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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny
Autoren: Day Leclaire
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Vielleicht sollte er doch lieber zuhören, was sie zu sagen hatte. „Was schlagen Sie also vor?“
    „Im Wesentlichen zwei Dinge. Zum einen muss Maries unmittelbare Umgebung übersichtlicher werden. Nicht so viel Spielzeug, nicht so viele Stofftiere, keine teuren Möbel und Antiquitäten. Sie ist einfach überstimuliert und sollte sich auf wenige Dinge konzentrieren können. Außerdem möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen, ein paar Wochen freizunehmen und sie mit Marie zusammen an einem Ort zu verbringen, der nicht so …“ Sie sah sich um. „… überladen ist. Vielleicht auf dem Land?“
    „Ich kann momentan noch nicht einmal ein paar Tage freinehmen. Geschweige denn ein paar Wochen.“
    Annalise sah Jack ernst an. „Ich dachte, Sie wollten alles tun, was in Ihrer Macht steht, um Marie zu behalten“, erwiderte sie leise, aber bestimmt. „Alles, aber auch alles, waren das nicht Ihre Worte?“
    „Ich muss ein Unternehmen führen.“
    „Dann lassen Sie das Kind gehen.“
    Verdammt, genau das hatte auch Derek gesagt, und ihre Worte trafen ihn genauso hart wie die seines Freundes. Entsprechend heftig reagierte er. „Ich muss wohl nicht ganz normal gewesen sein, als ich Sie eingestellt habe“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Hilft es Ihnen, wenn ich Ihnen versichere, dass Maries Bedürfnisse bei mir grundsätzlich absolute Priorität haben würden?“
    „Daran zweifle ich keine Sekunde.“ Nervös fuhr er sich mit beiden Händen durchs Haar. Tief im Inneren wusste er, dass sie recht hatte. Er hatte nur nach einer leichteren Lösung gesucht. Eigentlich hätte er wissen sollen, dass es keine gab. Denn als er sein Unternehmen aufgebaut hatte, hatte er sich auch auf diese Aufgabe voll und ganz konzentrieren müssen. Wenn man etwas erreichen wollte, musste man sich mit ganzer Kraft dafür einsetzen. Ob im Beruf oder im Privatleben. „Okay. Wir wollen es vorläufig mit Ihrer Methode versuchen.“
    „Danke.“
    Ihr strahlendes Lächeln ließ sein Herz schneller schlagen. Er packte sie beim Revers ihres Blazers und zog sie dicht zu sich heran. „Ich sagte ‚vorläufig‘. Aber wenn irgendetwas schiefläuft, dann haben Sie Ihre Chance gehabt. Ist das klar, Ms. Stefano?“
    „Sind Sie ein Perfektionist, Mr. Mason? Erwarten Sie von Ihren Angestellten die gleiche Haltung? Perfektionismus?“
    Mr. Mason, nicht mehr Jack . Aber er konnte sich vorstellen, weshalb sie wieder zur formellen Anrede übergegangen war. Da sie sich nicht aus seinem Griff befreien konnte, wollte sie auf diese Weise einen Abstand schaffen. „Jack“, erinnerte er sie. „Ja, Sie haben recht. Ich bin ein Perfektionist. Ich kann es mir leisten, einer zu sein. Und ich kann es mir leisten, die Besten der Besten zu engagieren und von ihnen zu verlangen, genau das zu bringen, was ich von ihnen erwarte.“
    Sie wich nicht zurück, keinen Zentimeter, sondern sah ihn eindringlich mit ihren großen Augen an. Irrte er sich, oder veränderten ihre Augen tatsächlich je nach Stimmung die Farbe? „Wenn das so ist“, sagte sie jetzt leise, „dann werde ich dafür sorgen, dass Sie für Ihr Geld auch das bekommen, was es wert ist.“
    Unwillkürlich blickte er auf ihre Lippen, die, voll und weich und rot, bestimmt verführerischer waren als der Apfel, mit dem Eva Adam damals verführt hatte. „Ich werde Sie beizeiten daran erinnern“, warnte er.
    Er konnte und wollte der Verlockung nicht widerstehen. Irgendetwas ging von dieser Frau aus, die in ihm das Bedürfnis auslöste, ihr klarzumachen, dass er sie begehrte. Er wollte von der Leidenschaft kosten, die sie sorgfältig hinter der gelassenen Miene verbarg, wollte ihre Energie spüren. Viel zu lange hatte er unter dieser inneren Kälte gelitten, und er sehnte sich nach Wärme und dem Feuer der Begierde. Um wenigstens einmal loslassen zu können, um diese Härte aufweichen zu können, die sein Leben bestimmte. Nur einmal, das konnte doch nicht so schlimm sein.
    Ob sie genauso neugierig wie er war herauszufinden, was sich aus einer Umarmung alles entwickeln könnte? Im Grunde sollte er ihr das ersparen. Denn er hatte bereits Schritt eins seines Hochzeitsprojekts hinter sich gebracht. Hatte er nicht eine Nanny engagiert, für die Maries Bedürfnisse absolute Priorität hatten und die bereit war zu bleiben, sodass dadurch die Vorbehalte der Behörde entkräftet werden konnten? Nun aber kam Schritt zwei. Er musste Annalise dazu bringen, auf seinen verrückten Plan, ihn zu
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