Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers

Titel: Der Mittelstürmer: Die Geschichte eines schwulen Profi Fussballers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Altmann
Vom Netzwerk:
telefonieren.
    »Ich habe dir ja gesagt, es ist besser, dass Simon nicht über mich Bescheid weiß, und du hast mir sogar auch recht gegeben.«
    Willma schmollte auf dem Beifahrersitz seines Autos.
    »Ich kann doch auch nichts dafür, dass ich aufpassen muss. Glaubst du nicht, dass ich glücklich wäre, wenn es nicht so sein müsste? Kannst du dir vorstellen, wie glücklich ich wäre, wenn dein Simon, Rachen und wir zwei uns ganz offen über alles unterhalten könnten?«
    »Aber diesem Fremden, Tom, dem erzählst du schon alles«, forderte sie ihn erneut heraus.
    »Willma, ich habe dir die Geschichte mit Tom erklärt. Das ist ganz einfach passiert.«
    »Und ich hoffe, du bist ab jetzt vorsichtiger.«
    »Du hast ja recht«, Marc fühlte sich in die Enge gedrängt. »Aber du wirst sehen, Tom ist echt ein fantastischer Kerl. Du wirst ihn ganz sicher mögen.«
    Ein etwas älterer, aber beeindruckender Mann öffnete ihnen die Haustür.
    »Ah, du musst Willma sein!«, begrüßte er sie.
    »Ja«, antwortete sie reserviert. »Es ist ja wohl nicht schwer, die einzige Frau in der Runde zu erkennen.«
    Marc warf ihr einen giftigen Blick zu, aber der ältere Mann überhörte Willmas Tonfall und konterte: »Da muss ich Ihnen aber widersprechen, schöne Lady. Bei den Menschen, die Tom manchmal zu uns einlädt, ist das oft nicht immer so eindeutig.«
    Jetzt musste auch Willma ein wenig lachen.
    »Und ich bin Max. Toms Freund. Marc, Sie kenne ich ja schon von den Abzügen, die mir Tom gezeigt hat, und außerdem liebe ich Fußball. Ich fühle mich geehrt.«
    Sie betraten das Haus. Willma kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. »Mein Gott ist das schön, ist das Jugendstil?«
    »Ja«, lächelte ihr der freundliche Herr entgegen, »und fast so alt wie ich.«
    Er bat sie ins Wohnzimmer und bot ihnen einen Aperitif an.
    »Tom kämpft in der Küche noch mit einem toten Vogel, aber er wird gleich hier sein.«
    Marc war froh, dass Max die miese Stimmung aus dem Auto wieder zurechtbog. Er fand Max unheimlich sympathisch, aber er war über sein Alter ein wenig schockiert.
    »Marc!«, hörte er seinen Namen, Tom kam aus der Küche und umarmte ihn. »Wir haben uns so auf euch gefreut.«
    »Hallo Tom, darf ich vorstellen, das ist Willma …«
    »… deine beste Freundin«, beendete Tom den Satz und küsste sie rechts und links.
    Auch er bekam einen Kuss rechts und links.
    Sie tranken ihren Aperol-Sprizz und unterhielten sich. Marc war erleichtert, dass auch Willma sich sichtlich in dieser Atmosphäre wohlfühlte. Max war sehr an ihren Ambitionen, nach Afrika zu gehen, interessiert und ließ sich bis ins kleinste Detail alles über ihren Plan erzählen. Marc saß in der Mitte dieser Runde und fühlte sich glücklich.
    Das Essen war fantastisch und die Weine ausgesucht. Selten hatten die beiden so einen harmonischen und kultivierten Abend erlebt. Nach dem Dessert nickte Tom Marc aufmuntern zu. »Bist du bereit?«
    Sie setzten sich nun alle wieder ins Wohnzimmer. Max ließ eine Videoleinwand herunter und verdunkelte den Raum. Sie waren schon alle gespannt. Tom erklärte feierlich: »Liebe Gäste, lieber Max, ich bitte nun um eure geschätzte Aufmerksamkeit. Dies ist eine Dokumentation über den ersten Arbeitstag eines zukünftigen Supermodels.«
    Alle applaudierten, bis auf Marc, dem das furchtbar peinlich war. Max hatte leise Musik angestellt, und die Fotopräsentation begann. Man sah Marc bei der Begehung des Sets, beim Geschminktwerden, beim Ausprobieren der Positionen. Alle waren begeistert.
    »Und nun, meine Herren, die Dame, nun zeige ich euch das fertig bearbeitete Bild.«
    Es war wunderschön. Marc schien wie ein blendend schönes Wesen in einer unwirklichen Wüstenlandschaft umherzuwandeln.
    Willma bemerkte, dass schon allein die Tatsache, dass auf keinem der Bilder Marcs Penis zu sehen war, Kunst sei.
    »Ich habe das Marc von Anfang an versprochen«, erklärte Tom achselzuckend, »und habe sofort alle gelöscht, auf denen man was erkennen konnte.«
    Marc bedankte sich bei Tom.
    Der Abend war wirklich gelungen, und so wie es schien, hatte Willma in Max einen neuen Freund gefunden. Beim Verabschieden versprachen sie sich gegenseitig, einen solchen Abend bald zu wiederholen.
    »Diesmal aber bei mir«, rief Marc aus dem Auto heraus.
    Max und Tom standen vor ihrer Villa und winkten ihnen nach.
    »Der Junge ist wirklich etwas Besonderes«, erklärte Max, als sie zum Haus zurückgingen. Er blieb kurz stehen und grinste Tom an: »Ich denke mir,

Weitere Kostenlose Bücher