Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Supermacht zu übernehmen. Am Ende über beide.«
    »Wie kannst du sicher sein?«
    »Ein Mann ist gefangen worden. Er hatte eine Verletzung an der Brust, ein Soldat der Matarese. Man hat Chemikalien eingesetzt und alle aus dem Raum entfernt, alle, außer meinem Gewährsmann. Ich hatte ihn gewarnt.«
    »Du?«
    »Hör zu. Es gibt einen Zeitplan, aber wenn man von ihm spräche, würde man damit die Vergangenheit bestätigen. Niemand wagt das zu tun! In Moskau Meuchelmord, in Washington politisches Manöver, Morde nur im Notfall. Zwei Monate, höchstens drei; alles ist bereits in Bewegung. Man hat Wirkung und Gegenwirkung in den obersten Etagen getestet. Unbekannte Männer befinden sich bereits in den Machtzentren. Es wird bald geschehen. Dann sind wir am Ende. Wir werden vernichtet werden und Untertanen der Matarese.«
    »Wo ist dieser Mann?«
    »Tot. Die Chemikalien verloren ihre Wirkung. Er trug eine Zyankalikapsel, die unter seine Haut genäht war. Er riß sein eigenes Fleisch auf und schluckte die Kapsel.«
    »Meuchelmo rd? Politische Manöver, Mord? Du mußt schon deutlicher werden.«
    Krupskayas Atemstöße wurden jetzt kürzer und heftiger. Er fiel ins Kissen zurück. Aber seltsamerweise wurde seine Stimme fester. »Dafür ist keine Zeit – ich habe die Zeit nicht. Mein Gewährsmann ist der verläßlichste von ganz Moskau – von der ganzen Sowjetunion.«
    »Entschuldige, lieber Aleksej, du warst der Beste, aber es gibt dich nicht mehr. Alle wissen das.«
    »Du mußt mit Beowulf Agate Verbindung aufnehmen«, sagte der alte Istrebiteli, als hätte Wassili überhaupt nichts gefragt. »Du und er, ihr müßt sie finden, sie aufhalten. Du und dieser Scofield. Ihr seid die Besten. Die Besten werden jetzt gebraucht.«
    Taleniekov sah den sterbenden Krupskaya an. »Das kann niemand von mir verlangen. Wenn ich Beowulf Agate jetzt vor mir hätte, würde ich ihn töten. Ebenso, wie er mich töten würde, wenn er dazu imstande wäre.«
    »Ihr seid unwichtig!« Der alte Mann mußte langsam atmen. Verzweifelt versuchte er wieder Luft in die Lungen zu bekommen. »Ihr habt keine Zeit für euch selbst, begreifst du das nicht? Sie befinden sich in unseren geheimsten Verbänden, in den mächtigsten Kreisen beider Regierungen. Sie haben euch beide schon einmal benutzt; sie werden euch wieder benutzen, immer wieder. Sie benutzen nur die Besten und töten auch nur die Besten! Ihr seid ihre Tarnung, du und Männer wie du!«
    »Und der Beweis?«
    »Ihre Vorgehensweise«, flüsterte Krupskaya. »Ich habe sie studiert. Ich kenne sie gut.«
    »Welche Vorgehensweise?«
    »Die Graz-Burya-Patronen in New York; die SiebenMillimeter-Patronen einer Browning Magnum in Provasoto. Binnen weniger Stunden hatten Moskau und Washington sich an der Gurgel. Das ist die Methode der Matarese. Sie töten nie, ohne Beweise zu hinterlassen – häufig die Mörder selbst –, aber es sind nie die richtigen Beweise, nie die wahren Mörder.«
    »Man hat Männer gefangengenommen, die geschossen haben, Aleksej.«
    »Aus den falschen Gründen. Aus Gründen, die die Matarese geliefert haben… Jetzt führen sie uns an den Rand des Chaos und des Umsturzes.«
    »Aber warum?«
    Krupskaya wandte den Kopf. Seine Augen blickten jetzt ganz klar. Sie bettelten. »Ich weiß es nicht. Die Vorgehensweise ist bekannt, nicht aber die Gründe dafür. Das ist es, was mir Angst macht. Man muß in die Vergangenheit zurückgehen, um sie zu begreifen. Die Wurzeln der Matarese liegen in Korsika. Der Wahnsinnige von Korsika; mit ihm hat es angefangen. Das Korsische Fieber. Guillaume de Matarese. Er war der Hohepriester.«
    »Wann?« fragte Taleniekov. »Wie lange liegt das zurück?«
    »In den ersten Jahren des Jahrhunderts. Guillaume de Matarese und sein Rat. Der Hohepriester und seine Priesterschaft. Sie sind zurückgekommen. Man muß sie aufhalten. Du mußt sie aufhalten. Du und Scofield!«
    »Wer sind sie?« fragte Wassili. »Wo sind sie?«
    »Das weiß niemand.« Die Stimme des alten Mannes begann jetzt den Dienst zu versagen. »Das Korsische Fieber. Es breitet sich aus.«
    »Aleksej, hör mir zu«, sagte Taleniekov. Ihn beunruhigte etwas, was einfach nicht übersehen werden durfte: Waren die Phantastereien eines Sterbenden ernst zu nehmen? »Wer ist dieser verläßliche Gewährsmann, den du hast? Wer ist dieser Mann in Moskau, der so gut Bescheid weiß? Wie hast du die Informationen über die Ermordung Blackburns und den WKR-Bericht über Juriewitsch bekommen? Und außerdem,

Weitere Kostenlose Bücher