sei ich nur mit dir zusammen gewesen, um ihn zu ärgern, aber das ist nicht wahr. Ich wollte mit jemandem Zusammensein, den ich gern hatte und der mich ebenfalls gern hatte, so wie es bei dir der Fall zu sein schien.«
    »Glaube mir, meine Zuneigung war vollkommen echt. Dies ist nichts, was ein Mann vortäuschen könnte.«
    Sie wölbte eine Braue. »Du wärest überrascht, mein Lieber, aber du seiest gesegnet, dass du dies gesagt hast. Was deine heutige Zuneigung für mich betrifft ... nun, ich spüre, dass du heutzutage vorsichtiger bist.«
    »Dies ist der Fall, weil du verheiratet bist.«
    »Verheiratet mit Edmond?«
    »Nein, einfach verheiratet, Punkt. Es liegt nicht in meiner Natur...«
    »Oh, ich verstehe. Unzucht ist eine Sache, aber Ehebruch eine ganz andere?« Ich musste ein wenig lachen, denn es klang bei ihr sehr charmant. »Genau das ist es.«
    »Du bist ein so reizender Bursche. Ich selbst sehe keinen wirklichen Unterschied zwischen den beiden, aber ich respektiere, dass du es tust.« Sie stieß sich von der Tür ab, begab sich zum Sofa und setzte sich hin. »Es war so ein schrecklicher Tag. Nun habe ich zum ersten Mal ein wenig Ruhe für mich selbst und eine angenehme Unterhaltung mit einem anderen Menschen. Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr erschreckt, als ich dir auflauerte.«
    »Es war ein wenig mysteriös, nichts weiter.«
    »Es ging nicht anders, denn Edmond befand sich in Sichtweite, aber du wolltest gerade gehen, und ich musste kurz mit dir über dieses Thema sprechen, bevor du verschwunden wärest.«
    »Konnte es nicht bis zu einer geeigneteren Zeit warten?«
    »Wann hätte dies denn sein sollen, bei diesem vollen Hause? Ich musste handeln, als die Gelegenheit sich bot, als du allein warst und sich niemand sonst in der Nähe befand, der es sehen und darüber Klatsch verbreiten konnte. Bitte versprich mir, dass du in seiner Nähe vorsichtig sein wirst.«
    »Sehr vorsichtig. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass er mich zum Duell herausfordern wird, nicht wahr?«
    »Nein. Nicht dass er ein Feigling wäre, aber der Skandal, welcher damit verbunden wäre, wäre ihm zuwider. Er ist sehr korrekt, weißt du.«
    Dies weckte mein Interesse. »Clarinda, ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich dich etwas Persönliches frage...«
    »Nach dem, was wir miteinander geteilt haben? Was hätte ich zu verbergen? Frage frei von der Leber weg.«
    »Ich habe mich bloß gefragt, warum du ... warum ... ich meine, erfüllt Edmond nicht seine ehelichen Pflichten?«
    Einen Moment lang starrte sie mich verständnislos an, dann begann sie sanft zu lachen. »Meine Güte, dies ist wirklich persönlich – aber es kann leicht beantwortet werden. Es ist so, dass Edmond mich auf seine Art mag und ich ihn auf die meine, aber wir sind zwei äußerst unterschiedliche Menschen mit verschiedenem Geschmack und verschiedenem Appetit. Um ganz ehrlich zu sein, der Hauptgrund, warum wir überhaupt heirateten, war die Tatsache, dass er eine engere Verbindung innerhalb der Familie haben wollte, indem er Tante Fonteyns Lieblingsneffen versorgt, und ich wünschte mir dringend Sicherheit und einen Vater für meinen Sohn. Für meine Söhne«, korrigierte sie sich und warf mir einen reumütigen Blick zu.
    »Wir haben seitdem ein Kind bekommen, weißt du.«
    »Ja, Oliver erwähnte es kurz. Ich gratuliere. Aber ich dachte, für deine Kinder sei durch Großvaters Nachlass gesorgt.«
    »Nur zu einem

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