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Der Menschenspieler

Der Menschenspieler

Titel: Der Menschenspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Lavender
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Augen, und er umfing Alex mit einer einarmigen Umarmung, als sie ihn in das Herrenhaus ließ. Die Frau an seiner Seite betrachtete sie misstrauisch, und Alex trat zurück.
    »Mein Gott, was passiert nur mit uns, Alex?«, fragte er mit heißem Atem. Er ist betrunken , dachte Alex.
    »Ich wünschte, ich wüsste es, Frank.«
    »Das ist Lucy Wiggins«, sagte er und zeigte auf seinen Gast. Die Frau trat vor und hielt ihr die Hand hin, Alex schüttelte sie. Ein kalter Griff, steif und unbeholfen. Lucy Wiggins – Alex kannte den Namen aus irgendeiner Zeitschrift, erinnerte sich daran, wie einer ihrer Studenten davon geschwärmt hatte, wie wundervoll diese Schauspielerin sei. Hier, in diesem dunklen und muffigen Haus, sah die Frau absolut unscheinbar aus. Sie trug einen schwarzen Mantel und einen blauen Schal, eine Sonnenbrille war in ihre professionell gemachten Haare geschoben. Sie war wohl seit Jahren nicht mehr so eine graue Maus gewesen. Alex beobachtete, wie Lucy sich in dem alten Haus umsah und bei dem Gedanken daran, dass sie die Nacht an diesem gottverdammten Ort verbringen würde, zitterte.
    Frank betrat den Salon und schaute sich das Bücherregal in der Ecke an. »Es ist noch gar nicht lange her, dass ich mit Michael gesprochen habe«, sagte er, den Rücken zu Alex gewandt.
    Alex’ Herz schlug schneller. »Und was hat er gesagt?«
    »Es schien ihm gut zu gehen. Er wollte sich nur noch mal melden. Er meinte, dass es schade sei, dass wir uns seit Hayden nicht mehr gesehen hatten. All dieses furchtbare Chaos. Er hat gesagt, dass er manchmal an uns dachte. Daran, wie alle behaupteten, wir hätten einander gehasst, als wir den Abendkurs machten.« Marsden hielt inne, konzentrierte sich auf Alex, als wolle er, dass seine nächste Information auch richtig ankomme. »Ich hatte nie etwas gegen Michael, Alex. Das musst du mir glauben. Die anderen haben sich diese Sache zwischen uns ausgedacht. Dass wir eifersüchtig aufeinander waren. Ich liebe, liebte Michael. Ich habe ihm nie etwas Böses gewünscht, egal was einer der anderen dir auch erzählt.« Dann glitt sein Blick wieder weiter, über den Fußboden. »Ich habe einen Film in Kanada gedreht, als er anrief, weißt du, und hatte nicht viel Zeit. Aber jetzt, jetzt wünschte ich, ich …«
    Sie sah, wie seine blutunterlaufenen Augen nach unten blickten, während er eine Hand auf die Stirn legte. Lucy ging zu ihm und legte einen Arm um ihn. Sie sind noch nicht lange zusammen , dachte Alex. Sie haben sich gerade erst kennengelernt. »Baby«, sagte Frank zu ihr. »Baby, Baby, Baby. Du verstehst diese Geschichte hier nicht. Du verstehst nicht, was ich mit diesen Leuten durchgemacht habe.«
    Alex wartete. Dann drehte sich Frank um und lächelte matt.
    »Unser Zimmer«, sagte er.
    »Oben. Melissa ist schon raufgegangen.«
    Frank verzog das Gesicht, und Alex sagte nichts. Draußen zogen die grauen Nachmittagswolken vorbei, und das Sonnenlicht schien zum ersten Mal auf ihn. Sie sah jetzt, wie betrunken er tatsächlich war. Lucy hielt ihn praktisch aufrecht.
    »Wir gehen hoch«, sagte er. »Ruhen uns ein bisschen aus, bevor wir die Gedenkfeier planen.«
    »Natürlich.«
    Dann gingen sie Arm in Arm aus dem Foyer. Als er an den Fuß der Treppe kam, zögerte Frank und drehte sich zu Alex um. Er hatte sich plötzlich verändert, war zum Schauspieler geworden, der er ja auch war. Ein falsches Gesicht, ein aufgesetztes Grinsen, nichts davon wahr.
    »Alex?«, sagte er.
    »Ja, Frank.«
    »Warum sind wir alle zusammen hier? Damit du uns beobachten kannst?«
    Alex erstarrte. Sie sah noch einmal zu Lucy, und die Frau schien auch auf eine Antwort zu warten, eine Art von Erklärung, warum sie hierhergebracht worden war.
    Alex öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Frank unterbrach sie. Er begann zu lachen, ein ausgelassenes, bellendes Lachen. Und dann ging er die Treppe hinauf, Stufe für Stufe, bis sein Lachen nur noch ein Echo war.
    Nachdem Frank und Lucy gegangen waren, kam Matthew Owen nach unten und betrat die Küche. Alex aß dort ihre lauwarme Suppe und wartete darauf, dass der Rest ankam. Sie drehte sich um und sah zu, wie der Pfleger zu einer Schrankreihe ging und eine Pillendose herausnahm. Er hatte sie nicht bemerkt, und weil sie ihm keinen Schrecken einjagen wollte, hustete sie leise. Owen nahm die Tabletten schnell in die Hand und wandte sich um, die freie Hand auf dem Herzen.
    »Sie haben mich zu Tode erschreckt«, sagte er.
    »Entschuldigung.«
    Er sah ihr einen Augenblick

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