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Der Metallschwarm

Der Metallschwarm

Titel: Der Metallschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Roamer-Techniker als Landeplatz für besonderes große Schiffe vorgesehen hatten. Als Nira wieder vertrauten Boden betrat, fühlte sie sich wie neugeboren. In dem Moment, als theronischer Sonnenschein ihre grüne Haut berührte, verschwanden alle Sorgen um die Geschehnisse im Spiralarm aus ihrem Bewusstsein. Die Bäume! Die herrlichen Gerüche! Sie weinte.
    Nira sah zu den Zweigen und Ästen hoch, beobachtete die bunt schimmernden Kondorfliegen. »Oh, ich hätte Osira'h mitbringen sollen«, sagte sie sehnsüchtig und wischte sich Tränen von den Wangen. »Alle meine Kinder.«
    Jora'h nahm ihre Hand. »Du wirst sie hierherbringen. Dies ist auch ihre Welt. Sie verdienen es, Theroc selbst zu sehen.«
    Nira hatte angeboten, seine Sprecherin zu sein, eine Art Botschafterin, doch der Weise Imperator hatte beschlossen, selbst Frieden mit dem König zu schließen. Sie hoffte, dass es den beiden Staatsoberhäuptern gelang, wieder Brücken zwischen ihren Völkern zu bauen, ungeachtet der Ereignisse auf Dobro.
    Ildiranische Bedienstete verließen das Kriegsschiff, als Konföderationsdelegierte - bunt gekleidete Roamer, halbnackte grüne Priester und in Prunkgewänder gehüllte theronische Repräsentanten - zur Begrüßung eintrafen. Die ildiranischen Protokollbeamten in Begleitung des Weisen Imperators reagierten unsicher auf die ungewohnte Umgebung, waren aber ganz offensichtlich von den riesigen Weltbäumen beeindruckt. Ohne viel Aufhebens lösten sich König Peter und Königin Estarra aus einer Gruppe von Würdenträgern und traten vor das Oberhaupt des Ildiranischen Reichs. »Estarra und ich werden unseren Besuch in Ihrem Prismapalast nie vergessen. Danke dafür, dass Sie uns die Ehre erweisen, hierherzukommen - obwohl es unsere Baumstadt nicht mit Mijistra aufnehmen kann.«
    Jora'h ahmte die Gestik der Menschen nach und streckte die Hand aus.
    »Vergleiche sind nicht nötig. Ihre Welt hat ihre eigene Pracht.«
    Anton Colicos und Erinnerer Vao'sh hatten sich den anderen Ildiranern hinzugesellt und staunten wie sie. Nira beneidete die beiden Männer und stellte sich vor, wie aufregend es sein musste, die gewaltigen Weltbäume zum ersten Mal zu sehen.
    Es gab so viel zu sehen, so viele Erinnerungen aufzufrischen, so viele lokale Spezialitäten zu kosten ... Nach den beiden Angriffen der Hydroger und dem explosiven Wental-Wachstum hatte sich praktisch alles verändert. Während jener Zeit war aus der verträumten Nira, die gern gelernt und Geschichten erzählt hatte, eine gequälte Frau geworden, die man gefangen gehalten und brutal missbraucht hatte. Jetzt schien ihre Jugend plötzlich zurückzukehren.
    Mehrere grüne Priester bereiteten ihr einen herzlichen Empfang, umringten und berührten sie. Sie alle wussten, was sie auf Dobro durchgemacht hatte, und durch den Telkontakt hatte Nira sie darum gebeten, die Ildiraner nicht dafür zu hassen. Sie sah Jora'h an, ihr Gesicht voller Fragen, und er lächelte mit einer Anteilnahme, für die sie ihn noch mehr liebte. »Geh. Du solltest bei den grünen Priestern sein. Mach dir keine Sorgen um mich.«
    Nira schlang die Arme um den Stamm eines riesigen Weltbaums, berührte die goldene Borke und vereinte ihre Gedanken mit dem Verdani-Bewusstsein. In praktischer Hinsicht unterschied sich dies nicht von der Verbindung mit dem Schössling im Prismapalast, doch der physische Kontakt mit dem Weltbaum und die Präsenz von so vielen anderen Bäumen um sie herum gab der Erfahrung eine Intensität, an die sie sich in dieser Form nicht erinnerte.
    Eine hagere junge Frau von etwa zwanzig Jahren trat Nira entgegen, auf der Stirn eine Akolythen-Tätowierung. Sie hatte ein elfenhaft zartes Gesicht und trug das geflochtene Haar im Nacken zusammengebunden. Nira fühlte sich an die junge Königin Estarra erinnert und begriff, mit wem sie es zu tun hatte. »Sie sind die kleine Celli?«
    »So klein bin ich nicht mehr! Möchten Sie mit mir zum Blätterdach hochklettern? Die meisten grünen Priester haben sich dort oben versammelt, und die Akolythen würden sich freuen, Sie zu sehen. Wir alle haben so viel von Ihnen gehört. Alle wissen, was Sie hinter sich haben.«
    »Ich fürchte, ich habe euch nur einen Teil der Geschichte erzählt. Ich wollte vermeiden, dass es zu viel für euch wird.«
    »Die Weltbäume möchten alles wissen. Und wir auch! Bald gehöre ich zu den grünen Priestern.«
    Nira erinnerte sich daran, wie begeistert sie selbst als Akolythin gewesen war. »Ich würde gern weitere grüne

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