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Der mieseste Liebhaber der Welt

Der mieseste Liebhaber der Welt

Titel: Der mieseste Liebhaber der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Unterleib so fest gegen meinen Kopf, dass
     ich schon wieder Mühe hatte zu atmen.
    Nach ein paar Minuten, die mir wie ein paar Minuten
mehr
vorkamen, ließ Angie mich endlich wieder nach oben rutschen. Sonderlich begeistert schien sie nicht zu sein, bisher war kein
     Laut zu mir gedrungen. Ich versuchte, ihren Hals zu küssen, doch Angie hatte eigene Vorstellungen. Ohne lange Vorreden drehte
     sie mich auf den Rücken und stieß mich langsam, aber mit unaufhaltsamer Wucht in die Matratze, ihren Rhythmus beibehaltend,
     nie schneller oder langsamer werdend. Ihre Haare baumelten vor ihrem Gesicht wie bei Vetter Itt aus der Addams Family, ich
     glaube, sie hatte die Augen geschlossen. Ich versuchte, hin und wieder dagegenzuhalten und etwas für
mein
Vergnügen zu tun, doch mein Hintern steckte fest. Nach ein paar Minuten plumpste Angie auf die Seite und fragte: »Alles in
     Ordnung mit dir?«
    »Alles klar«, bestätigte ich. Dann schlief ich ein. Zum ersten Mal wurde ich wach, als ich Angie leise weinen hörte. Ich verzichtete
     darauf nachzufragen. Dazu gab es nichts zu sagen. Zum zweiten Mal wurde ich wach, als Angie dabei war, mich manuell zu beglücken,
     was vorübergehend von Erfolg gekrönt war, doch als ich aus dem Halbdämmer vollständig erwachte, war es auch damit schnell
     wieder vorbei. Ich bat sie aufzuhören und schlief noch einmal ein. Das dritte Mal wurde ich wach, als das Telefon klingelte.
     Angie nahm hektisch ab, sagte dann aber nur »okay, sicher«, legte auf und zerrte mir schon in der nächsten Sekunde den ausgebreiteten
     Schlafsack vom Körper.
    »Du musst jetzt gehen, schnell,
bitte
! Schnell!«
    Und weil ich offenbar immer noch nicht genug Tempo vorlegte, half Angie ein wenig nach. Ich zog mich rasch an, duschen wäre
     bei Angie ohnehin nicht in Frage gekommen.
    »Der Alex kommt noch vorbei«, sagte sie, »das verstehst du doch, oder?«
    »Klar, der Alex«, sagte ich und war auch schon aus der Tür, die Frage nach der Telefonnummer erledigte sich in unserem Fall.
    »Viel Glück«, rief mir Angie hinterher und ich nickte. Von hier aus wäre es nicht weit bis zum Müller’schen Volksbad. Danach
     würde ich nicht in die Redaktion fahren, sondern zu den Jungs ins »Venezia« auf der Leopoldstraße. Vielleicht würden wir noch
     ins Ungererbad gehen, ein bisschen sonnen und Fußball spielen und den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Mit ein bisschen Glück
     müsste ich vielleicht nicht einmal nach Milbertshofen zurück.
     
    Angie Niederkrüchten, München
    »Guten Tag, Markus Stiltfang mein Name, spreche ich mit Angie Niederkrüchten?«
    »Ja, worum geht’s denn?«
    »Die Angie, die früher in der Hans-Sachs-Straße wohnte?«
    »Jaaah?«
    »Ich bin der Markus, vielleicht erinnerst du dich, wir haben uns Mitte der 80er-Jahre mal im ›Cosy‹ getroffen.«
    »Im ›Cosy‹? Das kann sein. Da war ich häufiger damals. Anstrengende Zeiten, da werde ich nicht gern dran erinnert, wenn ich
     ehrlich bin. Und an einen Markus kann ich mich jetzt auf Anhieb auch nicht wirklich entsinnen.«
    »Das war 1985, im Sommer.«
    »Tja, das hilft mir jetzt auch nicht weiter. Worum geht’s denn? Willst du nur über alte Zeiten plaudern?«
    »Nein, ehrlich gesagt   … Du, wir hatten da eine Nacht zusammen   …«
    »Ein One-Night-Stand?«
    »Ja, so was in der Art.«
    »War es gut?«
    »Na ja.«
    Lachen.
    »Verstehe. Was ich aber immer noch nicht verstehe, ist, was du von mir willst.«
    »Das ist schwer zu erklären, und wenn du dich gar nicht an mich erinnerst   …«
    »Beschreib dich doch mal.«
    »Na ja, ich war blond, ich hab damals für eine Tageszeitung gearbeitet und meine Freundin hatte mich gerade verlassen.«
    Stille.
    »Nein, da klingelt bei mir immer noch nichts. Sonst noch Dinge, an die du dich erinnerst?«
    »Du hast mir damals viel von einem Alex erzählt.«
    »Was weißt du von ALEX?!«
    »Nur was du mir erzählt hast.«
    »Ich hab dir gar nichts erzählt, du   … Hat er dich beauftragt, hier anzurufen, das Schwein? Wer bist du, sag mir deinen Namen! WAS WOLLT IHR?«
    »Entschuldige bitte, aber ich bin wirklich nur Markus Stiltfang, ich   …«
    Klick
    »Hallo? Mist.«
     
    Ellen Witt-De, Breukelen
    »Hey, Ellen, hier spricht Markus.«
    »Hallo Markus! Ich freu mich! Das ist jetzt aber gerade schlecht, kann ich dich in einer halben Stunde zurückrufen? Ist es
     dringend? Geht’s auch morgen?«
    »Ruf mich an, wenn du einen Moment Zeit hast. Versprochen?«
    »Sicher, Markus, ich freu mich

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