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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny
Autoren: Day Leclaire
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heiraten, einzugehen.
    Er beugte sich vor und küsste sie. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie ihn zurückstoßen würde. Doch zu seiner Erleichterung wehrte sie sich nicht. Allerdings war sie auch nicht mit derselben Leidenschaft dabei, die in ihm brannte. Erst allmählich schien sie sich zu entspannen, und nach einigen Sekunden öffnete sie den Mund und erwiderte Jacks Kuss, eher sanft und zärtlich als voll Verlangen.
    Doch auf ihn hatte schon dieser zurückhaltende Kuss eine ungeheure Wirkung. Jeder sachliche und vernünftige Gedanke verflog. Als Jack sie fest an sich zog, konnte er an nichts anderes denken als daran, wie es wäre, sie auszuziehen und ihre nackte Haut zu spüren. Sanft strich er ihr über den Rücken und legte die Hände auf ihren festen kleinen Po. Als er sie an sich drückte, stöhnte er laut auf.
    Auch sie keuchte leise, strich ihm über die Brust und umfasste seine Schultern. „Jack …“
    Jack … Wieder durchrieselte es ihn warm, als sie seinen Vornamen aussprach. Sie begehrte ihn … genauso wie er sie … Er war kurz davor, komplett die Selbstbeherrschung zu verlieren. Nur wie aus weiter Ferne nahm er wahr, dass er sie in Richtung Fenster drängte, auf die gepolsterte Fensterbank, von der aus man diesen herrlichen Blick in den Garten hatte. Als Annalise gegen die Bank stieß, sah sie ihn aus großen Augen an, als würde ihr erst jetzt klar werden, in welcher Situation sie sich befand. Und gerade als er sie auf die weichen Kissen drücken wollte, hörte er ein Geräusch, das aus seiner Hosentasche zu kommen schien. Nein, es kam aus dem Babyfon und war unmissverständlich das Weinen eines Kindes.
    Marie.
    Zögernd ließ er Annalise los, und eine Sekunde lang sahen sie einander schweigend in die Augen. Annalise war offensichtlich völlig durcheinander. Ob wegen ihres eigenen Verhaltens oder wegen seiner Zudringlichkeit, Jack hätte es nicht sagen können.
    Doch dann richtete sie sich auf, holte tief Luft und schüttelte den Kopf. „Oh nein, Mr. Mason, so war das nicht geplant! Dazu wird es nie wieder kommen, da können Sie absolut sicher sein! Ist das klar?“
    „Kristallklar. Aber eins müssen Sie wissen.“ Langsam strich er ihr über die gerötete Wange und merkte voller Genugtuung, dass ihre Augen wieder diesen sehnsüchtigen Ausdruck annahmen, auch wenn sie versuchte, dagegen anzukämpfen. „Es wird wieder geschehen, und zwar aus einem einzigen Grund.“
    „Und der wäre?“
    „Ich bin absolut sicher, dass wir beide nicht voneinander lassen können.“
    Damit drehte er sich um und verließ den Raum, obwohl er sie am liebsten sofort von der Richtigkeit seiner Behauptung überzeugt hätte.

3. KAPITEL
    Marie hatte sich in der Mitte des großen Bettes zusammengerollt, umgeben von Bergen von Kissen, Puppen und Stofftieren. Jack setzte sich auf die Bettkante, und auch Annalise trat zögernd in den Raum, blieb aber in einiger Entfernung stehen.
    „Hallo, mein Häschen“, flüsterte Jack. Das war der Kosename gewesen, den seine Schwester der Kleinen gegeben hatte, und Jack hatte ihn übernommen, weil sein Klang das Kind zu beruhigen schien. „Hast du ausgeschlafen?“
    Marie sah zu ihm hoch. In ihren olivgrünen Augen standen noch die Tränen, und ihr Blick war viel zu ernst für eine Fünfjährige. Sie nickte langsam und sah dann Annalise an. Zu Jacks Überraschung fing sie nicht an zu schreien, was bei den anderen Nannys der Fall gewesen war, zeigte aber auch keinerlei Neugier oder Interesse. Schon wieder eine Neue, schien ihr apathischer Blick zu sagen. Dann senkte sie den Kopf, als füge sie sich schweren Herzens in ihr Schicksal.
    Jack brach es fast das Herz. Das arme Kind hatte in kurzer Zeit so viel durchmachen müssen. „Marie, dies ist Annalise, deine neue Nanny“, sagte er behutsam. „Wir wollen heute gemeinsam etwas Schönes unternehmen, um uns besser kennenzulernen.“
    Dann fiel ihm ein, was Annalise über den Raum gesagt hatte, und er sah sich prüfend um. Sie hatte ja so recht. Wo hatte er nur seine Augen gehabt? Das Zimmer sah wirklich aus wie ein bis unter die Decke vollgestopfter Spielzeugladen. Man wusste überhaupt nicht, wo man zuerst hinsehen sollte. Die vielen Farben und Formen verwirrten und ließen nicht zu, dass man ein einzelnes Objekt in Ruhe betrachten konnte. Warum war ihm das nur früher nie aufgefallen?
    „Findest du nicht auch“, fing er wieder vorsichtig an, „dass der Raum ziemlich überfüllt ist? Da ist ja kaum Platz für dich, geschweige
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