Der maskierte Tod
Rest der Menge gezogen. Jene außerhalb der *Ein 1777 schriftlich festgehaltenes Regelwerk für die Austragung von Duellen, das allgemein für Irland gelten sollte, sich aber auch in England und Amerika als ungeheuer populär erwies, Anm. d. Übers.
Mauer schienen dies zu spüren. Andere Männer nickten; Frauen flüsterten hinter ihren Fächern miteinander. Etwas war geschehen. Nein: Etwas würde geschehen. Ich fühlte ihre brennenden Augen auf mir ruhen, als unsere Gruppe den Ballsaal verließ.
Der ältere Mann, dessen Name Dennehy war, übernahm die Leitung der Angelegenheit, da er es sich zur Aufgabe gemacht hatte, dafür zu sorgen, dass alles genau nach den strengen Regeln des Kodexes ablief. Er hatte alles gehört, was Ridley gesagt hatte, und war schockiert darüber, aber nichtsdestotrotz entschlossen, sich an die Regeln des Betragens ehrenhafter Herren zu halten, auch wenn Ridley bereits bewiesen hatte, dass es sich bei ihm nicht um einen Herrn handelte.
Ich wurde von den anderen in einen abgelegenen Raum mitgerissen. Es wurde nach Brinsley Bolyn geschickt, nicht nach seinem Vater, denn man dachte, der ältere Bolyn könne vielleicht versuchen, die Angelegenheit zu verschieben. Als er eintraf, wurde ihm mitgeteilt, was geschehen war, und er wurde gefragt, ob es in der Nähe einen Ort gebe, an dem ein Duell arrangiert werden könne. Dadurch geriet er zwischen die Fronten, da er der Gastgeber sowohl von mir als auch von Ridley war, aber dennoch nannte er unverzüglich einen Obstgarten direkt westlich des Hauses als möglichen Austragungsort. Er versprach, Laternen dorthin bringen zu lassen, damit wir ausreichendes Licht für die Vorgänge hätten, und bot uns an, aus seiner eigenen Waffensammlung auszuwählen, was wir brauchten.
Als diese wichtigen Punkte geklärt waren, wurde Oliver entsandt, um mit Ridleys Sekundanten zu sprechen. Er kam sehr bald wieder zurück. Ridley hatte sich für ein Florett als Waffe entschieden, was nicht weiter überraschend war, wenn man bedenkt, welchen Gebrauch er davon bei unserer ersten Begegnung gemacht hatte. In vorsätzlichen Zweikämpfen wie diesem wurden Pistolen normalerweise Degen vorgezogen, da sie körperliche Ungleichheiten zwischen den Gegnern ausglichen, aber für mich bedeutete dies keinen Unterschied. Ich konnte mit beidem umgehen.
Obwohl ich mich im Zentrum der Aufmerksamkeit befand, war ich gleichzeitig auf eine besondere Art und Weise entrückt. Selbst Oliver, der auf unserem Wege zum Obstgarten dicht neben mir stapfte, war so still, als fürchte er, mit mir zu reden, obgleich er dies dringend tun wollte. So wie es aussah, konnte ich in einer Viertelstunde tot sein.
Ich hatte Pistolenkugeln, Musketenkugeln und selbst Prügel mit einem Knüppel überlebt, welcher hart genug war, um einen normalen Mann zu töten; vielleicht würde ich wegen meiner Veränderung den Schwertkampf überleben, aber ich wusste es nicht, und es spielte für mich so oder so auch keine Rolle. Es waren Worte gesprochen worden, vergängliche Worte, aber sie konnten nicht vergeben oder vergessen werden. Dieser Bastard mit seinem schmutzigen Mundwerk hatte meine Schwester schwer beleidigt, und ich würde ihn dafür töten oder sterben, während ich dies versuchte.
»Oliver, wirst du auch ganz sicher Elizabeth alles erzählen, was geschehen ist, sollte die Angelegenheit ... schlecht ausgehen? Sie wird es nicht zu schätzen wissen, wenn du Rücksichtnahme auf ihre Gefühle zu nehmen versuchst.«
»Du hast das Recht auf deiner Seite. Alles wird gut gehen«, sagte er in dem Versuch, zuversichtlich zu klingen, um mir Mut zu machen.
Ich widersprach ihm nicht, damit er sich daran festhalten konnte. Er brauchte es.
Wir trafen beim Obstgarten ein. Bei den dort wachsenden Bäumen handelte es sich um Apfelbäume. Unter Brinsleys Anleitung begannen Diener, Papierlaternen an ihre kahlen Äste zu hängen. Der Wind war lästig; einige der Laternen erloschen und konnten nicht wieder angezündet werden. Ridley und ich wurden gefragt, ob wir unter solchen Bedingungen fortfahren wollten. Wir bejahten.
Ridley legte seinen grellbunten Mantel und seine Fellmütze ab und gab sie jemandem; dann streckte er sich in verschiedene Richtungen, um seine Muskeln zu lockern. Er verfügte über eine große Reichweite und offensichtlich über viel Kraft. Vielleicht dachte er, dass ihm dies mir gegenüber einen Vorteil ver- schaffen würde; noch ein weiterer Grund, sich für eine Klinge statt für eine Pistole zu
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