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Der Matarese-Bund

Der Matarese-Bund

Titel: Der Matarese-Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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von der Stelle. Er hatte das Gefühl, er befände sich im Einsatz und bereite einen komplizierten Austausch vor. »Augenblick mal. Ich will ganz sicher sein, daß ich Sie richtig verstehe. Sie wollen meine Tätigkeit offiziell beenden, aber niemand soll das erfahren. Obwohl ich offiziell abgeschrieben bin, möchten Sie dauernd Kontakt mit mir halten.«
    »Ihr Wissen ist für uns von unschätzbarem Wert, das wissen Sie. Und ich denke, daß wir dafür bezahlen.«
    »Warum dann die Vier-Null-Eintragung?«
    »Ich hätte gedacht, Sie würden das schätzen. Ohne offizielle Pflichten behalten Sie einen gewissen Status. Sie gehören immer noch zu uns.«
    »Ich möchte gerne wissen, warum Sie das so handhaben.«
    »Ich…« Congdon hielt inne, ein verlegenes Lächeln spielte um seine Lippen. »Wir wollen Sie wirklich nicht verlieren.«
    »Warum kündigen Sie dann meinen Vertrag?«
    Das Lächeln verflog vom Gesicht des Unterstaatssekretärs. »Ich will das Kind beim richtigen Namen nennen. Wenn Sie wollen, können Sie sich das von einem alten Freund bestätigen lassen. Robert Winthrop. Ich hab' ihm dasselbe gesagt.«
    »Winthrop? Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Daß ich Sie nicht hier haben möchte. Und ich bin bereit, dafür aus dem Sonderbudget zu bezahlen und die Akten vorzudatieren, um Sie loszuwerden. Ich habe gehört, was Sie gesagt haben. Charles Englehart in Amsterdam hat das auf Band aufgenommen.«
    Bray pfiff leise durch die Zähne. »Der alte Charlie. Ich hätte es wissen müssen.«
    »Das hatte ich angenommen. Ich dachte, Sie schickten uns da eine persönliche Nachricht. Jedenfalls haben wir sie erhalten. Wir haben hier eine Menge zu tun. Ihre Widersetzlichkeit und Ihr Zynismus stören uns dabei.«
    »So, jetzt wird es langsam klar.«
    »Aber alles andere stimmt. Wir brauchen Ihre Erfahrung wirklich. Wir müssen imstande sein, Sie jederzeit zu erreichen. Sie müssen dagegen imstande sein, uns zu erreichen.«
    Bray nickte. »Und die Vier-Null bedeutet, daß das Ganze streng geheim bleibt. Niemand erfährt, daß ich Schluß gemacht habe.«
    »Genau.«
    »Also gut«, sagte Scofield und griff in die Tasche, um sich eine Zigarette herauszuholen. »Ich glaube, Sie machen sich viel zuviel unnötige Mühe, um mich an der Leine zu halten, aber, wie Sie schon sagten, Sie zahlen ja dafür.«
    »Gut.« Congdon rutschte in seinem Sessel nach hinten. »Ich bin froh, daß wir einander verstanden haben. Sie haben alles verdient, was wir Ihnen gegeben haben. Ich bin sicher, daß Sie es auch weiterhin verdienen werden… Ich habe mir heute morgen Ihre Akte angesehen; es wird Ihnen am Wasser gefallen. Sie haben ja Hunderte von Malen bei Nacht auf Booten Kontakt hergestellt. Warum versuchen Sie es nicht einmal bei Tageslicht? Das Geld haben Sie. Warum fahren Sie denn nicht in die Karibik und genießen Ihr Leben? Ich beneide Sie.«
    Bray erhob sich aus seinem Sessel. Das Gespräch war beendet. »Danke, vielleicht tue ich das. Ich mag gerne warmes Klima.« Er streckte dem anderen die Hand hin. Congdon erhob sich und nahm die Hand. Während sie sich die Hand schüttelten, fuhr Scofield fort: »Sie wissen doch, daß diese Vier-NullGeschichte mich nervös machen würde, wenn Sie mich nicht hierher gerufen hätten.«
    »Was meinen Sie damit?« Ihre Hände waren ineinander verschränkt, aber die Bewegung hatte aufgehört.
    »Nun, unsere eigenen Leute werden nicht wissen, daß ich Schluß gemacht habe, wohl aber die Sowjets. Sie werden mich nicht belästigen. Wenn jemand wie ich aus dem strategischen Bereich entfernt wird, ändert sich alles. Kontakte, Codes, Briefkästen; nichts bleibt gleich. Sie kennen die Regeln; sie werden mich in Frieden lassen. Vielen Dank.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe«, sagte der Unterstaatssekretär.
    »Ach kommen Sie, ich hab' doch gesagt, daß ich Ihnen dankbar bin. Wir beide wissen, daß das KGB hier in Washington seine Kameras vierundzwanzig Stunden täglich auf dieses Büro gerichtet hat. Kein Spezialist wird je hierher gebracht, solange er im Einsatz ist. Die wissen seit einer Stunde, daß ich hier raus bin. Vielen Dank, Mr. Congdon. Das war sehr rücksichtsvoll von Ihnen.«
    Der Unterstaatssekretär sah Scofield nach, während dieser zur Türe hinausging.
    Es war vorbei. Alles. Er würde nie wieder in ein antiseptisches Hotelzimmer zurückeilen müssen, um nachzusehen, ob eine geheime Nachricht für ihn eingetroffen war. Es würde auch nicht länger notwendig sein, dreimal das Fahrzeug zu

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