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Der Millionär und die Nanny

Der Millionär und die Nanny

Titel: Der Millionär und die Nanny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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oft den Eindruck, dass wir uns nahe sind. Seltsam vielleicht, aber …“
    „Oh nein, keineswegs. Das ist sehr verständlich. Und das möchten Sie auch beibehalten?“
    „Ja“, sagte er bestimmt, und Annalise fiel ein Stein vom Herzen. „Die Vormundschaft für Marie ist für mich nämlich keine lästige Pflicht, wie Sie vielleicht annehmen, Ms. Stefano.“
    Annalise lächelte kurz. „Haben Sie schon mal gemerkt, dass Sie immer in das formelle Ms. Stefano zurückfallen, wenn Sie sauer auf mich sind?“
    „Tatsächlich? Dann lassen Sie sich das eine Warnung sein.“
    Annalise lachte leise, und Jack sah sie verblüfft an. Wieso hatte sie keine Angst vor ihm wie alle anderen, die von ihm zurechtgewiesen wurden? Warum zitterten ihr nicht die Knie? Schon sein Stirnrunzeln sollte sie einschüchtern. Er war davon ausgegangen, dass sie sich ohne Widerrede seinen Anweisungen fügen würde. Stattdessen lehnte sie sich jetzt lächelnd zurück, als sei sie daran gewöhnt, täglich mit Männern seines Schlages umzugehen.
    „Haben Sie denn keinen Selbsterhaltungstrieb?“, fragte er gereizt.
    „Wie bitte?“ Verwirrt runzelte sie die Stirn.
    „Sie wissen doch, wer ich bin, oder? Und kennen meinen Ruf?“
    „Ja, natürlich. Wie jeder.“
    „Was genau wissen Sie über mich?“
    Sie zuckte kurz mit den Schultern. „Na ja, dass Sie dreißig sind. Und reich und mächtig. Dass Sie eigentlich die Firma Ihres Vaters irgendwann hätten übernehmen sollen, aber keine Lust hatten, in dem elterlichen Unternehmen anzufangen. Daraufhin hat Ihr Vater Sie enterbt, und Sie haben Ihre eigene Firma aufgebaut, die inzwischen sehr viel erfolgreicher als die Ihres Vaters ist. Außerdem sind Sie dafür bekannt, sich mit den schönsten Frauen der Welt zu schmücken.“
    Sie richtete sich auf und blickte ihn fragend an. „Aber ist es wirklich so wichtig, dass ich genau über Sie Bescheid weiß? Ist das für meinen Umgang mit Marie notwendig?“
    „Das nicht. Aber es könnte für die Beziehung zwischen uns wichtig sein.“
    Was sollte denn das jetzt wieder heißen? Erstaunt sah sie ihn an und musste sich ein Lächeln verkneifen. „Oh, entschuldigen Sie vielmals, Mr. Mason. Habe ich Sie etwa nicht respektvoll genug behandelt?“
    „Ich würde es durchaus anerkennen, wenn Sie meinen Anweisungen ohne Widerspruch Folge leisten“, sagte er hölzern.
    Schnell senkte sie den Kopf, damit er nicht sah, wie sie mit Mühe das Lachen unterdrückte. Dann blickte sie Jack von unten her an und säuselte: „Sehr wohl, Sir. Ihr Wunsch ist mir Befehl. Auch wenn Ihre sogenannte Anerkennung auf die Dauer wohl etwas öde wird.“
    Jetzt musste er sich bemühen, nicht loszuprusten. Damit hatte er früher nie Probleme gehabt, da es kaum etwas zu lachen gegeben hatte. Aber seit Annalise mit ihrem übermütigen Hüftschwung in sein Leben getreten war, steckte er echt in Schwierigkeiten. Und so lachte er laut los, worauf Marie überrascht hochsah und ihn ungläubig anblickte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie ihn wohl noch nie hatte lachen hören, und sofort wurde er wieder ernst. Das arme Kind.
    Annalise wusste genau, was in ihm vorging. „Okay, verstanden. Sie sind ein harter Geschäftsmann. Aber wer sind Sie für Marie? Soll sie Angst vor Ihnen haben, oder wollen Sie für sie der warmherzige und liebevolle Onkel sein?“
    „Da gibt es keine Wahl. Ich bin nun mal der, der ich bin.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass Sie herzlos sind? Dass Sie nicht lieben können?“
    Sein Blick war kalt, und Annalise fuhr kurz zusammen. „Offenbar ist es so. Aber ich kann meiner Nichte ein Zuhause und finanzielle Sicherheit geben. Und ich bin bereit, ihr so viel Zeit zu opfern, wie möglich ist.“
    „Hm, das hört sich für mich sehr nach reiner Pflichterfüllung an. Aber haben Sie nicht gerade vor ein paar Minuten behauptet, das sei nicht der Grund, weshalb Sie Marie bei sich aufnehmen möchten? Was meinen Sie nun wirklich? Überlegen Sie sich Ihre Antwort genau. Denn damit müssen Sie auch das Jugendamt überzeugen.“
    „Wollen Sie, dass ich lüge?“
    „Nein. Aber ich bin nicht sicher, ob Sie momentan selbst wissen, was hier Lüge und was Wahrheit ist.“
    Leise fluchend sprang er auf. Schluss jetzt mit dieser Gefühlsduselei. Zeit, wieder die Kontrolle über die Situation zu übernehmen. Und diesmal würde er nicht zulassen, dass Annalise ihn austrickste. „Ich glaube, wir sollten uns mal über das unterhalten, was im Spielzimmer passiert ist.“
    Schnell warf sie

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