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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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einen Blick auf Marie, die selbstvergessen mit ihrer Puppe spielte. „Darüber haben wir doch schon gesprochen“, entgegnete Annalise leise. „Es wird nicht wieder vorkommen.“
    „Das wird man sehen.“
    Auch sie stand jetzt auf, stellte sich direkt vor Jack hin und sah ihn unerschrocken an. Zumindest sollte er diesen Eindruck gewinnen und nicht merken, wie viel Kraft es sie kostete. „Es gibt keine Entschuldigung für das, was vorhin passiert ist. Und ich gehöre nicht zu den Frauen, die ein warmes Nest suchen. Ich bin die Nanny Ihrer Nichte, und dafür bezahlen Sie mich. Und nicht für etwaige Liebesdienste. Also müssen Sie entscheiden, was Sie wollen. Eine Nanny oder eine Geliebte.“
    „Und wenn beides irgendwie zusammenfällt?“
    „Nicht für mich. Bevor ich Ihre Geliebte würde, würde ich kündigen. Ist das klar?“
    „Kristallklar.“ Er lehnte sich gegen die Terrassentür und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es gibt nur ein winzig kleines Problem.“
    „Und das wäre?“
    Dass sie nicht so sicher war, wie sie tat, sah er sofort. Seine Fähigkeit, Menschen zu durchschauen, hatte viel mit seinem beruflichen Erfolg zu tun. Annalises Stimme bebte leicht, ihre Hände waren verkrampft und die Ader an ihrem Hals pulsierte schnell. „Private Beziehungen innerhalb meines Unternehmens kann ich nicht dulden.“
    „Ich arbeite nicht in Ihrem Unternehmen.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. Das hätte sie nicht sagen sollen, denn es hörte sich so an, als hätten sie … „Ich meine …“
    „Das gilt für alle meine Angestellten“, unterbrach er sie schroff. „Wer für mich arbeitet, wird von mir korrekt und professionell behandelt.“ Er schwieg kurz. „Zumindest war es bis heute so. Aber dann kamen Sie. Warum ist es mit Ihnen anders?“
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Das glaube ich Ihnen nicht.“ Er wirkte plötzlich so wütend, dass Annalise erschreckt einen Schritt zurücktrat. „Irgendetwas ist zwischen uns passiert, sonst würde ich nicht eine meiner Grundregeln außer Acht lassen. Wahrscheinlich können Sie sich nicht vorstellen, dass das höchst selten geschieht, oder?“
    Sie ging darauf nicht ein. „Falls das Amt den Verdacht hat, dass etwas zwischen uns läuft, können Sie Ihre Hoffnungen gleich begraben. Wenn Sie das Sorgerecht wirklich behalten wollen, dürfen Sie so etwas nicht riskieren.“
    „Natürlich will ich Marie behalten.“
    „Also sollte es Ihnen auch nur um ihr Wohl gehen.“
    „Vollkommen richtig. Aber das ändert nichts an dem, was heute passiert ist.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. „Und auch nicht daran, was momentan zwischen uns ist. Wenn wir schon nach einem Tag so eindeutig aufeinander reagieren, wie soll es dann erst nach einer Woche, einem Monat, einem Jahr aussehen?“
    „Hören Sie auf, Jack.“ Sie hob abwehrend die Hände, sah ihn aber gleichzeitig so unsicher und verzweifelt an, dass er tief im Inneren angerührt war. „Wollen Sie, dass ich kündige? Das können Sie haben.“
    „Nein, ich will nicht, dass Sie kündigen. Aber ich werde nicht so tun, als würde es diese Anziehungskraft, die wir beide deutlich empfinden, zwischen uns nicht geben. Wenn wir gut miteinander zurechtkommen wollen, müssen wir das berücksichtigen und überlegen, wie wir damit umgehen.“
    „Einverstanden. Das ist ganz einfach.“ Annalise nahm den Kopf zurück und sah Jack kühl an. „Wir ignorieren dieses Gefühl. Wir achten darauf, dass wir nie allein sind. Und auf jeden Fall lassen wir die Hände voneinander.“
    „Die Hände sind mein geringstes Problem.“
    Unwillkürlich blickte sie ihm auf den Mund. „Das gilt nicht nur für die Hände, sondern auch für Arme, Lippen und jeden anderen Körperteil.“
    Wieder machte er einen Schritt auf sie zu und stieß dabei einen Stuhl zur Seite. „Das ist vermutlich eine Möglichkeit.“
    „Nein, Jack“, flüsterte sie verzweifelt, „das ist die einzige Möglichkeit. Wenn wir uns nicht zusammennehmen können, muss ich kündigen. Ich habe keine andere Wahl, denn ich kann es mir nicht leisten, die Kontrolle über mein Leben zu verlieren. Nicht noch einmal.“
    „Was passiert denn dann?“, fragte er leise.
    „Nichts Gutes.“ Ihre Stimme zitterte.
    „Dann haben Sie schlechte Erfahrungen gemacht?“
    „Allerdings.“
    „Okay, ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich Sie nicht anfasse.“ Jack wusste selbst nicht, warum er ihr so etwas versprach. Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, denn normalerweise nahm er

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