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Der Messingmann

Der Messingmann

Titel: Der Messingmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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ihren Nachwuchs zu blicken.
    Wenn man vom Teufel spricht…
    Jack fing die Subraumsignaturen einige Mikrosekunden vor dem Eintreffen der Schiffe auf, reagierte aber trotzdem nicht schnell genug. Die KI war nicht über irgendeine bevorstehende Ankunft informiert worden, also konnte das Auftauchen dieser Schiffe nicht in Übereinstimmung mit der Abfang-flotte stehen. Er zündete die Fusionsflammen, kämpfte sich mühsam aus dem klebrigen Zug der Schwerkraft, schickte Subraumsignale an die Polis, in denen er davor warnte, dass hier etwas nicht stimmte, und übermittelte ähnliche Subraumwarnungen an Cormac und Cento. Aber im Subraum tobte ein Sturm rings um den invertierten Gravitationsschacht der Sonne und schleuderte seine Nachrichten wieder in den Realraum hinaus, wo sie sich zerstreuten. Das Schiff, das gerade weit entfernt auf der anderen Seite der Sonne eingetroffen war, war ein USER. Während Jack immer mehr Höhe über dem Planeten gewann, beschleunigte er mit Hilfe konventioneller Triebwerke, und die beiden anderen Schiffe nahmen ihn aufs Korn. Er überlegte, die anderen durch Funksprüche zu warnen, aber als er die gegnerischen Schiffe sondierte, erkannte er die eigene Form wieder und wusste, dass sie in der Lage waren, seinen Signalen zum Zielort nachzuspüren. Er wusste außerdem, dass sie ihm nicht genug Zeit lassen würden, um diesem Gravitationsschacht zu entrinnen. Er schickte einen Gruß hinaus, als wüsste er nicht, was hier vorging. Damit erkaufte er sich ein paar Mikrosekunden.
    »Tut uns Leid«, sendete die KI der King of Hearts. »Aber wir wissen, dass du nie einwilligen würdest.«
    Terajoule-Laser versengten Jacks obere Rumpfteile. Er legte sich auf die Seite, ohne dies mit Hilfe der Antischwerkraft zu kompensieren, sodass ihn dieses Manöver zum Planeten hinabhämmerte. Die Laser brannten sich in seinen Unterleib, aber sie verstreuten sich schon in der Atmosphäre und verloren den Rest ihrer Kraft in der Wolkenschicht, unter die er glitt. »Warum?«, fragte Jack. »Skellor wird euch einfach nur benutzen und euch bei erster Gelegenheit versklaven.«
    Noch während er sich wieder aufrichtete und mit Mach zehn zu einem Gebirge hinabflog, baute er eine Datenverbindung auf, die gerade eben dafür reichte, als Henker auf der weißen virtuellen Fläche zu erscheinen. König und Sensenmann wandten sich ihm zu.
    »Würdest du vielleicht mitfühlend zuhören, falls ich dir erklärte, dass wir uns in gleicherweise wie Skellor in den Besitz von Dschainatechnik bringen und sie steuern können wie er auch?«, fragte König.
    »Das würde ich, falls du mir sagtest, dass Earth Central oder Jerusalem sich damit einverstanden erklärt hätten.«
    Sensenmann zischte: »Sie sind zu menschlich!«
    »Glaubst du das wirklich? Du weißt doch, dass Skellor gar nicht so viel Macht über die Dschainatechnik hat, wie er selbst gern glauben möchte.«
    »Glaubst du das wirklich?«, fragte König. »Glaubst du, dass Jerusalem oder Earth Central, sobald sie die Vormachtstellung über diese Technik erreicht hätten, uns nicht alle verschlingen würden?«
    »Das glaube ich wirklich.«
    »Dann haben wir nichts mehr zu besprechen.«
    Dieses Gespräch hatte weniger als eine Sekunde Realzeit gedauert. Jetzt entdeckte Jack die vier Raketen, die in seine Richtung beschleunigten. In den wenigen Mikrosekunden, die es dauerte, die Verbindung zu den beiden anderen Schiffen abzuschalten, schleuste er ein Disruptorvirus hindurch. Während sich die Grim Reaper und die King of Hearts dagegen wehrten, feuerte er ein Antimunitionspaket auf die Raketen ab. Die ungelenkten Raketen sondierten das Paket, stellten fest, dass es weder schwere Elemente noch chemische Sprengstoffe enthielt, und ignorierten es. Sie knallten dann auf die Jack Ketek, die überraschenderweise gestoppt hatte, ehe sie die Berge erreichte, und zündeten ihre Kilotonnen an CTDs. »Sehr clever«, sendete Sensenmann.
    Die echte Jack Ketek erreichte das Gebirge, denn die Raketen waren auf einer Illusion detoniert -von dem Antimunitionspaket in ihre Sensoren eingeschleust -, die zu entdecken sie nicht schlau genug gewesen waren.
    »Habt ihr Spaß mit diesem Disruptorvirus?«, fragte Jack.
    »Welchem Disruptorvirus?«
    Beide Schiffe feuerten weiterhin Munition ab, und eine Wolke aus Raketen stürzte auf Jack hinab. Er war mehr als eins zu zwei im Nachteil. Obwohl die Atmosphäre und die Wolken die Strahlenwaffen der Angreifer wirkungslos machten, galt das Gleiche auch für seine

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