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Der Minister und das Mädchen - Kriminalroman

Der Minister und das Mädchen - Kriminalroman

Titel: Der Minister und das Mädchen - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafit
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Interesse gehandelt«, beruhigte ich ihn. »Sie wollte voll auf die Perverse-Sex-Spiel-Schiene raus. Und Wolfgang wäre in dem Beitrag ohnehin nicht zu Wort gekommen.«
    »Trotzdem. Wir dürfen Pro Sieben nicht verärgern. Der Sender ist wichtig für die jungen Wähler.«
    »Du kriegst das schon wieder hin.« Ich tätschelte seine Schulter. »Ach, übrigens, Till, ich muss sofort nach Münster zurück. Da ist was angebrannt.«
    »In unserem Fall?«, fragte er misstrauisch.
    Ich überlegte, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Dann entschied ich mich dagegen. Davon, dass Prückners Haschisch noch in meinem Kühlschrank lagerte, wusste er nämlich nichts.
    »Nein, in einem Fall, den Franka bearbeitet.«
    »Das geht nicht, Georg. Du hast zusammen mit Wolfgang einen Auftritt in der Aktuellen Stunde .«
    »Lass das Wolfgang alleine machen! Ich habe wirklich keine Zeit.«
    »Denk an die restlichen zwei Tausender!«, lockte Geskamp. »Wir müssen die Sau heute schlachten. Morgen läuft schon wieder eine andere durchs Dorf.«
     
    Franka saß in meinem Wohnzimmer und guckte Fernsehen.
    »Du bist heute in allen Nachrichtensendungen zu sehen. Am schlimmsten fand ich dich in der Aktuellen Stunde . Du solltest beim Reden nicht auf den Fußspitzen wippen.«
    »Das Showbizz ist eben nicht meine Welt«, verteidigte ich mich.
    Franka sah mich vorwurfsvoll an. »Ich finde, Gudrun Benningdorf hat das nicht verdient. Okay, sie hat gelogen. Aber ist das ein Grund, sie öffentlich an den Pranger zu stellen?«
    »Wir haben ihren Namen nicht erwähnt. Außerdem hat sie nicht nur gelogen, sondern sie hat jemanden einer schweren Straftat bezichtigt. Und das verstößt gegen die Gesetze.«
    Franka war immer noch nicht besänftigt. »Du hast versprochen, sofort nach Münster zurückzukommen.«
    »Ich wollte ja. Doch die Fernsehauftritte gehören zu der Vereinbarung, die ich mit Schwarz und Geskamp geschlossen habe.« Ich machte mit den Fingerspitzen das international bekannte Zeichen für Geld. »Nicht zu vergessen, dass dabei auch kostenlose Werbung für unsere Firma abfällt.«
    »Auf die Werbung kann ich verzichten«, motzte Franka. »Meinst du, ich möchte Fachfrau für abartige Sexpraktiken werden?«
    Langsam ärgerte mich, dass ich nicht aus der Defensive herauskam. »Nun sag schon! Hast du bezüglich Prückner etwas herausgefunden?«
    »Ja. Er ist tot.«
    Ich musste mich setzen. »Was?«
    »Angeblich ein Unfall. Er ist von einem Auto in seiner Werkstatt zerquetscht worden.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe bei der Polizei angerufen und mich als Verwandte ausgegeben.«
    Ich holte tief Luft. »Und was ist mit der Benningdorf? Hat sie noch mal angerufen?«
    »Vor einer Stunde. Sie klang erheblich ruhiger und gefasster als bei ihrem ersten Anruf. Ihrer Meinung nach war es kein Unfall. Sie glaubt, dass Prückner ermordet worden ist. Und jetzt seien die Leute, die das getan hätten, hinter ihr her.«
    »Aber wieso?«
    »Das hat sie nicht gesagt. Eines ist jedoch klar: Sie hat Angst. Nach ihrem ersten Anruf bin ich zum Studentenwohnheim gefahren. Gudrun war nicht da, dafür hat mir eine Nachbarin erzählt, dass sie gesehen habe, wie Gudrun mit einer Reisetasche das Haus verlassen hat. Anscheinend ist sie auf der Flucht.«
    Und das alles wegen eines Beutels Haschisch, das einen Wiederverkaufswert von vielleicht fünfhundert Mark hatte?
    Ich erzählte Franka von meiner ersten Idee. »Inzwischen glaube ich nicht mehr, dass es da einen Zusammenhang gibt. Wegen läppischer fünfhundert Mark bringt man niemanden um. Und vor allem – warum sollten diejenigen, die Prückner auf dem Gewissen haben, wenn es denn ein Mord war, Gudrun Benningdorf verfolgen?«
    »Ich habe ein ungutes Gefühl, Georg. Als ob etwas ganz anderes dahinterstecken würde.«
    »Und was? Wieso ruft die Benningdorf ausgerechnet dich an? Schließlich haben wir sie überführt. In ihren Augen gehören wir zur Gegenseite.«
    »Sie hat Vertrauen zu mir«, beharrte Franka. »Bei unserem ersten Gespräch haben wir uns gut verstanden. Gerade weil wir sie in diese Situation gebracht haben, ist es unsere Pflicht, ihr zu helfen.«
    »Das ist Quatsch.« Ich schüttelte den Kopf. »Die Frau ist ein bisschen überdreht. Kein Wunder bei den Schwierigkeiten, in denen sie steckt. In ihrer Lage würde ich mir vielleicht auch einbilden, dass ich verfolgt werde.«
    Franka kaute wütend an einem blau lackierten Fingernagel.
    »Ich war in Prückners Werkstatt. Das ist eine Bruchbude. Da kann

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