Der Milliardaer und die Liebe
offen hatte Giorgio nie über seine Gefühle gesprochen, und sie hätte gern mehr von ihm erfahren. Aber vermutlich beschränkte sich sein Eindruck einer neuen Chance einfach auf die Tatsache, dass ihm endlich ein Erbe geboren wurde. Ganz besonders im Hinblick auf den nahenden Tod seines geliebten Großvaters. Mit ihr selbst hatte das weniger zu tun …
Zurück in ihrer eigenen Villa wollte Maya schnurstracks ins Bett gehen – am liebsten allein. Doch Giorgio hatte nicht die Absicht, das gemeinsame Schlafzimmer zu räumen.
„Wir waren monatelang getrennt“, argumentierte Maya. „Ich kann nicht einfach von heute auf morgen wieder ein Lager mit dir teilen, als wäre nichts geschehen.“
„Auf Lucas Hochzeit hattest du kein Problem damit“, konterte er ungeduldig. „Du hast dich gebärdet wie eine Wildkatze!“
Obwohl sie körperliche Gewalt in jeglicher Form verachtete, verpasste Maya ihrem Mann für diese Frechheit eine schallende Ohrfeige. Voller Entsetzen beobachtete sie, wie ihr Handabdruck sich rot auf seiner Wange abzeichnete, und die Scham über ihr unkontrolliertes Verhalten trieb ihr heiße Tränen in die Augen.
„Oh, Gott! Entschuldige bitte!“ Ihre Stimme überschlug sich. „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Es tut mir so leid. Habe ich dir wehgetan?“
Schweigend trat er einen Schritt vor, nahm ihre brennende Hand und legte sie wie eine Kompresse an sein Gesicht. Der Ärger war aus seinem Blick verschwunden, und es zeigte sich sogar ein leises Lächeln um seine Mundwinkel herum. „Deine Hormone sind wirklich völlig in Aufruhr, was, cara mia ?“, sagte er schmunzelnd. „Ich wusste ja gar nicht, dass du so austeilen kannst. Aber wahrscheinlich habe ich es nicht anders verdient.“
„Nein, es war absolut falsch von mir.“ Maya zog ihre Hand zurück, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte einen sanften Kuss auf Giorgios gerötete Wange. Unter ihren weichen Lippen fühlte sich seine leicht stoppelige Haut wie Sandpapier an. Maya atmete einen Hauch seines Rasierwassers ein, und die Zeit schien um sie herum einzufrieren.
Maya schloss die Augen, ihr Atem stockte, und im nächsten Moment presste Giorgio seinen Mund auf ihren.
7. KAPITEL
Am meisten überraschte Maya, wie zärtlich und elektrisierend dieser Kuss war. Beim letzten Mal, auf Lucas Hochzeit, hatte zwischen ihnen ein alles verzehrendes Feuer der Leidenschaft gebrannt. Ausgehungert wie Tiere waren sie übereinander hergefallen, primitiv, gedankenlos und völlig außer Kontrolle.
Die Begegnung heute war ganz anders. So exquisit und atemberaubend anders.
Sie nahmen sich Zeit, und Maya wurde von einer angenehmen Wärme durchflutet, die ihre Glieder weich werden ließ. Ganz langsam baute sich eine erotische Spannung in ihrem Innern auf, die sich verstärkte, als Giorgio ihre Lippen mit seiner Zungenspitze liebkoste. Erwartungsvoll öffnete sie den Mund, und ihre Zungen begegneten sich wie zwei Liebende nach langer Zeit der Abwesenheit.
Giorgio schmeckte so vertraut, so sinnlich und männlich, so wahnsinnig verführerisch. Ihre Zungen flirteten miteinander, und alle Zweifel lösten sich für diesen Moment in Luft auf. Maya wollte mehr von diesen Küssen, sie sehnte sich nach Giorgios warmen Händen auf ihrer nackten Haut, sie wollte die Nacht wiederholen, die sie vor einigen Wochen miteinander verbracht hatten. Insgeheim dachte sie viel zu oft daran …
Ihr war, als könnte sie jede einzelne Pore ihrer Haut bewusst spüren. Als würde sie damit Giorgio in sich aufnehmen wollen. Ihr Körper schien sich an Giorgios Männlichkeit zu erinnern, Maya wollte seine Kraft und seine Potenz erleben, so wie sie es früher getan hatte.
Mit ruhiger Hand öffnete er Mayas Bluse, Knopf für Knopf. Seine langsamen Bewegungen verstärkten auf qualvolle Weise Mayas Verlangen. Sie zuckte jedes Mal ein wenig zusammen, wenn seine Fingerspitzen absichtlich oder unabsichtlich die zarte Haut an ihrem Dekolleté berührten.
In stummer Aufforderung drängte sie sich enger an Giorgio, als seine Lippen ihren Hals hinunterfuhren und die empfindlichste Stelle ihrer Brüste suchten. Endlich liebkoste er eine feste Knospe, und Maya war von der Intensität dieses Gefühls überrascht. Sie war viel sensibler als jemals zuvor.
„Sie sind größer geworden“, bemerkte er leise und umfasste ihre Rundung.
„Die Hormone“, brachte sie krächzend hervor und schob beide Hände an seinen Hinterkopf, als er sich wieder vorbeugte.
Dann richtete Giorgio
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