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Der maskierte Tod

Der maskierte Tod

Titel: Der maskierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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recht lange Zeit meine Aufmerksamkeit, da der kurze Rock so durchsichtig war, dass man den stützenden Reifrock und das Aufblitzen der silbernen Strumpfbänder, welche ihre Strümpfe hielten, erkennen konnte. Ihre silberne Maske bedeckte einen zu großen Teil ihres Gesichtes, als dass ich sie ohne weiteres identifizieren könnte, aber sie war nicht Nora, und dies war alles, was letztlich zählte.
    Das Einzige, was mich von ihr ablenkte, war ein Bursche in Tiefschwarz, der an mir vorbei stolzierte und einen Totenschädel in der Hand hielt. Sein Hamlet wäre wohl beeindruckender erschienen, wäre er nicht betrunken gewesen und hätte versucht, den Schädel dazu zu bringen, an seinem Glas zu nippen. Dennoch schien es ihm Vergnügen zu bereiten, andere zu unterhalten. Auch erinnerte er mich daran, dass ich noch keine Theaterstücke gekauft hatte, um sie Kusine Anne zu schicken, wie ich es versprochen hatte. Morgen würde ich mich darum kümmern, auf eine Expedition in die Paternoster Row gehen und die Buchläden dort durchforsten. Gewiss waren zumindest einige von ihnen nach Einbruch der Dunkelheit noch geöffnet.
    Vertrautes Gelächter, ein wenig atemlos, drang durch die Musik zu mir, und ich sah Elizabeth vorbeitanzen, ihr Partner war ein großer Bursche in einem russischen Mantel und mit einer hohen Fellmütze auf dem Kopf. Er grinste sie hinter einem buschigen falschen Bart an. Trotz all dieser Tarnung schien er mir vertraut. Wahrscheinlich einer meiner alten Studienkollegen. Wenn dem so war, sollte ich besser in Bereitschaft bleiben, um mich zu vergewissern, dass er sich ihr gegenüber anständig benahm.
    »Amüsierst du dich, Vetter?«, fragte Oliver, der plötzlich mit mir zusammenstieß, als er sich einen Weg durch das Gedränge am Rande der Tanzfläche bahnte.
    »Ja. Ich kann sehen, dass es dir ebenso geht.«
    Er hielt ein Weinglas in der Hand. Nicht sein erstes, seinem geröteten Gesicht und seinem unsteten Blick nach zu urteilen. »In der Tat, in der Tat. Ich amüsiere »Was meinst du damit?«
    Er machte eine ruckartige Bewegung mit seinem Kopf in die Richtung, aus der er gekommen war. »Mutter ist hier, weißt du. Ich sah sie mit einigen ihrer Busenfreundinnen in einem der angrenzenden Räume. Die gesamte Sippschaft verurteilte jedes hübsche Mädchen, welches zufällig vorüberging. Sie ist nicht kostümiert, sondern trägt nur eine Maske an einem Stock, um sich dahinter zu verbergen, genau wie die anderen. Wenn du mich fragst, ich glaube, sie brauchen sie. Es geht doch nichts über etwas Pappmache und Farbe, um eine Verbesserung ihrer sauren alten Gesichter zu bewirken. Diese Harpyien! Hicks!
    'Tschuldige.«
    »Aber es scheint dich nicht verbittert zu haben.«
    »Kein bisschen. Ich bin zu betrunken, als dass es mir was ausmachen würde. Tatsächlich habe ich Wert darauf gelegt, mitten durch den Raum zu torkeln, so dass sie sehen konnte, dass ihr verstoßener Sohn lebt, dass es ihm gut geht, und dass er sich höllisch gut amüsiert.«
    »Denkst du, das war weise?«
    »Natürlich nich', aber ich bin zu betrunken für Weisheit. Außerdem sahen mich auch alle ihre Freundinnen. Hat sie wahrscheinlich unendlich in Verlegenheit gebracht, insbesondere, als ich Kusine Clarinda und Vetter Edmond lauthals begrüßte.«
    »Mein Gott, sie sind auch hier?«
    »Das habe ich soeben gesagt, nich' wahr? Ist es nich' erstaunlich, dass Clarinda den alten Stockfisch Edmond zu dieser Gelegenheit aus dem Haus bekommen hat? Er war sogar kostümiert – als Harlekin. Es muss hier heute Abend ein Dutzend von ihnen geben. Zeigt nur, dass er wenig Phantasie hat. Und ist billig. Sieht aus, als war's für jemand anders gemacht, und er hätt's geerbt. Aber Clarinda ist sehr fesch. Verkleidet als Zigeunerin. Du solltest sie sehen. Sehr aufregend!«
    Kein Zweifel, dachte ich, wobei ich mich umsah, aber keine Zigeunerinnen erblickte, ob nun aufregend oder anders, und absurderweise dankbar dafür war. Obwohl die Begegnung, welche ich damals mit ihr erlebt hatte, bezaubernd gewesen war, hatte ich nicht das Bedürfnis, ein zweites Mal ihrer Verführung zu erliegen, insbesondere nicht in einem menschenüberfüllten Hause, wo ihr Ehemann auf der Lauer lag. Er schien mir vom eifersüchtigen Schlage zu sein, davon war ich jedenfalls aufgrund des einen Blickes überzeugt, welchen er mir über den düsteren Flur des Fonteyn-Hauses hinweg zugeworfen hatte.
    Der Tanz endete, und die Paare verbeugten sich voreinander. Ein anderer Bursche tauchte auf,

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